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Wie der Zionismus Terror braucht und produziert

Liebe Leser, durch folgende Meldung bin ich dazu inspiriert worden, diesen Artikel zu schreiben: Judenfeinde im Gelobten Land
Um einige Zeilen aus diesem durchaus interessanten Artikel zu zitieren: “Nicht im Traum hätte Abraham Lewin daran gedacht, dass ihn ausgerechnet in Israel judenfeindliche Skinheads zusammenschlagen. Genau das ist dem Rabbiner aber passiert, vor einigen Wochen, als er in einem Vorort von Tel Aviv auf dem Heimweg war.”
Was ist des Rätsels Lösung? Lesen Sie ruhig diesen interessanten Artikel, doch die Quintessenz will ich schon vorweg nehmen: “Gemäss dem israelischen Einwanderungsministerium liessen sich nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion in den frühen 90er Jahren mehr als eine Million Einwanderer in Israel nieder. Das israelische Gesetz räumt ihnen das Recht auf «Rückkehr» ein, weil sie selbst, ihre Eltern oder ihre Grosseltern jüdisch sind, wie Gilitschinski sagt. Dabei würden sich mehr als 300 000 von ihnen selbst gar nicht als Juden betrachten.”
Es ist ein offenes Geheimnis, das auch schon Uri Avnery einige Male angedeutet hat: ein Großteil der russischen Einwanderer versteht sich gar nicht als Juden, sie sprechen weiterhin russisch und unterhalten eine Art Subkultur. Zufällig erzielen gerade rechtsextreme Parteien unter den russischen Einwanderern hohe Ergebnisse.
Wie verträgt sich das mit dem “jüdischen Selbstverständnis” des israelischen Staates, werden Sie sich fragen.
Ich möchte zu einem anderen interessanten Thema überleiten, nämlich dem der israelischen Bevölkerungsstruktur. Von der Herkunft her kann man Ashkenasim und Sepharden unterscheiden. Ashkenasim sind, allgemein gesprochen Europäer. Es handelt sich auch um diejenige Bevölkerungsgruppe die durchaus für sich beanspruchen kann, Nachkommen der dem Holocaust entronnenen europäischen Juden darzustellen. Gleichwohl sind aber die Sepharden die größere Bevölkerungsgruppe.
“Heute versteht man unter den sephardischen Juden in erster Linie diejenigen Bewohner Israels, die aus muslimischen Ländern oder Indien nach Israel einwanderten. Die religiöse Shas-Partei in Israel versteht sich insbesondere auch als Wahrer der sephardischen Glaubensausprägung. Neben den Aschkenasim stellen die Sepharden in Israel einen eigenen Oberrabbiner.”
(wikipedia)

Zunächst möchte ich die gängige imperialistische Propagandalüge zu diesem Punkt darstellen. Ein gewisser Thomas von Osten Sacken aus der “antiislamischen Volksbloggerbewegung” scheint nach meiner Ansicht die CIA - Textvorlagen gerade noch mit seinem Namen zu unterzeichnen und schreibt: “Im Zentrum der panarabischen Ideologie stand und steht ein eliminiatorischer Antisemitismus” und “Die Verfolgung der irakischen Juden erreichte nach 1948 einen Höhepunkt, kulminierte allerdings erst 1967, als das damalige irakische Regime antijüdische Gesetze nach Vorbild der Nürnberger Rassegesetze erließ”.
Dieser Osten Sacken ärgert sich nämlich über einen Film, der im Berlin gezeigt werden sollte, ein Film namens “Forget Bahgdad”. Der Text von Osten Sacken ist auch nicht weiter lesenswert, er enthält die übliche Drehleier: “Der weiterhin virulente Antisemitismus in der arabischen Welt, der inzwischen auch all jene Juden bedroht, die in den vergangenen Jahren aus dem Irak nach Israel fliehen konnten, passt offenbar nicht in das Programm eines “Hauses der Kulturen der Welt”.

Erfahrungsgemäß werden solch hysterische Töne von der imperialen Propaganda immer dann angeschlagen, wenn es ein dunkles Geheimnis zu vertuschen gibt, und das gibt es in der Tat. Das dunkle Geheimnis lautet: Juden im Irak

Die Pressemitteilung des “Hauses der Kulturen”, die Osten Sacken so mit Schmäh überhäufen will, schreibt nämlich: “Über Jahrtausende war der Irak Heimat einer blühenden jüdischen Kultur. Erst als sich nach dem Ersten Weltkrieg die antagonistischen Ideologien des Zionismus und Panarabismus im Nahen Osten durchsetzten, kam es zu Repressionen gegen die jüdische Bevölkerung.”

Tatsächlich berichtet der Film “Forget Bagdad” erstaunliches über die jüdische Bevölkerung im Irak.

Juden spielten nämlich in der irakischen Geschichte eine sehr aktive und sehr konstruktive Rolle in der antikolonialen Bewegung dieses Landes. Vor allem aber in der im 20 Jahrhundert bedeutenden Kommunistischen Partei dieses Landes.
Die Irakische Kommunistische Partei wurde 1934 gegründet und blieb bis zur Bildung der Nationalen Fortschritts-Front 1973 (mit der später allein regierenden Baath-Partei) im Untergrund. Die KP war im wesentlichen eine städtische Organisation, hatte aber auch viele kurdische Anhänger. Die Partei spielte 1958 eine grosse Rolle beim Umsturz gegen den König. Beim rechten Militärputsch von 1960 wurde sie stark dezimiert. Im März 1979 verliess die KP die Front und kehrte in den Untergrund zurück. In der Partei waren die Juden zwar zahlenmässig nicht sehr stark in der Kommunistischen Partei vertreten gewesen - ihre Gruppe war die drittstärkste nach den Muslimen und den Christen. Sie stellten aber relativ viele Mitglieder in der Führung der Partei. Die jüdische Kommunisten beherrschten also meistens eine Fremdsprache, und das war in der Zeit der Internationalen sehr wichtig. Meist übersetzten sie sowohl die grossen Klassiker als auch die aktuellen Schriften für die ganze Partei auf Arabisch. Juden waren in allen Kommissionen der Partei, ausser im rein muslemischen Politbüro, gut vertreten. 1946 wurde die “Liga zur Bekämpfung des Zionismus” gegründet, und zwar von Mitgliedern der Kommunistischen Partei. Sie existierte nur sechs Monate, bevor auch sie vom Untergrund aus operieren musste, aber sie war sehr aktiv in dieser Zeit. Die Mitglieder der Liga bekämpften ihre zionistischen Kollegen.
Seit Mitte der fünziger Jahre gibt es keine Juden mehr im Iraq. Die meisten waren ausgewandert, viele davon nach Israel.

Die Kommunistische Partei des Irak, an der jüdische Iraker also starken Anteil genommen hatten und mit der sich überdurchschnittlich viele identifizierten, spielte eine tragende Rolle im antiimperialistischen Kampf des irakischen Volkes.

Es gab eine Zeit, in der die kommunistische Partei des Irak den Kristallisationspunkt für die besten Kräfte bildete, die die irakische Gesellschaft hervorbringen konnte. Die kommunistische Partei war in allen Regionen des Landes verankert und beherrschte die Welt der oft schiitischen Intellektuellen (ich meine, dass aus der schiitischen Glaubensgemeinschaft hauptsächlich Revolutionäre und religiöse Führer hervorgehen, selten Bürokraten oder mit dem ausländischen Kapital verbundene Bourgeois). Die kommunistische Partei war wirklich volksnah und anti-imperialistisch, der Demagogie abgeneigt und potentiell demokratisch.

