61. Jahrestag von Hiroshima
Gestern am 6. August war der 61. Jahrestag des ersten Atombombenabwurfes der Geschichte. Der zweite Atombombenabwurf auf Nagasaki geschah drei Tage später, am 9. August 1945. Durch die Explosionen und die späteren Folgen der atomaren Verstrahlung starben laut Wikipedia über 250.000 Menschen.
Im Geschichtsunterricht wird meistens immer noch erklärt, der Abwurf der Bomben wäre notwendig gewesen, um ein schnelles Ende des Zweiten Weltkrieges durch die Kapitulation Japans zu erzwingen.
Dies ist aber falsch.
Allen W. Dulles, nach dem Krieg von 1953 bis 1961 Direktor der CIA, beschreibt in seinem Buch “The Secret Surrender” dass Japan schon im Sommer 1945 kapitulieren wollte:
Der damalige amerikanische Präsident Harry Truman schlug diese Bitte aber ab, und setzte stattdessen auf die Forderung der “unbedingten Kapitulation“. Solch eine Forderung ist unattraktiv für Friedensbestrebte in feindlichen Nationen, da sie die Aussicht auf Vorteile durch Verhandlungen und Diplomatie ausschließt. Diese Forderung war für eine schnelle Beendigung des Krieges tatsächlich unproduktiv, wie der Reporter der New York Times Hanson Baldwin später in seinem Buch “Great Mistakes of the War” schrieb:
Besonders tragisch ist die abgeschlagene Kapitulationsbitte der Japaner, weil am Ende doch der Kaiser in seiner Rolle erhalten blieb und nie irgendwelcher Kriegsverbrechen angeklagt wurde.
In seinem Buch “The Decision to Use the Atomic Bomb” beschreibt der Historiker anhand von zahlreichen historischen Dokumenten, wie Präsident (und Freimaurer) Truman entgegen des Rates seiner gesamten militärischen und zivilen Berater sowie der britischen Delegation um Winston Churchill die Entscheidung fällte, die beiden Atombomben einzusetzen.
Truman hörte dabei beinahe auschließlich auf seinen neuen Außenminister James Byrnes. Der war für einen Atombombenabwurf, um in den Verhandlungen mit der Sowjetunion stärker auftreten zu können und die Sowjets von künftigen Expansionen abzuschrecken.
Die 250.000 Japaner starben also nicht, um weitere Verluste und einen verlängerten Zweiten Weltkrieg zu verhindern. Sie starben für kühle machtpolitische Interessen und das Kräftemessen zwischen zwei militarisierten Imperien.
Um unser durch das staatliche Bildungssystem und die Massenmedien simplifizierte und ideologisierte Weltbild ein wenig gerade zu rücken, sollte man gerade vom 6. bis zum 9. August bedenken:
Es war eine Demokratie, die für die bisher einzigen Einsätze einer Atombombe verantwortlich ist.
Es war eine Demokratie, die das Leben von 250.000 Menschen dafür zerstört hat, einer konkurrierenden Macht die eigene Zerstörungskraft zu beweisen.
Es ist eine Demokratie, die auch noch heute ein Arsenal von über 10.000 Atombomben für den Einsatz bereithält.
DaRockwilda
Im Geschichtsunterricht wird meistens immer noch erklärt, der Abwurf der Bomben wäre notwendig gewesen, um ein schnelles Ende des Zweiten Weltkrieges durch die Kapitulation Japans zu erzwingen.
Dies ist aber falsch.
Allen W. Dulles, nach dem Krieg von 1953 bis 1961 Direktor der CIA, beschreibt in seinem Buch “The Secret Surrender” dass Japan schon im Sommer 1945 kapitulieren wollte:
“Am 20. Juli, 1945, ging ich auf Befehl aus Washington auf die Potsdamer Konferenz und berichtete dort dem (Kriegs-)minister Stimpson was ich aus Tokio gehört hatte - (dass die Japaner) eine Kapitulation wünschten, solange sie den Kaiser und ihre Verfassung als eine Basis für die Erhaltung der Disziplin und Ordnung in Japan (…) behalten könnten.”
Der damalige amerikanische Präsident Harry Truman schlug diese Bitte aber ab, und setzte stattdessen auf die Forderung der “unbedingten Kapitulation“. Solch eine Forderung ist unattraktiv für Friedensbestrebte in feindlichen Nationen, da sie die Aussicht auf Vorteile durch Verhandlungen und Diplomatie ausschließt. Diese Forderung war für eine schnelle Beendigung des Krieges tatsächlich unproduktiv, wie der Reporter der New York Times Hanson Baldwin später in seinem Buch “Great Mistakes of the War” schrieb:
“(Die Forderung nach ‘unbedingter Kapitulation’) war vielleicht der größte politische Fehler in dem Krieg. Unbedingte Kapitulation war eine Einladung zu unbedingtem Widerstand; Sie schreckte von Widerstand gegen Hitler ab, verlängerte wahrscheinlich den Krieg, und kostete uns Menschenleben (…).”
