Remember, remember the fifth of November
Mit allen gleichgesinnten Menschen will ich heute auf Guy Fawkes anstoßen und mich daran erinnern, dass es immer Widerstand gegen kriminelle Regierungen geben wird.
Auf einen Mann, der nicht geschwiegen hat zum Unrecht, und der seinen bequemen Alltag aufgegeben hat um selbst Geschichte zu schreiben. Möge er uns ein Vorbild sein, denn wenn wir rechtzeitig gegen kriminelle Regierungen vorgehen, muss der Widerstand nicht so gewalttätig sein wie bei Guy Fawkes.
Um diesen fünften November zu feiern ist ein ganz besonderer Gast aus dem England der Zukunft zu uns gereist, um einige Worte an uns zu richten die uns nachdenklich stimmen sollten. Meine Damen und Herren, hier ist V:
“Guten Abend. Zuerst will ich mich für diese Unterbrechung entschuldigen. Wie so viele von euch mag ich den Komfort des Alltags. Die Sicherheit des Vertrauten, die Ruhe der ständigen Wiederholung routinierter Abläufe. Das mag ich genauso wie jeder Andere. Aber um uns zu erinnern, so wie an diese wichtigen vergangenen Momente die man gewöhnlich mit einem Todesfall oder dem Ende irgendeines schrecklichen blutigen Kampfes verbindet, oder die Zelebrierung eines schönen Feiertags, dachte ich mir, wir könnten heute diesen 5. November, einen Tag an dem leider nicht mehr der Vergangenheit gedacht wird, zu etwas Besonderem machen, indem wir uns ein wenig unserer Zeit nehmen und miteinander reden.
Natürlich gibt es manche, die nicht wollen dass wir reden. Ich schätze dass schon jetzt im Moment Befehle in Telefone gebrüllt werden, und bald werden Männer mit Waffen unterwegs sein.
Warum ? Nun, während der Knüppel immer anstatt von Worten eingesetzt werden kann, werden Worte trotzdem immer ihre Macht behalten.
Worte sind der Weg zur Bedeutung, und für jene die zuhören werden, die Aussprache der Wahrheit.
Und die Wahrheit ist, dass Etwas in diesem Land gewaltig schief läuft, hab ich nicht Recht ? Grausamkeit und Ungerechtigkeit, Intoleranz und Unterdrückung. Und während ihr früher die Freiheit hattet euch zu weigern, zu denken und zu reden wie es euch beliebte, gibt es jetzt Zensoren und ein System der Überwachung, das euch zu Anpassung zwingt und euch gefügig macht.
Wie konnte das passieren ? Wer ist daran schuld ?
Nun, mit Sicherheit gibt es manche, die sind schuldiger als Andere, und sie werden dafür zur Rechenschaft gezogen werden. Aber weiterhin entspricht es der Wahrheit, dass ihr, wenn ihr auf der Suche nach den Schuldigen seid, blos in den Spiegel zu schauen braucht.
Ich weiß warum ihr es getan habt. Ich weiß dass ihr Angst hattet. Wer hätte die nicht gehabt ? Krieg, Terror, Krankheiten. Es gab unzählige Probleme die sich alle dazu verschworen haben, euren Verstand zu korrumpieren und euch eurer Vernunft zu berauben.
Die Furcht hat euch gepackt, und in eurer Panik habt ihr euch an den jetzigen Großkanzler gewendet, Adam Sutler. Er versprach euch Ordnung, er versprach euch Frieden, und alles was er im Gegenzug von euch wollte war eure stille, untertänige Einwilligung.
Letzte Nacht wollte ich dieser Stille ein Ende bereiten. Letzte Nacht zerstörte ich (den Obersten Gerichtshof), um dieses Land daran zu erinnern, was es vergessen hat. Vor mehr als 400 Jahren wollte ein großartiger Bürger den 5. November für immer in unserer Erinnerung manifestieren. Er hoffte die Welt daran erinnern zu können, dass Gerechtigkeit und Freiheit mehr als nur Worte sind.