Die britische Kolonialmacht hatte nach dem ersten Weltkrieg viel Mühe, den Widerstand des irakischen Volkes zu brechen. Um ihre Macht zu behaupten, haben die Briten in voller Übereinstimmung mit ihrer imperialen Tradition eine importierte Monarchie und eine Klasse von Großgrundbesitzern geschaffen. Sie gaben dem sunnitischen Islam eine privilegierte Stellung. Aber trotz ihrer systematischen Bemühungen sind die Briten gescheitert. Die Kommunistische Partei und die Baath-Partei bildeten die wichtigsten organisierten politischen Kräfte, die die „sunnitische“ Monarchie davonjagten, die von allen gehasst war, von Sunniten, Schiiten und Kurden. Der heftige Zusammenstoß dieser beiden Kräfte, hauptsächlich ausgetragen zwischen 1958 und 1963, endete mit dem Sieg der Baath-Partei, was damals von den westlichen Mächten mit Erleichterung begrüßt wurde. Das kommunistische Projekt jedoch trug in sich den Keim einer möglichen demokratischen Entwicklung, das Projekt der Baath-Partei hingegen überhaupt nicht.

Aus Die USA und ihre Verbündeten bekämpfen von Samir Amin

KP und Baath - Partei waren also bis mindestens 1958 eng miteinander verbunden und stellten die wichtigsten politischen Kräfte des Irak dar. Erinnern wir uns daran, daß der Zerfall dieses Bündnisses wie zufällig mit dem Aufstieg eines gewissen Saddam Hussein und seiner Seilschaft in der Baath - Partei zusammenfiel. Sein Studium an der juristischen Fakultät der Universität Kairo, wo er seit 1959 enge Kontakte mit der CIA hatte, brach er ergebnislos ab und kehrte am 8. Februar 1963 nach dem blutigem Putsch der Baath-Partei in den Irak zurück. 1968 unterstützte er einen erfolgreichen Staatsstreich und wurde in der neuen Regierung stellvertretender Generalsekretär des Revolutionären Kommandorates sowie Chef des Ministeriums für Staatssicherheit und des Propagandaministeriums.

Doch zurück zu den irakischen Juden, von denen wir auch im Film “Forget Bagdad” hören, daß sie in der Kommunistischen Partei des Irak sehr stark engagiert waren. Wie kam es zu dem massiven Exodus der irakischen Juden aus dem Irak?

Zufällig halfen Bombenanschläge dem Auswanderungswillen auf den Weg.

Im Frühjahr 1950 erschütterten fünf Bombenanschläge Bagdad. Bei den ersten beiden gab es glücklicherweise keine Opfer, aber dafür bei den folgenden. Die Attentate richteten sich gezielt gegen jüdische Einrichtungen wie Synagogen, bzw. Plätze, wo sich besonders Juden aufhielten, z.B. in einem Café, wo Juden gerade Pessah feierten. Nach den Bombenanschlägen kursierten zionistische Flugblätter unter der jüdischen Bevölkerung des Irak, die diese aufrief, das Land zu verlassen. Als Folge davon stellten sehr viele Juden Ausreiseanträge, um nach Israel auswandern zu können. Es wurde allgemein vermutet, daß die Bomben von antisemitischen Irakern gelegt worden waren, um die Juden aus dem Land zu vertreiben. Als Folge der Anschläge kam es zu einer regelrechten Massenauswanderung irakischer Juden nach Israel, die als “Ezra- und Nehemiaoperation” bekannt sind.

Wer könnte die Bomben wohl gelegt haben?

Ich zitiere aus dem Text “Bomben in Bagdad - Jüdische Agenten forcieren die Auswanderung der irakischen Juden”

Doch schon bald gab es Unstimmigkeiten. So bemerkte man auf einem Flugblatt, daß es schon fünf Stunden vor dem Bombenattentat gedruckt worden war, was bedeutet, daß die Verfasser des Flugblattes von dem Anschlag gewußt haben mußten. Auch ergaben Tests, daß der Sprengstoff, der benutzt worden war, mit den Spuren übereinstimmte, die man im Koffer des irakischen Juden Yosef Basri fand. Er, sowie sein Komplize Schalom Salih wurden der Attentate überführt, und Salih legte ein Geständnis ab, daß er zusammen mit Basri und einem dritten Komplizen Yosef Habaza, die Anschläge durchgeführt habe.

Naeim Giladi, irakischer Jude und Autor des Buches “Jews of Iraq” beleuchtet in diesem Buch die brutalen “false - flag” - Methoden von Mossad und Haganah, und die Skandale der Regierung Ben Gurion. Giladi konnte sein Buch in Israel nicht veröffentlichen, und auch in den USA hat er keinen Verleger dafür gefunden. Die Giladis haben ihre israelische Staatsbürgerschaft abgelegt und leben mittlerweile in den USA. Giladi selbst bezeichnet sich als “einen Iraker, der im Irak geboren ist, dessen Kultur die irakisch-arabische ist, dessen Religion die jüdische ist, und dessen Staatsangehörigkeit die amerikanische ist.”

In den sechziger Jahren verklagten Juden, die bei den Anschlägen in Bagdad Verletzungen davongetragen hatten, die israelische Regierung. Die Zeitung Haolam berichtete 1966 ausführlich darüber. Die Regierung zog es vor, sich mit den Opfern gütlich zu einigen und ihnen Entschädigungszahlungen zu leisten.

Wenn Sie das Buch lesen wollen, es ist auszugsweise in englischer Sprache im Internet verfügbar.

Es beginnt folgendermaßen:

I write this article for the same reason I wrote my book: to tell the American people, and especially American Jews, that Jews from Islamic lands did not emigrate willingly to Israel; that, to force them to leave, Jews killed Jews; and that, to buy time to confiscate ever more Arab lands, Jews on numerous occasions rejected genuine peace initiatives from their Arab neighbors.
Übersetzung:
Ich schreibe diesen Artikel aus dem gleichen Grund, wie ich mein Buch schrieb: um dem amerikanischen Volk und speziell den amerikanischen Juden zu erzählen, daß Juden aus den islamischen Ländern nicht freiwillig nach Israel emigriert sind; daß um sie zum verlassen zu zwingen Juden andere Juden töteten; und daß um Zeit zu gewinnen, um immer mehr arabisches Land zu konfiszieren, Juden bei zahlreichen Gelegenheiten genuine Friedensinitiativen ihrer arabischen Nachbarn zurückwiesen.

Starker Tobak, nicht wahr?

Erinnern Sie sich noch an das Tankwagenattentat in Djerba / Tunesien? Das gegen eine jüdische Synagoge gerichtet war, deren Gläubige nichtzionistische religiöse Juden waren, die sich bis dato geweigert hatten, dem Ruf ins “Gelobte Land” zu folgen?

Und erinnern Sie sich an die Anschläge gegen Synagogen in der Türkei?

Cu bono - wem nützten sie?

Kommen wir zurück zu den russischen Skinheads vom Anfang, die israelische Staatsbürger und “Juden” sind. Die aufgrund höchst fragwürdiger “rassischer” Gesichtspunkte zur Auswanderung ins “Gelobte Land” verlockt wurden, obwohl sie sich so überhaupt nicht als Juden fühlen.
Wieso macht der zionistische Staat so etwas?

