Argumente gegen “Liberale” II: Schulpflicht
Und der “Liberale” kam, und entgegen jedes Sinns für Sinn gab er von sich:
Die erste, dreistete Vermutung, die viele “Liberale” von sich geben, ist hier oft, dass die Schulpflicht die Freiheit des Kindes einschränke. Mit Verlaub, das ist Unsinn. Ein fünf-, sechs- oder zehnjähriges Kind ist, im Allgemeinen, einfach nicht mündig. Klar kann es sagen “Ich will aber in Schule XY!”, und meint das sicherlich auch so. Darf man es dann wirklich gegen seinen Willen in eine aufklärerische Bildungsanstalt statt in die Bibelschule schicken? Man darf. Denn wie will man vor dem klar denkenden, mündigen Menschen, der in 15 Jahren aus diesem kleinen Kind geworden werden könnte, verantworten, sein kindliches Ich damals, als es schwach und manipulierbar, eben unmündig, war, in diese Koran-, Bibel- oder Wirtschaftsschule gelassen zu haben? Oder ihm gar die Wahl gelassen zu haben, gar nicht zur Schule zu gehen? Diesem Kind also alle Chancen geraubt zu haben, jemals wirklich mündig zu werden?
Aus diesem Grund lässt man Kindern nicht die Wahl. Das ist eine Frage der Verantwortung. Menschen werden Schritt für Schritt erst mündig, und je unmündiger sie sind, desto mehr liegt es in unserer Verantwortung, Entscheidungen für sie zu treffen, die sie nicht selbst treffen können.
Die Frage, die sich also vielmehr stellt, ist, wieso man den Eltern nicht die Wahl lässt, welches die beste Schule für ihr Kind wäre. Die Schulpflicht stelle ja schließlich eine Einschränkung im Recht der Eltern da, ihr Kind zu erziehen. Um hier die Bresche zu schlagen, mache ich Platz für einen Absatz aus Khalil Gibrans The Prophet:
Um in die Bresche zu springen: Kinder sind nicht das Eigentum ihrer Eltern. Das “mein” in “mein Kind” ist nicht das gleiche “mein” wie in “mein Auto”. Kinder werden ihren Eltern zur Erziehung anvertraut, weil sich diese Methode bewährt hat, aber Kinder sind vollwertige Menschen mit eigener Würde und allen Persönlichkeitsrechten. Wegen ihrer Unmündigkeit können Kinder diese Rechte aber nicht nutzen, und ihre Rechte werden von ihren Eltern für sie wahrgenommen, soweit nötig.
Und nun kommt der Knackpunkt: Die Art und Weise, wie die Freiheit, die Würde und die Rechte der Kinder verwaltet werden, muss sich nur daran messen lassen, wie gut diese im Dienste des Kindes verwaltet werden und wie früh es sie selbst übernehmen kann. Und um dieses Ziel zu erreichen, ist es gerade nicht sinnvoll, den Eltern totale Macht über das Kind zu lassen, sondern dem Kind müssen, für den Fall elterlichen Versagens, andere Alternativen und andere, unabhängige Entwicklungsmöglichkeiten gegeben werden, auf die die Eltern keinen Einfluß haben. Schule ist keine Dienstleistung für mit der Beschulung überforderte Eltern, Schule ist Dienst am Kind. Und die Schulpflicht und das staatliche Schulmonopol ermöglichen, dass dieser Dienst unabhängig von elterlicher Machtausübung geleistet werden kann.
Bielefeld, 12.09.2020 — Steve
“Die Schulpflicht ist staatlich verordneter Zwang. Die Schulpflicht schränkt die Freiheit ein, die Schule wählen zu können, und ist deshalb böse, böse, böse. Das Schulmonopol des Staates muss fallen!”
Die erste, dreistete Vermutung, die viele “Liberale” von sich geben, ist hier oft, dass die Schulpflicht die Freiheit des Kindes einschränke. Mit Verlaub, das ist Unsinn. Ein fünf-, sechs- oder zehnjähriges Kind ist, im Allgemeinen, einfach nicht mündig. Klar kann es sagen “Ich will aber in Schule XY!”, und meint das sicherlich auch so. Darf man es dann wirklich gegen seinen Willen in eine aufklärerische Bildungsanstalt statt in die Bibelschule schicken? Man darf. Denn wie will man vor dem klar denkenden, mündigen Menschen, der in 15 Jahren aus diesem kleinen Kind geworden werden könnte, verantworten, sein kindliches Ich damals, als es schwach und manipulierbar, eben unmündig, war, in diese Koran-, Bibel- oder Wirtschaftsschule gelassen zu haben? Oder ihm gar die Wahl gelassen zu haben, gar nicht zur Schule zu gehen? Diesem Kind also alle Chancen geraubt zu haben, jemals wirklich mündig zu werden?