Wenn ihr nichts seht, wenn ihr euch über die Verbrechen dieser Regierung nicht im Klaren seid, dann empfehle ich euch, diesen 5. November ohne irgendetwas verstreichen zu lassen.
Aber wenn ihr seht was ich sehe, wenn ihr euch fühlt wie ich mich fühle, und wenn ihr das wollt was ich will, dann bitte ich euch darum heute Abend in einem Jahr an meiner Seite zu stehen, vor den Toren des Parlaments, und gemeinsam wollen wir ihnen einen 5. November bescheren, der nie wieder in Vergessenheit geraten soll.”
DaRockwilda und V
Kommentar von Ralph Kutza am 6. November um 00:35 Uhr
Hi V-Fan,
nun, wo im Film um Mitternacht im Londoner Justizpalast sozusagen “die Lichter ausgehen”, und die faschistische Regierung über die korrupten Medien eine absurd-ablenkende Lügengeschichte zu dessen Sprengung durch “V” verbreiten läßt, da gehen halt in der Realität nur ein bißchen vor Mitternacht zum 5.11. in beinahe Gesamt-Westeuropa die Lichter aus. Uups!
Und für die eigentliche Ursache hierfür findet sich dummerweise auch 24 Stunden später noch immer keinerlei plausible Erklärung. Eine Leitungsabschaltung war´s ja offenbar nicht allein.
Na, wenn da mal nicht ein realer “V” mitmischte.
RK
Kommentar von DaRockwilda am 6. November um 01:37 Uhr
Ja Himmel ich dachte mein Bekannter macht Witze als er mir von dem Stromausfall schrieb.
Tja wenn es tatsächlich ein realer V war, dann warte ich jetzt auf die Liveschaltung im Fernsehen, wo er zu den Bürgern spricht
Kommentar von Ralph Kutza am 6. November um 02:04 Uhr
Nun, vielleicht setzt sich “V” ja am 7.11. eine Bush-Maske auf und macht Werbung für “V wie Votagra”!!!
Siehe unbedingt zur Erläuterung das Bild hier:
http://www.newstarget.com/cartoons/votagra_c_600.jpg
Kommentar von freedom fighter am 7. November um 05:56 Uhr
“Durch die Macht der Wahrheit, habe ich als Lebender das Universum erobert.”
hammer sache mit dem stromausfall am 5ten…cool das du den textreingestellt hast.
Kommentar von Heiko am 7. November um 14:55 Uhr
(inspiratio = Beseelung, Einhauchen von Leben, Ausstatten mit Geist)
http://www.zukunftsblog.de/?p=221
Kommentar von Remember, remember the fifth of november « infowars am 13. November um 14:16 Uhr
[…] politblog.net […]
Kommentar von Ralph Kutza am 20. November um 00:28 Uhr
Sag´ mal, DaRockwilda, das kann ja fast nicht sein!
Du bloggst Etliches zu V - und dann diese Panne
Du schreibst nichts über “V”, wie er am 6.11. durch Washington “spaziert” und Schriftsätze an Machtzentralen abgibt. Dazu filmt ihn eine befreundete Aktivistin. Der Film kusiert im Internet. “V” ruft dazu auf, am 14.11. vielfach erneut in Washington zu erscheinen. Und siehe da, es waren ETWA 100 “V”s da !!!
It´s working!
Hier: http://www.givemeliberty.org/RTP2/UPDATES/Update2020-11-18.htm
Kommentar von DaRockwilda am 20. November um 07:41 Uhr
Hallo Ralph,
das ist mir wirklich peinlich
aber meine zeitlichen Ressourcen sind eben auch nur begrenzt. Danke auf jeden Fall für den Hinweis, gibts denn schon einen Bericht in deutscher Sprache?