Weil er Kanonenfutter braucht. Ganz einfach.
Und sich das Kanonenfutter im Zweifelsfall auch zusammenbombt.
Dieser Eintrag wurde am Montag, den 23. April 2007 von nemetico geschrieben und in die Kategorie Geschichte eingeordnet. Du kannst alle Kommentare zu diesem Artikel mit dem RSS 2.0 Feed beobachten. Du kannst eine Antwort hinterlassen, oder durch einen Trackback auf diesen Artikel verlinken.
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Kommentar von Morrison am 23. April um 09:05 Uhr

Alleine in Tel Aviv leben ca. 250.000 irakische Juden.

Bei einer Gesamteinwohnerzahl von Tel Aviv von 310.000 dürfte die zitierte Zahl wohl etwas zu hoch sein.

Kommentar von nemetico am 23. April um 09:15 Uhr

@morrison

stimmt.
Quelle der Angabe.

Ich streiche den Satz ersatzlos.

Kommentar von nemetico am 23. April um 09:36 Uhr

irakische Juden in Tel Aviv

da war wohl der sogenannte Gush Dan gemeint, der annähernd 3 Mio Menschen umfassen soll.

Wie auch immer: da nicht zu verifizieren, gestrichen

Kommentar von Sitting-Bull am 23. April um 09:37 Uhr

Lavon Affair, King David Hotel, die USS Liberty, die o.g. Attentate.

Das ergibt doch ein äußerst stringentes Bild, nicht wahr?

Doch Vorsicht: Wir sind hier in einer bewußten “Intelligence Trap” angekommen. Natürlich waren da “Kräfte in der israelischen Elite” dran beteiligt, nur sind sie auch die wahren Drathzieher? Oder benutzt man den Zionismus bzw. Israel oder platt “die Juden” (Ich hasse deswegen diese kategorische Konnotation, ich sage viel lieber Menschen jüdischen Glaubens) nur, um eine gute Deckung für False Flag Terror zu haben, bzw. diese Aktionen von “Divide et empera” , der “Strategie der Spannung” oder “Problem Reaction Solution” unerkannt und unbestraft durchzuführen?

In dem Chertoff-WaPo Eintrag auf 911blogger gibt es derzeit eine ähnliche Diskussion.

Kommentar von nemetico am 23. April um 10:20 Uhr

Oder benutzt man den Zionismus bzw. Israel oder platt “die Juden” (Ich hasse deswegen diese kategorische Konnotation, ich sage viel lieber Menschen jüdischen Glaubens) nur, um eine gute Deckung für False Flag Terror zu haben, bzw. diese Aktionen von “Divide et empera” , der “Strategie der Spannung” oder “Problem Reaction Solution” unerkannt und unbestraft durchzuführen?

Nicht umsonst habe ich auf den “Nebeneffekt” der zionistischen Attentate im Irak verwiesen, nämlich die ausserordentlich agile KP des Landes zahlreicher ihrer aktivsten Mitglieder zu berauben, nämlich Iraker jüdischen Glaubens und kommunistischer politischer Überzeugung. Aus dem Film, der im wesentlichen aus Interview mit ehemaligen irakischen Juden besteht, geht das sehr deutlich hervor.
Hier wurde von interessierter (imperialistischer) Seite versucht, allen Beteiligten und Volksgruppen eine “völkische” Sicht aufzunötigen, zur Not mit Bombennachhilfe. Insofern war und ist der Zionismus Instrument des Imperiums.

Übrigens: haben wirklich so viele das interessante Detail übersehen, daß der Niedergang der Rolle der KP im Irak (im wesentlichen durch Terror und Repression) seltsamerweise wunderbar übereinstimmt mit dem Aufstieg von Saddam Hussein innerhalb von Staat und Baath? Saddam stand seit 1959 in engem Kontakt mit der CIA. Die wirkliche Biographie dieses Mannes muß erst noch geschrieben werden, und sie wird mit Sicherheit sehr interessante Details einer “Strategie der Spannung” enthalten, die letztlich in der Neukolonialisierung Iraks endete.

Kommentar von Ralph Kutza am 23. April um 10:25 Uhr

@nemetico
Oben hieß es: “
http://www.genome.gov/10000939
“The new study involved more than 5,000 Ashkenazi Jews (those with origins in central and eastern Europe, comprising about 90 percent of the 6 million Jews in the United States) from the Washington, D.C. metropolitan area. “

Kommentar von lebowski am 23. April um 14:16 Uhr

interessantere frage: gibt es auch juden im iran?
rabbi weiss von “rabbis für einen gerechten frieden im nahen osten” behauptet es.
http://youtube.com/watch?v=nF0J_Q8bdtw

Kommentar von Ahner von Bösem am 23. April um 17:02 Uhr

Nicht dass ich es überbewerten will, aber es erscheint mir erwähnenswert dass Theodor Herzl schon im “Judenstaat” schrieb, dass der Antrieb des jüdischen Staates der Antisemitismus sein würde.

Wenn man Gegenwart und Vergangenheit betrachtet könnte man meinen dass diesen Ansatz jemand noch heute praktikabel findet.

Kommentar von Ralph Kutza am 23. April um 18:45 Uhr

@nemetico
Sorry, mußte das Posting unterbrechen, wollte es gar nicht absenden. Also geht es nun weiter:
Sie schrieben oben:

“Ashkenasim sind, allgemein gesprochen Europäer. Es handelt sich auch um diejenige Bevölkerungsgruppe die durchaus für sich beanspruchen kann, Nachkommen der dem Holocaust entronnenen europäischen Juden darzustellen. Gleichwohl sind aber die Sepharden die größere Bevölkerungsgruppe.”

Ich wies im vorherigen Kurzposting auf die etwa 90 Prozent der jüdischen Bevölkerung mit ashkenasischer Herkunft in den USA hin. Wie aber ist es weltweit und vor allem in Israel selbst?
Sie, nemetico, haben die ja weitreichende Behauptung aufgestellt, in Israel sei die Mehrheit sephardischerHerkunft.
Das ist deswegen relevant, da laut dem einstigen jüdischen Industriellensprößling Arthur Koestler die Ashkenasen aus dem frühen Khasarenreich stammen (Kaukausus) und nach 800 a.D. erst konvertierten. Mit anderen Worten, deren Vorfahren haben nie in Palästina gelebt. Wie begründet sich doch gleich das vielbeschworene Existenzrecht Israels?
Auf die mehrheitlich sephardische Abstammung der Bevölkerung Israels?
Wie ist es dann mit dieser nun anschließenden Aussage Koeslers? Was folgt daraus?

“THE Jews of our times fall into two main divisions: Sephardim and Ashkenazim.

The Sephardim are descendants of the Jews who since antiquity had lived in Spain (in Hebrew Sepharad) until they were expelled at the end of the fifteenth century and settled in the countries bordering on the Mediterranean, the Balkans, and to a lesser extent in Western Europe. They spoke a Spanish-Hebrew dialect, Ladino (see VII, 3), and preserved their own traditions and religious rites. In the 1960s, the number of Sephardim was estimated at 500000.

The Ashkenazim, at the same period, numbered about eleven million. Thus, in common parlance, Jew is practically synonymous with Ashkenazi Jew. But the term is misleading, for the Hebrew word Ashkenaz was, in mediaeval rabbinical literature, applied to Germany — thus contributing to the legend that modern Jewry originated on the Rhine. There is, however, no other term to refer to the non-Sephardic majority of contemporary Jewry.”