Besonders tragisch ist die abgeschlagene Kapitulationsbitte der Japaner, weil am Ende doch der Kaiser in seiner Rolle erhalten blieb und nie irgendwelcher Kriegsverbrechen angeklagt wurde.
In seinem Buch “The Decision to Use the Atomic Bomb” beschreibt der Historiker anhand von zahlreichen historischen Dokumenten, wie Präsident (und Freimaurer) Truman entgegen des Rates seiner gesamten militärischen und zivilen Berater sowie der britischen Delegation um Winston Churchill die Entscheidung fällte, die beiden Atombomben einzusetzen.
Truman hörte dabei beinahe auschließlich auf seinen neuen Außenminister James Byrnes. Der war für einen Atombombenabwurf, um in den Verhandlungen mit der Sowjetunion stärker auftreten zu können und die Sowjets von künftigen Expansionen abzuschrecken.
Die 250.000 Japaner starben also nicht, um weitere Verluste und einen verlängerten Zweiten Weltkrieg zu verhindern. Sie starben für kühle machtpolitische Interessen und das Kräftemessen zwischen zwei militarisierten Imperien.
Um unser durch das staatliche Bildungssystem und die Massenmedien simplifizierte und ideologisierte Weltbild ein wenig gerade zu rücken, sollte man gerade vom 6. bis zum 9. August bedenken:
Es war eine Demokratie, die für die bisher einzigen Einsätze einer Atombombe verantwortlich ist.
Es war eine Demokratie, die das Leben von 250.000 Menschen dafür zerstört hat, einer konkurrierenden Macht die eigene Zerstörungskraft zu beweisen.
Es ist eine Demokratie, die auch noch heute ein Arsenal von über 10.000 Atombomben für den Einsatz bereithält.
DaRockwilda
Kommentar von ... am 7. August um 12:21 Uhr
genau! scheiß demokratie! empfehlung: ab nach china! bloß dort dann bitte vorsichtiger sein mit systemkritischen tönen… :o)
Kommentar von DaRockwilda am 7. August um 12:33 Uhr
Man sollte sich nach oben orientieren, nicht nach unten.
Kommentar von josef primzek am 7. August um 14:22 Uhr
@ darockwilda
Ich glaube nicht, daß das etwas mit Demokratie zutun hat (wieviele Länder hat die Schweiz angegriffen?)
Der Punkt ist einfach: Es war eines der teuersten Rüstungsprojekte, die es je gegeben hat und der Kongreß hat diese vielen Milliarden (was heute vielleicht einigen hundert Milliarden entspräche) ziemlich ohne Kontrolle da hingegeben. Es war ziemlich Geheimhaltungsstufe etc.
D.h. es sollte einfach ausprobiert werden was da passiert und natürlich wollte man die Russen schrecken usw.
Wie gesagt, ich glaube, das hat nix mit Demokratie zu tun, das ist eher Politik.
Außerdem hat der Spiegel letztes Jahr eine Reportage gemacht und dabei u.a. auch gefragt, ob Nagasaki auch noch sein mußte, er hat den Enola Gay Piloten interviewt usw.
Die bösen MSM gibts einfach nicht - sorry.
Kommentar von josef primzek am 7. August um 14:30 Uhr
Habe es gerade gefunden, sowohl in Geoepoche als auch bei Spiegel-Online fand sich letztes Jahr:
1. Die Japaner wollten kapitulieren, man sollte nur den Tenno und die Verfassung lassen
2. Die Militärs und Wissenschaftler haben die Ziele ausgewählt
3. Die Bomben wurden vielleicht nur abgeworfen, weil sie da waren.
Also, die bösen uninformierenden MSM gibt’s in diesem Fall nicht.
Gruß
Kommentar von DaRockwilda am 7. August um 19:24 Uhr
@Josef Primzek:
Wenn du mich so verstanden hast, dass Demokratien für einen Atombombeneinsatz prädestiniert sind, dann hast du mich falsch verstanden.
Was ich meine ist, dass der Faktor Demokratie allein noch nicht vor Machtmissbrauch, Angriffskrieg und Massenmord schützt. Und damit kann es theoretisch in einer Diktatur besser sein als in der Demokratie.
Ja da hat der Spiegel in dem Fall gute Arbeit geleistet, aber trotzdem erwähnt auch der Spiegel das Wort Diktatur, Diktator oder undemokratisches System immer mit einer pauschalen Hochnäsigkeit, die ein grundsätzliches Besser-Sein einer demokratischen Gesellschaft suggeriert.
Kommentar von josef primzek am 7. August um 19:45 Uhr
@darockwilda.