Kommentar von Evey am 25. November um 13:27 Uhr
Hallo,V-Fans!Hab ich das wirklich richtig verstanden?Gibts da tatsächlich Menschen,die als V`s verkleidet durch Washington rennen?Wär mal was Neues…:D Ich bleib aber vorerst mal beim Film anschaun…Ach ja,weis einer von euch,wo der Spruch herkommt:”durch die Macht der Wahrheit habe ich als Lebender das Universum erobert”?Im Film kommt raus,dass der Spruch aus Faust ist,aber ich habe Faust schon durchgelesen und ich find ihn nicht…:( Macbeth`s spruch habe ich gefunden,hab mich dafür durch Shakespeare durchschlagen müssen…:D Liebe Grüße!
Kommentar von DaRockwilda am 25. November um 16:20 Uhr
Ja die gibts tatsächlich die Menschen
Hm hast du auch beide Teile von Faust gelesen? Eine schnelle Google-Suche hat nicht viel zu Tage gefördert bei mir.
Kommentar von Anny am 21. Februar um 17:37 Uhr
hi,
könnte leider das Zitat aus Faust nicht finden, ich könnte mir nur erklären, dass es aus Faust II entstammt, da aus diesem Buch die wenigsten gelesen haben, werde es aber nicht aufgeben.
Könntest du mir bitte die Verszahl nennen, wo ich in MacBeth das Zitat finden kann.
Danke!
Kommentar von DaRockwilda am 21. Februar um 21:23 Uhr
Hallo Anny,
hier gibts diese Zitate aus MacBeth:
“V: [Quoting Macbeth from Macbeth Act I Scene 7] I dare do all that may become a man; Who dares do more is none.
V: [V interrupts the three policemen about to rape Evey, whips out a dagger, and quoting the sergeant from Macbeth Act I Scene 2] “The multiplying villainies of nature do swarm upon him
[skips 4 lines from the original Shakespeare]
V: disdaining fortune/with his brandish’d steel, which smoked with bloody execution…”
http://www.imdb.com/title/tt0434409/quotes
Kommentar von Sommerhirte am 28. März um 04:19 Uhr
@ Evey
Die lateinische Redewendung “Vi Veri Veniversum Vivus Vici” stammt nicht aus Goethes Faust. Im Film wird dieser Satz irrigerweise Goethe zugeschrieben, tatsächlich stammt es aus “The Tragical History of Doctor Faustus” von Christopher Marlowe, welches ca. 200 Jahre vor Goethes Faust veröffentlicht wurde.
@ Thread- Ersteller
Auch wenn ich Fan dieses Films bin, so muss ich doch sagen, dass die politische Botschaft des Films alles andere als in Ordnung ist. Denn Guy Fawkes war nichts anderes als ein Terrorist. Soweit ich weiss, ging es bei dem versuchten Attentat um einen religiösen Konflikt. Der protestantische König James der Erste sollte samt Familie und sonstigen Anwesenden im Parlament getötet werden. Der Hintergrund war, dass Guy Fawkes als Katholik die Katholiken selbst in England wieder an der Macht sehen wollte. Schliesslich war der König vom damaligen Papst exkommuniziert worden.
Also, wo kommen wir hin, wenn jeder, der meint von der Regierung benachteiligt zu werden, anfängt, öffentliche Gebäuden in die Luft zu jagen?
Kommentar von DaRockwilda am 28. März um 10:24 Uhr
Was Faust angeht, mi Film heisst es auch nur es sei aus Faust, also nicht explizit Goethes Faust. Ich wusste aber bislang auch nicht dass es noch ein weiteres Faust gibt.
@Sommerhirte:
Nein, der Hintergrund war dass der König die Katholiken wie Fawkes verfolgt hat weil sie Katholiken sind. Willst du das etwa rechtfertigen?
Fawkes hat also nur sein Widerstandsrecht gegen eine unrechtmäßige Regierung ausgeübt.
Kommentar von Sommerhirte am 28. März um 15:08 Uhr
@ DaRockwilda
Naja, es ist müßig, über etwas zu diskutieren, was man selber nicht wahrnehmen kann. Fakt ist, dass nach katholischen Überlieferungen Guy Fawkes als Held gefeiert wird, nach protestantischen Quellen aber nichts weiter als ein Attentäter war. Wer vermag heute schon zu sagen, was damals wirklich gewesen ist.