Quelle: http://www.iamthewitness.com/Koestler13thTribe.htm
Sie werden zugeben müssen, nemetico, daß Arthur Koestler Ihrer Aussage nicht nur ein bißchen, sondern diametral widerspricht.
Wie kamen Sie zu Ihrer Aussage? Können Sie sie belegen? (Das müßte - sofern glaubhaft - zugleich eine Widerlegung Koestlers sein)
Irrelevant ist das ja keineswegs. Wie stehen Sie hierzu?

Kommentar von Ralph Kutza am 23. April um 19:09 Uhr

was ist denn nun wieder los?
muss mein beitrag erst durch die zensur?

Kommentar von pony_huetchen am 23. April um 19:24 Uhr

huhu Ralph Kutza - einer meiner Beiräge ist auch in der Warteschleife. Der Filter ist heute wieder auf “scharf” gestellt :-))

Kommentar von winfried aus chemnitz am 23. April um 19:52 Uhr

Das “Die” Juden alle großen Kriege inszeniert haben um sich in den Geldkriegen zu bereichern - ist Falsch!

Das “Die” Deutschen ihre Mitbürger ausgeraubt haben und noch viel Schlimmeres - ist Falsch!

Das Juden alle großen Kriege inszeniert haben um sich in den Geldkriegen zu bereichern - ist Richtig!

Das Deutsche ihre Mitbürger ausgeraubt haben und noch viel Schlimmeres - ist Richtig!

Aber kann man den glauben das eine Minderheit eines Volkes sein Volk zum morden frei gibt?

Kann es denn sein, das der Jude Hitler massiv mit jüdischen Kapital an die Macht gebracht wurde?

Sind dann “Die” Juden Schuld?
Sind dann “Deutschen” Schuld?

Ist eine Schuld die nicht Tilgbar ist eine Schuld?

Wen bringt heute jüdisches Kapital an die Macht?

Dürfen religiöse Juden untereinander Zins nehmen?

Dürfen sie überhaupt Zins nehmen?

Kommentar von Lara am 23. April um 20:16 Uhr

Komischer Filter. Ich habe beim 2. Versuch im anderen Thread extra vorsichtig formuliert - wonach das gefiltert wurde, kann ich mir nicht erklären.

Wär’s vielleicht möglich, das zu erklären, damit man sich drauf einstellen kann?

@Winfried: Ich helfe dir: Deutschland war Schuld. Egal, wessen Geld ihm seinen Wahn ermöglicht hat. Die einzigen Deutschen, die sich nichts vorzuwerfen haben, waren diejenigen, die im Widerstand waren. Und mit Widerstand meine ich nicht solche Typen wie die “Widerständler” aus Armee und Adel, die erst dann ihren Widerwillen entdeckten, als sie ihre Felle davonschwimmen sahen.

Kommentar von Lara am 23. April um 20:18 Uhr

der damaligen Deutschen natürlich und mit “ihm” ist natürlich der Postkartenmaler gemeint.

Kommentar von Ralph Kutza am 23. April um 20:25 Uhr

Lara,
hast Du das demnach in diesem Thread gepostet, weil der andere, in den Dein Posting inhaltlich wohl gehört, z.Z. Deinen Text nicht zuläßt?
Ich hoffe ja, nemetico “übersieht” meinen Beitrag oben nicht und gibt eine Antwort darauf. Auf eine zu dem Video “The Israel-Lobby” warte ich leider schon sehr laaaange…

Kommentar von Lara am 23. April um 20:27 Uhr

Oh, und hier sind noch ein paar, die sich nicht haben von den Nazis vereinnahmen lassen:

http://www.faz.net/s/RubFC06D389EE76479E9E76425072B196C3/Doc~E4CD594F3710043F58399885ED9DBE3F2~ATpl~Ecommon~Scontent.html

Aber all die Jubel-Deutschen, die Hitler aktiv oder durch Unterlassen unterstützten, wie der endlich tote Filbinger, die sind selbst Schuld.

Kommentar von nemetico am 23. April um 20:30 Uhr

Mitteilung

Ich habe mal freigeschalten, wozu ich die administrativen Rechte hatte. Es hängen noch Kommentare in der Warteschlange, die ich nicht freischalten kann. Auch meine eigenen Kommentare bleiben bisweilen in der Warteschlange hängen und ich kann sie selbst nicht freischalten. Keine Ahnung, warum. Bin kein Admin des Systems, nur Autor.

Kommentar von Lara am 23. April um 20:32 Uhr

Jetzt hängt schon wieder einer… Diesmal hier. Hier habe ich mich dann auch zu Wort gemeldet, weil ich erst da gesehen habe, dass eure Beiträge anscheinend auch im Filter hängen und es vielleicht nicht unbedingt persönlich zu nehmen ist. Allerdings wollte ich auch einen Beleg für eine Aussage von nemetico. Okay, ich halt’s lieber kurz, vielleicht dürfen bestimmte Leute nur bestimmte Textlängen haben, das wäre dann die einzige Restriktion, die ich mir noch vorstellen könnte. Komisch aber, dass auf die Anfrage wg. der Doku keine Antwort kommt. Ist doch eigentlich kein Problem. Eigentlich.

Kommentar von nemetico am 23. April um 21:02 Uhr

Es gibt nicht viele Hinweise auf das Verhältnis Ashkenasen - Sepharden. Hier ist einer:

Etwa die Hälfte der israelischen Juden stammt aus afro-asiatischen und moslemischen Ländern, die man Mizrahis (Orientalen) oder Sepharden (zunächst die Ladino-sprechenden Juden aus Spanien, später allgemein auf die Mizrahis angewandt) nennt.

und

Der Streit ist nicht primär ein religiöser, sondern vor allem ein politischer. Sepharden nennt man in Israel die orientalischen Juden, eine Gruppe, die in der Bevölkerung die Mehrheit stellt, aber nur einen geringen Anteil an politischer und wirtschaftlicher Macht hat. Die andere Gruppe, die Ashkenasi, sind die aus westlichen Gesellschaften stammenden Juden, und ihnen sind gute Kontakte in die USA wichtiger als den Sepharden.

Verifizieren kann ich keine dieser Aussagen. Ist das so wichtig, ob Aschkenasen oder Sepahrden die Mehrheit der Bevölkerung bilden?

Wichtig am obigen Artikel ist mir die zentrale Aussage, daß die sephardischen Juden offensichtlich nicht zur Auswanderung aus ihren Ländern gezwungen wurden durch strukturellen “Antisemitismus” der arabischen Welt, wie es die imperialistische Propaganda behauptet.

Hier findet aus meiner Sicht ein seltsames “nation building” statt, eine (”völkisch” interpretierte) “Nation” wurde und wird gemacht. Dies wird durch die Notiz von den judenfeindlichen russischen Skinheads (”Juden”) schön illustriert.

Daß eine “Nation” sich durch lineare “Blutsbande” bilden würde, ist ohnehin eine Geschichtslegende. ALLE großen “Nationen” Europas wurden zusammenerobert und später zu “durch Blutsbande” geschaffene “völkische” Einheiten deklariert. Dies trifft zu für Großbritannien, Deutschland, Frankreich, Spanien, Italien. Immer der gleiche Schwindel. Warum gäbe es sonst das Regionalismusthema (Baskenland, Bretagne, Schottland, Katalonien, Galizien, usw usf.)?
Auch “Deutschland” verstand sich ursprünglich als Rechtsnachfolger des römischen Imperiums (Heiliges RÖMISCHES Reich….), von “ethnischer” Einheitlichkeit konnte bei diesem Gewimmel von germanisch/keltisch/slawischen Populationen keine Rede sein.
Erst die hochdeutsche Schriftsprache, die von der habsburgischen Kanzlei ausging und durch Luther popularisiert wurde, schuf die Illusion einer “Nation” durch das Vorherrschen einer Amtssprache. In Norddeutschland sprach man bis zum Niedergang der Hanse z.B. das sogenannte Niederdeutsch (heute Platt), das aus dem Altsächsischen hervorgegangen war und dem Englischen viel näher war und ist als dem Hochdeutschen.