Demokratie macht glücklich, je demokratischer, desto besser. Dann haben die Menschen Einfluß auf das politische Leben und das ist gut fürs Selbstgefühl und gesellschatliche Klima (haben jedenfalls Studien in der Schweiz gezeigt, wo man Menschen verglichen hat, die in Kantonen mit jeweils verschiedenen Einflußrechten wohnten, je mehr Einfluß sie hatten, desto glücklicher war die Gesellschaft. )
Du muß bei Hiroshima sauber unterscheiden: Der Abwurf der Bombe war eher ein militärischer Akt als ein demokratischer, Militär ist selten demokratisch (wäre auch schön blöde)
Ich kann auch nur sagen, Demokratie ist einfach besser, auch psychologisch.
(Und volkswirtschaftlich: Da ernährt die Korruption wenigstens mehr Leute !-))
Kommentar von Sklave am 8. August um 10:22 Uhr
interessanter Artikel dazu:
http://www.saar-echo.de/de/art.php?a=24729
Kommentar von DaRockwilda am 8. August um 13:12 Uhr
@Josef Primzek:
“Demokratie macht glücklich, je demokratischer, desto besser”
Also wen Demokratie alleine glücklich macht der hat kein Auge für die wirklich wichtigen Dinge. Was nützt dir Demokratie wenn die Polizei trotzdem willkürlich gewalttätig wird ? Was nützt sie wenn trotzdem jeder abgehört werden darf ? Wenn trotzdem ein nicht unbeträchtlicher Teil der Bevölkerung verarmt ?
“Dann haben die Menschen Einfluß auf das politische Leben”
Dieser Einfluss ist sehr begrenzt. Der Wähler ist davon abhängig, was ihm die Parteien anbieten. Wenn auch arme schlucker sich einen Wahlkampf leisten könnten dann wäre das was Anderes.
“Militär ist selten demokratisch (wäre auch schön blöde)”
Militär ist normalerweise insofern demokratisch, als dass es einer zivilen Führung gehorcht, die nicht nach Belieben in den Krieg ziehen kann. Setzt sich die zivile Führung darüber hinweg, siehe USA, dann ist die Demokratie als Kontrollsystem wertlos.
Kommentar von josef primzek am 8. August um 13:34 Uhr
@ darockilda
Demokratie alleine macht nicht glücklich, nein, aber es ist ein Bestandteil, weil sie nämlich EInfluß und damit Mitgestaltung des einzelnen sichert.
Klar, hat die USA enorme Defizite, sei es das komische Wahlmännersystem, sei es der Umstand, daß Repräsentanten und Senatoren ständig nach Geld für den nächsten Wahlkampf jagen müssen.
Ich sehe das auch so, aber frage:
Was ist die Alternative? Ich glaube, in jedem Herrschaftssystem bilden sich früher oder später Zirkel und Kreise heraus, Strukturen, eben Eliten, wo man von außen extrem schwer reinkommt.
Nur nochmal, bei einer Demokratie hat man wenigstens die Möglichkeit, als Wähler ab und zu die Herrschenden und deren Filz auszuwechseln. Die Alternative wäre Singapur, Ein-Parteien-Herrschaft wo erst der Vater und nach kurzer Unterbrechung nun sein Sohn herrscht.
Klar, der Stadt-Staat brummt, aber dafür hast DU keine Opposition, keine richtigen Medien etc. (also noch schlimmer als hier)
Zu Truman, der Präsident war damals ja nicht gewählt, das darf mian nicht vergessen, insofern ist das dem (abstrakten) Prinzip Demokratie nicht anzulasten.
ABER ich sage mal so, lieber so ein schlecht demokratisches System als eine Diktatur und Einparteienherrschaft, da hat man noch weniger Einflußmöglichkeiten.
Gruß
Kommentar von Wer Wie Was am 10. August um 17:07 Uhr
Noch mal zum Thema Japan und A-Bombe. Es ist eigentlich ganz einfach. Die ganze Geschichte mit Kaiser abdanken etc. ist eigentlich auch nur Nebelwerferei.
Mit den Bomben auf Hiroshima und Nagasaki wurde in Japan die westliche Demokratie eingeführt. Es stand nämlich in Sibirien schon ein sowjetisches Millionenheer zur Invasion Japans bereit und die USA hätten es einfach nicht geschafft, so einfach ist das.
Die Chinesen sind ja auch bis heute sauer dass ihr Beitrag zum Sieg über den Faschismus (nämlich der Aufstand gegen die Japanischen Besatzer) überhaupt nicht in der offiziellen westlichen Geschichtsschreibung vorkommt.
So, und jetzt darf man sich die Fragen stellen: rechtfertigt demokratische Machtpolitik den Einsatz von Atombomben? Konkreter, hätte man als Deutscher selbst gerne z.B. Hannover und Frankfurt mittels A-Bombe platt gehabt um dafür die Segnungen der Anglo-Demokratie zu ernten?
Kommentar von DaRockwilda am 10. August um 17:24 Uhr
Ich fürchte ja dass manche Individuuen deine letzte Frage sogar mit “Ja” beantworten würden.