Aber was feststeht, ist, dass Mord und Gewalt doch keine Lösung sind. Es wurden 36 (!) Fässer Schiesspulver gefunden. Das entsprach fast 2 Tonnen. Im Umkreis von 1 km wäre, zumal die meisten Wohnhäuser in der Umgebung aus Holz gebaut waren, alles abgebrannt und zerstört worden. Tausende Unschuldige hätten den Tod gefunden. Willst du das etwa rechtfertigen?
Natürlich muss es ein Widerstandsrecht gegen “unrechtmäßige” Regierung geben. Dieses Recht steht aber dem Volke zu. D.h. wenn eine Regierung entmachtet werden soll, dann durch eine repräsentative Vielzahl von Menschen aus dem Volk. In diesem Fall waren es nur 13 Verschwörer, die das Schicksal des ganzen Volkes, auch des protestantischen Teils, in die Hand nahmen.
Selbst wenn die Motive des Guy Fawkes redlich gewesen sein sollten, war es der falsche Weg.
Denn wie sagte V so schön? Es ist ein Grundgesetz des Universums, dass jede Handlung eine gleichwertige entgegengesetzte Reaktion auslöst. Gewalt erzeugt Gewalt. Siehe Irland, siehe Israel.
Es ist immer noch ein Fehlglaube des Menschen, wenn er meint mit einem Attentat oder einem Anschlag jemals etwas zu erreichen.
Kommentar von DaRockwilda am 28. März um 15:15 Uhr
Ich dachte es vermag heute niemand zu sagen, “was damals wirklich gewesen ist”? Insofern ist das eine reine Behauptung.
Das ist dann nicht die Schuld der wenigen Aufrichtigen, sondern der Masse, die augenscheinlich nichts unternommen hat. Man kann nicht den wenigen die etwas tun vorwerfen sie seien ja nur so wenig.
Angeblich sagte Kennedy “when peaceful change is impossible, then violent revolution is inevitable”.
Wenn die gewaltlosen Mittel ausgeschöpft sind gegen einen unrechtmäßigen Tyrannen dann ist Gewalt legitim, und eventuell sogar Pflicht.
Kommentar von Sommerhirte am 28. März um 18:22 Uhr
Das sind Fakten, die von beiden Seiten bestätigt wurden; sowohl von den Gegnern als auch von den Freunden der Verschwörer. Dieser Umstand wird von denjenigen, die den Verschwörern wohlgesonnen waren, dazu verwendet, um die Behauptung aufzustellen, dass der protestantische König von dem Anschlag schon lange vorher wusste, da es keine einfache Aufgabe war, soviele Fässer unbemerkt einzuschleusen.
Wie kommst du darauf, dass die 13 Verschwörer für das Volk gehandelt haben? Wenn überhaupt haben die nur für den katholischen Teil des Volkes gesprochen. Und selbst da ist es nicht selbstverständlich, dass alle katholischen Engländer die Tat befürwortet hätten. Es war nur eine Minderheit von 13 Verschwörern, die allein aus eigenem Anrtieb handelten und nicht von den katholischen Einwohnern in irgendeiner Weise dazu legitimiert wurden.
Welchen Grund kannst du mir also nennen, dass das, was die 13 Verschwörer taten, von der Mehrheit des Volkes begrüßt wurde?
Da stimme ich dir zu. Aber das Volk sollte dagegen vorgehen, und nicht einzelne, die meinen, für das gesamte Volk sprechen und handeln zu können.
Kommentar von DaRockwilda am 28. März um 18:28 Uhr
Dass Jakob der Erste Katholiken verfolgt hat ist auch Fakt.
Und das völlig legitim wenn dieser Teil verfolgt wurde.
Wie kommst du drauf dass ich davon ausgehe dass die Mehrheit des Volkes das unterstützt hat? Ich kritisierte ja explizit diese Mehrheit die nichts unternimmt.
Bist du der Ansicht dass legitime Freiheitskämpfer warten sollten bis auch der letzte Bauer sein Einverständnis für irgendwelche Aktionen gegeben hat?