Nation ist grundsätzlich eine Mystifikation, weswegen ich “völkische” Interpretationsmuster auch tendeziell eher ablehne, weil sie in Wahrheit nichts erklären, als “Schuld” herumzuschieben.

Kommentar von Ralph Kutza am 23. April um 23:06 Uhr

@nemetico:
Ich konstatiere:
Die erste von Ihnen genannte Quelle sagt - im Gegensatz zu Ihnen-, es gäbe in etwa gleich viele Askanasen und Sepharden in Israels Bevölkerung. Belegt wird dies von der Quelle allerdings nicht.
Die zweite Quelle, auf die Sie womöglich durch Übernahme (es gebe mehr Sepharden als Askenasen in Israel) Bezug nahmen, ist ausgerechnet “Jungle World”. Die Behauptung dort ist auch nicht belegt. Haben Sie denn diese unbelegte Behauptung aus dieser Postille der Anti-Deutschen übernommen, nemetico?
Der jüdische Autor Arthur Koestler ist da jedenfalls WESENTLICH gewissenhafter in seiner Darstellung gewesen (http://www.iamthewitness.com/Koestler13thTribe.htm). Wie bereits angedeutet: Wenn laut Koestler in den 60-er Jahren 11 Millionen Ashkenasen und 0,5 Millionen Sepharden weltweit lebten, wie wollen Sie oder Jungle World auf eine Mehrheit der Sepharden (oder auch nur gleiche Anzahl) unter der jüdischen Bevölkerung Israels kommen? Das ist völlig unmöglich, nicht wahr?
Sie räumen ein die Quellenlage, sei düftig. Wie kann das aber im hochgelobten “Informationszeitalter” sein, in dem es Statistiken zu allen möglichen, häufig auch zu wirklich unwichtigen Dingen gibt? Es kann eigentlich nicht sein, es sei denn die zu Tage tretenden Fakten sind/wären unangenehm. Was könnte denn unangenehm sein? Nun, die Antwort darauf ist zugleich eine auf Ihre Frage, nemetico, ob das überhaupt wichtig sei. (Gegenfage: Wieso haben SIE denn die Behauptung ÜBERHAUPT gebracht, wenn sie denn “unwichtig” wäre? Na?) Nun, das sog. EXISTENZRECHT, das die einen so darlegen/begründen, die (sephardischen) Vorfahren heutiger jüdischer Israelis hätten schließlich vor 2.000 Jahren dort gelebt (ob das ein sinnvolles Argument ist, lasse ich mal außen vor, denn viele Menschen akzeptieren das jedenfalls als Argument). Die anderen verweisen auf den Holocaust, weswegen dann bekanntlich Ahmadinedschad fragte, wieso sollten eigentlich Palästinenser in Nahost darunter leiden müssen, daß Deutsche von sich sagen, sie hätten vor gut 60 Jahren in Osteuropa den Holocaust begangen.
Die, die argumentativ auf die sephardische Karte setzen bei der Existenzbegründung, stehen ziemlich “nackt” da, wenn in Wirklichkeit weit mehr als 90% Askenasen sind (laut Koestler also Nachfahren des khasarischen Reiches im Nordkaukasus) .
Sie, nemetico, kritisieren verständlicherweise “Völkisches” und sehen sich doch vorwiegend “nur” in der Lage (angeblich jedenfalls), unter AIPAC einen Militärisch-Industriellen-Komplex zu erkennen. Mehr nicht? Extremistische religiöse, völkische und rassistische Argumentationen in Israel, gibt es die etwa nicht? Und übrigens nicht nur gegenüber den übelst behandelten Palästinensern/Arabern, sondern auch gegenüber den Sepharden!
Ich vermute, Sie kennen den nachfolgend verlinkten, extrem wichtigen Text von Ha´aretz (Running rings around the victims
By Aryeh Dayan - Fri., July 30, 2020 Av 12, 5764) noch nicht: Er besagt, daß 100.000 EINGEWANDERTE SEPHARDISCHE KINDER VON DEN ASKENASISCHEN BEHÖRDEN RADIOAKTIV VERSTRAHLT WURDEN. Unter dem Deckmäntelchen einer medizinischen Behandlung. Hier nachzulesen:
http://www.iamthewitness.com/RingwormTreatment.htm
Komisch, daß das hier fast niemand weiß, oder?
Hat sich damit die Frage geklärt, “ob das denn wichtig ist”?

Kommentar von nemetico am 23. April um 23:37 Uhr

Worauf wollen Sie mit Ihren Suggestivfragen hinaus, Ralph Kutza?
Etwa daß ich dem Slogan “9/11 was a Jew Job” zustimme?
Das werde ich mit Sicherheit nicht tun.
Wenn Sie das tun wollen und davon überzeugt sind, dann tun Sie es.
Zum “Existenzrecht Israels” habe ich mich zumindest in diesem Blog noch nie geäußert. Ich unterstütze diesbezüglich ganz klar die Einstaatenlösung mit gleichen sozialen und politischen Rechten für alle Bewohner des ehemaligen Mandatsgebiet Palästina. Daß das kein spezifisch “jüdischer” Staat sein kann, liegt für mich auf der Hand.
Übrigens übersehen Sie vielleicht, daß ich keineswegs zu einer Stellungsnahme oder einer “Antwort” auf irgendwelche Videos verpflichtet bin und mich darauf auch nicht verpflichten lasse. Ich nehme Stellung, wenn ich es für richtig halte, und keine Macht der Welt wird mich dazu bringen, etwas anderes zu tun.
.

Kommentar von DaRockwilda am 23. April um 23:55 Uhr

Mir geht es darum, ob man eine israelische Urherberschaft von 9/11 ausschließen kann, und das kann man nicht, ebensowenig wie die von amerikanischen plus eventuell anderen westlichen Geheimdiensten.

Die israelische Täterschaft würde vor Allem dann Sinn machen, wenn die US+etc.-Seite alles wusste aber sich zurücklehnte und zuschaute, um im Zweifelsfall die antisemitische Karte zu spielen.

Kommentar von Ralph Kutza am 23. April um 23:59 Uhr

@nemetico:
Sehr erhellend, Ihr Ausbruch!
Sie unterstellen “Suggestivfragen”, Sie legen mir irgendein wüst klingendes Motto. Ich erläuterte Ihnen, warum das zahlenmäßige Verhältnis zwischen sephardischen und aschkenasischen Juden in Israel durchaus relevant ist. Sie waren es, der schrieb, daß das

Kommentar von Ralph Kutza am 24. April um 00:04 Uhr

Fortsetzung:

… ein interessantes Thema sei!


Ich möchte zu einem anderen interessanten Thema überleiten, nämlich dem der israelischen Bevölkerungsstruktur. Von der Herkunft her kann man Ashkenasim und Sepharden unterscheiden. Ashkenasim sind, allgemein gesprochen Europäer. Es handelt sich auch um diejenige Bevölkerungsgruppe die durchaus für sich beanspruchen kann, Nachkommen der dem Holocaust entronnenen europäischen Juden darzustellen. Gleichwohl sind aber die Sepharden die größere Bevölkerungsgruppe.”