Aus diesem Grund lässt man Kindern nicht die Wahl. Das ist eine Frage der Verantwortung. Menschen werden Schritt für Schritt erst mündig, und je unmündiger sie sind, desto mehr liegt es in unserer Verantwortung, Entscheidungen für sie zu treffen, die sie nicht selbst treffen können.
Die Frage, die sich also vielmehr stellt, ist, wieso man den Eltern nicht die Wahl lässt, welches die beste Schule für ihr Kind wäre. Die Schulpflicht stelle ja schließlich eine Einschränkung im Recht der Eltern da, ihr Kind zu erziehen. Um hier die Bresche zu schlagen, mache ich Platz für einen Absatz aus Khalil Gibrans The Prophet:
And a woman who held a babe against her bosom said, “Speak to us of Children.”
And he said:
Your children are not your children.
They are the sons and daughters of Life’s longing for itself.
They come through you but not from you,
And though they are with you, yet they belong not to you.
Um in die Bresche zu springen: Kinder sind nicht das Eigentum ihrer Eltern. Das “mein” in “mein Kind” ist nicht das gleiche “mein” wie in “mein Auto”. Kinder werden ihren Eltern zur Erziehung anvertraut, weil sich diese Methode bewährt hat, aber Kinder sind vollwertige Menschen mit eigener Würde und allen Persönlichkeitsrechten. Wegen ihrer Unmündigkeit können Kinder diese Rechte aber nicht nutzen, und ihre Rechte werden von ihren Eltern für sie wahrgenommen, soweit nötig.
Und nun kommt der Knackpunkt: Die Art und Weise, wie die Freiheit, die Würde und die Rechte der Kinder verwaltet werden, muss sich nur daran messen lassen, wie gut diese im Dienste des Kindes verwaltet werden und wie früh es sie selbst übernehmen kann. Und um dieses Ziel zu erreichen, ist es gerade nicht sinnvoll, den Eltern totale Macht über das Kind zu lassen, sondern dem Kind müssen, für den Fall elterlichen Versagens, andere Alternativen und andere, unabhängige Entwicklungsmöglichkeiten gegeben werden, auf die die Eltern keinen Einfluß haben. Schule ist keine Dienstleistung für mit der Beschulung überforderte Eltern, Schule ist Dienst am Kind. Und die Schulpflicht und das staatliche Schulmonopol ermöglichen, dass dieser Dienst unabhängig von elterlicher Machtausübung geleistet werden kann.
Bielefeld, 12.09.2020 — Steve
Kommentar von Bensil Norm am 10. Januar um 17:22 Uhr
2050 minus X
ja Leute.. elementares Sozialverhalten welches das positiv und effiziente Zusammenleben von vielen Idividuen regelt soll zerstört werden.
Das Resultat einer geistig minderbemittelten Gesellschaft welche durch das das Unterlassen der Schulpflicht forciert wird ist eine von außen absolut steuerbare Gesellschaft ohne Würde Identität und eine vom freien Willen befreite Schafsherde welche willig dem Meister zur Schlachtbank folgt.
Danke für den guten Artikel.
Ulele
Bensil Norm
Kommentar von Rothemund am 5. April um 23:25 Uhr
Ein ganz neuer Aspekt ist die in der Umgebung des Gesetzgebers offensichtlich ernsthaft geführte Diskussion um die Abschaffung der Schulpflicht.
Siehe
http://potsdamprotokoll.blogspot.com/
Kommentar von der freie depp am 4. Mai um 19:42 Uhr
da stellt sich die alte frage: dumm oder boese?
zuerst dachte ich noch:
der artikel ist doch schon mal ein schoenes beispiel was bei der schulpflicht in deutschland am ende rauskommt.
“Die Schulpflicht ist staatlich verordneter Zwang. Die Schulpflicht schränkt die Freiheit ein, die Schule wählen zu können, und ist deshalb böse, böse, böse. Das Schulmonopol des Staates muss fallen”
so weit so richtig.
nun zu dem unsinn der danach kam.
die schulpflicht schraenkt VOR ALLEM erst mal die freiheit der eltern ein ihr kind zu erziehen! DIE ELTERN HABEN DIE WAHL nicht etwa das “unmuendige” kind.
aber halt da kommt ja noch was nach !!!
“Kinder werden ihren Eltern zur Erziehung anvertraut, weil sich diese Methode bewährt hat, aber Kinder sind vollwertige Menschen mit eigener Würde und allen Persönlichkeitsrechten.”
und schon ist die frage geklaert.
bleibt nur noch die frage ob das vom allmaechtigen lehrplan stammt (quasi ein erziehungs-wurm) oder eher auf einer unserer umerziehungsanstalten ausgekotzt wurde.
ich tippe auf unser “Hoch”schulsystem.