Kommentar von Sommerhirte am 28. März um 18:49 Uhr
Das, worauf ich hinaus will, ist, dass es immer eine Frage der Ansicht ist, ob etwas legitim ist oder nicht. Und wenn es eine Ansichtsfrage ist, kann und darf es nicht als Grund für die Ermordung von Menschen dienen.
Deswegen poche ich so auf die Mehrheit des Volkes rum. Denn wenn die Mehrheit des Volkes gegen einen Tyrannen vorgeht, z.B. durch eine Revolution, dann gibt es nur noch eine Ansicht, und zwar die des Volkes. Und nur diese ist entscheidend.
Im Fall Fawkes ist das eben gerade nicht der Fall gewesen, weil sich im Volke selbst bereits zwei Ansichten herausgebildet haben. Wenn die Geschichte uns doch eines gelehrt hat, gerade in unseren heutigen Zeiten, wo der Terrorismus eine Gefahr darstellt, dann ist es die Einsicht, dass einzelne Attentäter und Verschwörer der Menschheit in den seltensten Fällen dienlich waren. Bestes Beispiel ist das Attentat auf Thronfolger Franz Ferdinand in Sarajevo im Jahre 1914, wodurch der Erste Weltkrieg ausgelöst wurde. Auch in diesem Fall hielt sich der Attentäter aufgrund gefühlter Unterdrückung zur Ermordung legitimiert.
Als vernunftbegabte Wesen, um es in Kants Worten zu formulieren, sollten wir daher die Lehre ziehen, dass Attentate und Anschläge keine geeignete Lösung sind. Eine Revolution dagegen schon.
Kommentar von DaRockwilda am 29. März um 00:09 Uhr
Ja aber wenn man die Ansicht mit dem Widerständler teilt, wo ist dann das Problem?
Und ich gehe mal davon aus dass du die Ansicht teilst, dass Unterdrückung nicht toleriert werden muss.
Sorry aber wenn nur “die Mehrheit” dagegen vorgeht dann gibt es überhaupt nicht “nur noch eine Ansicht”, sondern die Ansicht der Mehrheit plus die gesammelten Ansichten der restlichen Bevölkerung, also einen Pluralismus.
Somit liegt auch nicht Fawkes Fall anders wie du später schreibst, da auch dort Meinungspluralismus geherrscht hat.
Entweder also du nimmst die Mehrheit als entscheidendes Kriterium oder du lässt es bleiben, weil “eine homogene Meinung des Volkes” gibt es nicht.
So jetzt sind wir schon woanders, denn Legitimität und Sinnvoll sind zwei unterschiedliche Dinge. Du kannst also gern sagen, dass einzelne Attentate etc. wenig hilfreich sind (im Gegensatz zu illegitim).
Kommentar von Sommerhirte am 29. März um 07:26 Uhr
Wir drehen uns im Kreis.
Kommentar von DaRockwilda am 29. März um 12:42 Uhr
Hm ich finde dass du schon noch sauber trennen solltest zwischen Legitimität und Effektivität einer solchen Aktion, aber nun gut.
Kommentar von Sommerhirte am 29. März um 17:07 Uhr
Nun gut, so sei es.
Für die Beurteilung von politischen Handlungen bedarf es der Frage der Legitimation und der Geeignetheit, also der Frage, ob die Handlung geeignet ist, den erwünschten Erfolg herbeizuführen(oder wie du es nennst, ob es sinnvoll ist). In meinem, von dir zitierten Beitrag, habe ich beides abgelehnt.
Zur Legitimation:
Fawkes war dazu aus keinem mir ersichtlichen Grund legitimiert. Du sagst, er war dazu legitimiert, weil James I die Katholiken unterdrückt hatte. Es gibt aus keiner Quelle, weder von den Katholiken noch von den Protestanten, Anhaltspunkte dafür, dass die damaligen unterdrückten Katholiken die 13 Verschwörer in irgendeiner Weise zu einem Attentat legitimiert haben. Falls du eine Quelle kennen solltest, bitte teile sie mir mit.