Und dann wollen Sie davon nichts mehr wissen?
Interessant!
Ich habe nicht gesagt, Sie hätten sich zum Existenzrecht geäußert, ich schrieb, daß dieses “interessante Thema” unmittelbar damit in Verbidnung steht. Ihnen scheint das nicht klar gewesen zu sein, sonst hätten Sie nicht gefragt, ob das denn wichtig sei.
Mit der Einstaatenlösung werden sie bei den Parteien Israels wohl auf reichlich taube Ohren stoßen. So etwas fordert interessanterweise hingegen viel eher der hierzulande so verteufelte Ahmadinedschad.

Kommentar von Ralph Kutza am 24. April um 00:11 Uhr

Schluß:
Es muss oben heißen:
“Sie legen mir irgendein wüst klingendes Motto in den Mund”.
Ich würde sagen, die dem vorangehende Frage Ihrerseits ist wirklich eine Suggestivfrage! Eine krasse!
Daß Sie zu keiner Antwort verpflichtet sind, habe ich nicht “übersehen”. Sie müssen selbst wissen, welche Schlüsse Leser hier ziehen, wenn Sie es vorziehen zu schweigen.
Für Selten-Leser: nemetico hatte die hervorraggende, niederländische Dokumentation über “The Israel-Lobby” massiv heruntergeputzt. Der (vorgebliche) Anlaß wurde ein richtiges Licht gerückt und ward entschwunden. Auf wiederholte Anfrage meinerseits an nemetico, ob er damit die Doku positiver sehen könne, folgte eisernes Schweigen bzw. nun die obige “inhaltliche Antwort”.

Kommentar von nemetico am 24. April um 00:13 Uhr

@Rock
So sehe ich das auch. Eine Beteiligung des Mossad erscheint mir aufgrund verschiedener Indizien und handfester Gründe sogar nahezuliegen, aber ohne die Mithilfe von NORAD, CIA, NSA etc. hätte Mossad das nicht inszenieren können.
Die “antisemitische Karte” halte ich auch für eine sehr reale Gefahr, die schneller aus dem Ärmel schlüpfen könnte, als unsereins um die Ecke schauen. ‘www.iamthewitness.com setzt sehr massiv auf die “antizionistische” Karte (”9/11 was an outside job”), aber weltweit verbreiten soll man beispielsweise auf deutsch: “9/11 war ein Judejob”. Wer das tun will, soll es meinetwegen tun, ich tue es deshalb nicht, weil ich aus alter Tradition grundsätzlich solchen “völkischen” Schuldmustern ablehnend bis feindlich gegenüber stehe. Täter haben immer Namen und Adresse, selbst wenn man sie noch nicht kennt, und sind keine diffuse “völkische” Einheit. Und dabei bleibe ich.

Kommentar von DaRockwilda am 24. April um 00:19 Uhr

“‘www.iamthewitness.com setzt sehr massiv auf die “antizionistische” Karte”

Und solange wir nicht wissen wer es war können wir nicht sagen, die Seite liegt damit falsch.

“aber weltweit verbreiten soll man beispielsweise auf deutsch: “9/11 war ein Judejob”

Naja also das ist ja offensichtlich eine schlechte Übersetzung.

Was ist denn das Äquivalent zu “9/11 war ein islamistisches Verbrechen”, wenn es sich bei den Tätern um jüdische Fanatiker handeln würde?

Kommentar von nemetico am 24. April um 00:26 Uhr

Tut mir leid, Ralph Kutza, aber ich sehe Sie leider negativ mittlerweile, und das, obwohl Sie auf Ihren Webseiten exzellent einige Ereignisse dokumentiert und kommentiert haben.
Ich hatte überhaupt nichts heruntergeputzt, sondern nur angemerkt, daß Vor- und Nachspann desjenigen Videos, das Sie als Quelle angaben, explizit antisemitische und judenfeindliche Propaganda enthielt.
Jetzt wollen Sie mich verrückterweise auch noch dazu nötigen, diese Doku “positiv zu sehen”. Ja ich glaub es nicht. Welches Politbüro verlangt das bitteschön von mir? Habe ich es gewählt?
Wenn ich etwas positiv sehe, dann teile ich das schon rechtzeitig mit, und zwar genau dann, WENN ich es positiv sehe. Und wenn ich schweige, dann heißt das, daß ich noch keine klare Haltung dazu habe.
Und wenn jemand mein “eisernes Schweigen” dahingehend interpretiert, ich hätte etwas “heruntergeputzt”, dann empfinde ich das schlicht und einfach verdächtig. Keine Ahnung, was Sie eigentlich beabsichtigen, aber wer mich zu nötigen versucht, hat auf deutsch gesagt verspielt.

Kommentar von nemetico am 24. April um 00:34 Uhr

@Rock
“9/11 was a Jew Job” heißt auf deutsch “9/11 war ein Judenjob”
Was gibt es daran schlecht zu übersetzen?
Und wenn der Mossad denn die Gesamtleitung von 911 gehabt hätte (was wir nicht wissen), dann wäre “911 ist ein Judenjob” trotzdem falsch, weil garantiert haben Avery, Chomsky, Hass, Levy etc und jede Menge weiterer Menschen, die sich als Juden sehen oder so gesehen werden, NICHT daran mitgewirkt.
Und wenn jetzt noch jemand kommt und sagt: aber genau die waren es, das sind nämlich “Gatekeeper”, dann sage ich: das ist Desinformation.
Es gibt keine “völkische Kollektivschuld” für nichts und niemanden. Massenmörder haben immer Namen und Adressen.

Kommentar von Ralph Kutza am 24. April um 00:39 Uhr

@nemetico + rock

“Eine Beteiligung des Mossad erscheint mir aufgrund verschiedener Indizien und handfester Gründe sogar nahezuliegen, aber ohne die Mithilfe von NORAD, CIA, NSA etc. hätte Mossad das nicht inszenieren können”

Na, da sind wir doch sehr nah beisammen!

“Die “antisemitische Karte” halte ich auch für eine sehr reale Gefahr, die schneller aus dem Ärmel schlüpfen könnte, als unsereins um die Ecke schauen.”

Das wird doch seit Tag 1 (bezogen auf 9/11) instrumentalisiert durch selbst Lanciertes und anschließende Inszenierung!
Siehe: http://ralph-kutza.de/BBC_und_9_11__/bbc_und_9_11__.html

“Was ist denn das Äquivalent zu “9/11 war ein islamistisches Verbrechen”, wenn es sich bei den Tätern um jüdische Fanatiker handeln würde?”

Ich spekuliere jetzt mal leicht spöttisch, daß nemeticos Antwort lauten könnte: “Das Pendant heißt: ´Es war der Militärisch-Industrielle-Komplex´!”
Die “Namen und Adressen” des so oft personifiziert verwendeten “MIK” werden dabei allerdings in linken Diskussionskreisen selten genannt. Bestenfalls abstrakte Konzernnamen werden noch genannt. WEM diese gehören, sehr selten.
Und ein Alex Jones ist übrigens auch recht “namenlos” bleibend, wenn er so oft als üble Drahtzieher auf “The Globalists” verweist, eine andere häufig zu hörende Floskel in 9/11-Kreisen.

Kommentar von DaRockwilda am 24. April um 00:45 Uhr

@nemetico:

““9/11 was a Jew Job” heißt auf deutsch “9/11 war ein Judenjob””

Sehr richtig, und du hast eben beim ersten Kommentar direkt die (vermutlich mit einem Programm erstellte) Fehlübersetung von der verlinkten Homepage genommen, in dem es “Judejob” heisst. Weiter nichts.

Jetzt wirds interessant. Du sagst wenn man sagt “9/11 sei ein Judenjob” dann wäre das falsch weil nicht alle Juden daran mitgewirkt haben. Das haben sie wirklich nicht, deshalb frage ich nochmal, was ist denn das begriffliche Äquivalent zu einem “islamistischen Anschlag”? Ein “jüdischer Anschlag” ist es nicht, was dann?

Kommentar von pony_huetchen am 24. April um 00:46 Uhr

@ralph kutza

Komisch, daß das hier fast niemand weiß, oder?
Hat sich damit die Frage geklärt, “ob das denn wichtig ist”?

Doch - das* wissen einige hier - genauso wie ich weiß, das das prozentuale Verhältnis der sephardischen+mizrahi(=Juden des mittleren Ostens)/askenasischen Juden in Israel derzeit ca. 50:50 beträgt. Das zumindest ist die Aussage meiner Freunde in New York, die ich als sehr zuverlässige und kompetente Quelle in dieser Frage betrachte. Eine genauere (schriftlich fixierte) Zahl ist leider tatsächlich nicht auf die Schnelle im Internet zu finden, sonst würden Sie, Herr Kutza, diese ja wohl selbst zitieren, statt immer auf Ihrem Arthur Koestler-Zitat rumzureiten. (Anm.*= die radioaktive Vertrahlung sepharischer Kinder)

Weltweit dagegen ist das Verhältnis ashkenasischer zu sephardischen/mizrahi Juden in etwa 2,4:1. Das heißt, die meisten der Nicht-Ashkenasier leben in Israel. Von der Gruppe der Mizradi sind das vier Fünftel - 2 Mio von insgesamt 2,5 Mio. Bei den Sepharden die knappe Hälfte, 950T von 2 Mio.

Für diese Zahlen gibt es immerhin Wikipedia
http://en.wikipedia.org/wiki/Sephardi_Jews
http://en.wikipedia.org/wiki/Mizrahi_Jews
http://en.wikipedia.org/wiki/Ashkenazi_Jews
auch für Sie, Herr Kutza, zugängliche Quellen.

Weiter empfehle ich Ihnen die Encyclopaedia Britannica, die ich in “Papier” vorliegen habe und jetzt nicht weiter bemühe, solange sich der Sinn dieser Kontroverse zwischen Ihnen und nemetico wenig zu erschließen scheint.

Die Zahl der 11 Mio Ashkenasier weltweit bei Koester stimmt, die Zahlen der anderen Juden habe ich genannt. Die Zahlen der Sephardim bei Koester stimmt nicht, sie liegt weltweit um den Faktor 4 höher.

Und - das sei zum Schluss gesagt: Ihr Ton gefällt mir nicht, nein , der gefällt mir gar nicht! Gegen wen oder was ziehen sie hier zu Felde? Ich verstehe unsere Debatten, so sie nicht gänzlich unter “Troll” abzuhaken sind, als einen solidarischen Prozeß der Wahrheitsfindung und des gemeinsamen Erarbeitens politischer Positionen. Die Daten und Fakten dazu nehmen wir - ganz altmodisch - aus Büchern oder aus Quellen, die im Internet zu finden sind. Dabei lassen sich diese Fundstellen nach Qualität und Glaubwürdigkeit, genauso wie nach möglichen politischen Tendenzen beurteilen.

Warum also nicht anderen diese Kenntnisse zur Verfügung stellen und freundlich in das Thema einbringen?

Warum ist es nicht möglich, ohne Rechthaberei zu debattieren? Oder basiert dieser Stil auf neueren Erkenntnissen der Psychologie?

Ne - das können Sie mir nicht erzählen! Es kommt mir eher wie Sandkasten (wenig Selbstreflektion) vor. Schade - ums Thema und um die Gesprächskultur.

pony

Kommentar von Ralph Kutza am 24. April um 00:54 Uhr

@nemetico:
Nein, Desinformation ist es, wenn ein Chomsky behauptet, hinter 9/11 steckten, wie die US-Regierung behauptet, 19 arabische Entführer, ein Inside-Job (Beteiligung hochrangiger US-Stellen) sei undenkbar, und selbst wenn es doch ein solcher gewesen sein sollte, so wäre dies EGAL.
DAS ist Desinformation! Und Gatekeeping!
Apropos Gatekeeper: Übrigens weist die von Ihnen so ungeliebte Seite bzgl. Scott Ritter (den Sie am Wochende so ausführlich zitierten) darauf hin, daß gegen ihn wegen Verdachts auf pädophile Vergehen ermittelt wurde. Diese Ermittlungen seien dann, wenn ich es richtig verstand, auf Anweisung von Herrn Chertoff eingestellt worden? Wenn´s stimmt, stellen sie die Fragen: Warum? Wozu? Gegen Gegenleistungen?
Zionisten sind oft genug auch “Christen”, was die, die Sie angreifen, meiner Kenntnis nach nie bestritten.
Die Täter haben nicht nur Namen und Adresse, oft genug auch eine - egal ob ernst genommene oder instrumentell eingenomme -Rolle zu einer Gruppe, mal einer ethnischen, mal einer religiösen, mal einer sonstigen.
Bei Ha´aretz stand: „The war in Iraq was conceived by 25 neoconservative intellectuals, most of them Jewish, who are pushing President Bush to change the course of history.”
www.haaretz.com/hasen/pages/ShArt.jhtml?itemNo=280279&contrassID=2&subContrassID=14&sbSubContrassID=0&listSrc=Y
Oder ist Ihnen, nemetico, der Autor Ari Shavit damit zu “suggestiv?

Kommentar von nemetico am 24. April um 01:02 Uhr

@lebowski
Es gibt Juden im Iran, die haben sogar Sitz im Parlament. Vor einiger Zeit wurde verbreitet, daß im Iran Juden einen gelben Stern tragen müßten. Das war eine imperiale Lüge, gegen die sich ein jüdischer Abgeordneter des iranischen parlaments aufs schärfste verwahrte.
Habe jetzt aber keine Links zur hand, vielleicht steuert sie jemand noch bei. Ich glaube mich an Arbeiterfotografie zu erinnern, bin aber nicht sicher.
Es gibt übrigens auch Juden im Libanon, und die sind nicht vom Mossad und haben gegen den israelischen Angriffskrieg scharf protestiert. Habe auch dafür gerade keine Links zur Hand und gehe jetzt ins Bett.
Gute Nacht.