Die Verschwörer haben selbstständig und aus eigener Legitimation gehandelt. Selbst wenn es ein Recht geben sollte, gegen “Tyrannen” vorzugehen, so darf dieses Recht nicht von einzelnen selbstständig in die Hand genommen werden. Ansonsten bestünde die Gefahr, dass im schlimmsten Fall ein einzelner innerhalb einer multimillionen Bevölkerung sich unterdrückt fühlt, und daraus ein Recht ableitet, Menschen zu töten.
Natürlich wird es eine homogene Meinung der gesamten Bevölkerung niemals geben. Deswegen spreche ich von der Mehrheit der Bevölkerung. Ich beziehe mich dabei auf die französische Revolution oder die Revolutionen in Mittel- und Südamerika in der Nachkriegszeit. In diesen Fällen hatte sich die Mehrheit der Bevölkerung sich unterdrückt gefühlt. Der wichtigste Unterschied ist aber, dass diese Aufstände gegen die Regierung niemals die Ermordung von Menschen zum Ziel hatten, sondern die Regierung zu stürzen. Dagegen haben die Verschwörer um Fawkes gezielt die Ermordung von Menschen geplant.
Zur Geeignetheit:
Selbst wenn eine Ermordung legitimiert ist, ist deren Ausführung nur vorzunehmen, wenn es geeignet ist, den erwünschten Effekt herbeizuführen. Es ist rein spekulativ, wenn man jetzt darüber streitet, ob die “Gunpowder”-Verschwörung, wäre sie erfolgreich gewesen, die Unterdrückung der Katholiken beendet hätte.
Daher beziehe ich mich abermals auf die Geschichte. Bestes Beispiel ist der Konflikt zwischen Israel und Palästina. Politische Attentate haben in diesem Zusammenhang noch nie ein Ende des Konflikts herbeigeführt, geschweige denn einen Frieden.
Ich finde, deine Absichten sind zwar lauter und redlich, aber in unserer Welt nunmal nicht ganz realistisch, denn Gewalt beendet keine Gewalt, sondern erzeugt nur Gegengewalt.
Kommentar von DaRockwilda am 29. März um 18:16 Uhr
Zur Legitimität:
Warum müssen Unterdrückte den Freiheitskämpfer erst legitimieren? Wenn ich gegen Guantanamo vorgehen will, brauch ich dann erst die Legitimation der Insassen? Wenn jemand ein Attentat auf Hitler plant, muss er dann erst jeden Einzelnen Unterdrückten befragen ob dieser ihn legitimiert?
Natürlich besteht die Gefahr, und deshalb ist es auch nur legitimiert wenn er tatsächlich unterdrückt wird und sich nicht nur unterdrückt fühlt.
In beiden Fällen ist der Sturz eines Regierenden geplant, unter Inkaufnahme seiner Ermordung. Man kann sagen dass im Falle von Fawkes sich vielleicht beim Nachfolger nichts geändert hätte, aber das ist wiederum eine Frage der Nützlichkeit.
Ja, wie schon zu Beginn, und das bedeutet gleichzeitig dass für dich erst dann Widerstand legitim ist wenn er von der Mehrheit der Bevölkerung getragen wird. Das finde ich sehr problematisch. Denn es geht davon aus, dass nur die Mehrheit entscheiden kann was rechtens ist und was nicht.
Ist das deine Vorstellung von Recht?
Zur Nützlichkeit:
Da sind wir völlig einer Meinung. Auch ich würde nicht behaupten, dass die Aktion zum gewünschten Ergebnis führen müsste.
Kommentar von Sommerhirte am 30. März um 02:03 Uhr
Das ist eine sehr bedenkliche Ansicht. Ein Freischein für jeden Terroristen und Attentäter. Genau dieses Denken führt dazu, dass es im nahen Osten niemals Frieden geben wird und die Gewaltspirale immer in Gang gesetzt wird.
Ich merke schon, wir vertreten grundlegend verschiedene Ansichten.