Kommentar von DaRockwilda am 24. April um 01:05 Uhr

@nemetico und lebowski:

Bezüglich der Lüge über die Kennzeichnungspflicht iranischer Juden:

http://politblog.net/krieg-terrorismus/mehr-propaganda-gegen-den-iran.htm

Und der Lügner, ein gewisser Amir Taheri, wurde natürlich dafür prompt vom Lügenchef Bush ins Weiße Haus eingeladen:

http://politblog.net/krieg-terrorismus/amir-taheri-im-weisen-haus.htm

Kommentar von Ralph Kutza am 24. April um 01:23 Uhr

@nemetico:
Und das war also so schwer, mitzuteilen, daß Sie noch keine abschließende Meinung dazu haben?!?
Das wäre eine völlig akzeptable Antwort gewesen.
Aber ich kann nun mal nicht Ihre Gedanken lesen, wie es zu interpretieren ist, wenn Sie auf wiederholte Rückfragen (von Lara und mir) schlicht mit Ignorieren der Frage reagieren. Und …
(@pony)
… so etwas finde ich schlechten Stil.
“Ton” ist mir zu subjektiv, “Rechthaberei” zu unterstellend und in dem Zusammenhang zu sehr Partei ergreifend.
Ich würde nemetico nie malsvorwerfen, wikipedia nicht zu zitieren, denn im Zweifel ist das eine höchst unzuverlässige und interessengeleitete Quelle. “Herumreiten” auf Arthur Koestler ist m.E. unsachlich. Ist er nun widerlegt oder nicht? Banal oder irrelevant sind seine fundierten Darlegungen gewiß nicht!

Kommentar von Ralph Kutza am 24. April um 01:45 Uhr

@nemetico:
So wie Sie noch keine abschließende Meinung zur Doku “The Israel-Lobby” haben, habe ich noch keine zu dem “Triumvirat” Smith-Hufschmid-Bollyn. Darauf habe ich in einem anderen Thread bereits hingewiesen. Ich denke, die von Ihnen zu recht kritisierte Seite geht auf Smith zurück. Jedenfalls darf ein solcher Ausraster (oder entlarvendes Statement?) wie “Jew Job” gewiß nicht passieren. Auch wenn der Tenor “Zionist Job” ist, nicht.
Andererseits bringen sie, insbesondere die letzteren beiden, immer wieder sehr gute Beiträge. So wie Sie und jeder auf gute Beiträge verweisen “darf” (logo!), selbst wenn diese von Leuten kommen, bei denen wegen guter Gründe der Verdacht besteht, sie seien Gatekeeper (beim aktuellen Statement von Kerry räumen Sie das doch sogar selbst ein, wenn auch unter dem sinnähnlichen Label limited-hangout!), sollte aber auch auf Texte verwiesen werden dürfen, die auf deren Seiten plaziert wurden, nicht wahr?
Der Koestler-Text und der Artikel zu den verstrahlten sephardischen Kindern, die ich verlinkt hatte, sind dabei ja sogar Originaltexte aus anderer, renommierter Feder/Tastatur. Und zwar wichtige, die hierzulande trotz ihrer Wichtigkeit viel zu wenig bekannt sind. Nicht das Kind mit dem Bade ausschütten gilt überall und für alle als Empfehlung. Gute Texte werden nicht dadurch schlecht, weil jemand, dessen sonstige Haltung nicht teilt, auf seiner Webseite eingebunden hat. Das gilt auch für Dokumentationen, denen jemand einen Vor- und Nachspann verpasste, die nicht zum Original gehören.

Kommentar von Ralph Kutza am 24. April um 12:43 Uhr

@pony
Weil mir “Herumreiten” auf Koestler vorgehalten wurde:
a.) Pony-Freunde in New York mit deren privater Sicht der Dinge nützen den Lesern hier wohl kaum weiter, oder?
b.) Dann nenne ich eben eine andere Quelle, nämlich Benjamin Freedman. Er war jüdischer Zionist, sagte sich später vom Z. los und konvertierte zum Katholizismus.

Er ging in einem Brief an einen Dr. Goldstein u.a. auf Khasaren ein:

EDIT by ADMIN:

Wenn seine Texte in Deutschland verboten sind können wir sie hier nicht veröffentlichen

Und zum Anteil aschkenasischer Juden schrieb Freedman:

EDIT by ADMIN:

Wenn seine Texte in Deutschland verboten sind können wir sie hier nicht veröffentlichen

Abgesehen davon ist der Politblog gegen Gesetze, die die Meinungsfreiheit einschränken. Solange diese aber bestehen muss man sie achten.

.

Quelle:
http://www.iamthewitness.com/

Das deutschsprachige Wikipedia bürstet Freedman kurzerhand ab:

Benjamin Freedman (* 1890 in New York; † April 1984) war ein einflussreicher jüdischer Bürger New Yorks und Besitzer einer Seifenfabrik. Ursprünglich in die jüdische Gemeinde New Yorks eingebunden, überwarf sich der sephardische Jude Freedman mit der aschkenasischen Mehrheit und warf dieser Missbrauch des Judentums vor. Er unterstellte einem Großteil der New Yorker Juden, keine echten Juden zu sein, sondern von den Khasaren abzustammen.
Der Streit eskalierte und Freedman konvertierte zum Christentum. Später wurde Freedman zum Parteigänger der Nationalsozialisten. Seine antizionistischen Schriften sind in der Bundesrepublik Deutschland verboten.

Das englische ist sehr viel informativer, trotz des abfälligen Touches:
http://en.wikipedia.org/wiki/Benjamin_H._Freedman

Kommentar von pony_huetchen am 24. April um 22:06 Uhr

@ralph kutza

Na, jetzt wird’s ja hier nicht nur ganz braun, sondern es werden „Autoren“ zu Rate gezogen, die sich – unabhängig von der antijüdischen Grundhaltung – als Geschichtsbanausen erster Güte erwiesen haben. Ich brauche keine Erläuterungen zu Freedman, schon gar nicht aus WIKI. Der Schmierfink ist mir bekannt.

Zu Benjamin Freedman
http://www.gerhard-wisnewski.de/modules.php?name=Forums&file=viewtopic&p=18715#18715

Grundsätzlich – zur Definition „Antisemitismus“: ich benutze diese Vokabel nicht, da sie in der gebräuchlichen Intention semantischer Blödsinn ist.

Auf Freedmans Äußerungen gehe ich nicht weiter ein, er ist ein übler Judenhasser. Ich bin AntiZionist ohne religiöse Vorurteile – das ist ein himmelweiter Unterschied. Ich verurteile die politisch-imperialistischen Implikationen des Zionismus als eine Ausprägung des Judentums.

Kommen wir aber zu den Geschichtskenntnissen dessen, der Freedman hier zitiert – zu Ihnen, Herr Kutza: Sie führen eine (Freedman-) Quelle von 1954 an.

90% der weltweit lebenden Juden sollen danach chasarischen (ashkenasischen) Ursprungs sein. Bei der Ungenauigkeit Freedman’scher Aussagen an anderer Stelle (s.o.) kann man sich nicht einmal auf solch eine Zahl verlassen.

Aber in der Frage an nemetico ging es ja nicht um das Verhältnis der sog. Ostjuden zu den Sephardim/ Mizrahim weltweit, sondern um die prozentualen Anteile bzw. absoluten Zahlen dieser Gruppen in Israel.

Dass sich seit 1954 enorme Veränderungen in Israel durch die Einwanderung von Juden aus dem ehemaligen Ostblock ergeben haben, v.a. aber durch bereits zuvor erfolgte z.T. gewaltsame „Patriierungsmaßnahmen“ (die als „Rettungsaktionen“ deklarierte Operation Zauberteppich, Operation Esra und Nehemia, Operation Salomon) bereits fast eine halbe Million sephardische Juden unter mehr oder weniger Zwang nach Israel geholt wurden, bleibt bei den zitierten Zahlenspielereien völlig unbeachtet.

Die zionistischen Intentionen derartiger „Massen-Zwangsimmigrationen“ beschreibt nemetico, in meinem Post geht es um „Zahlen“.

Wie also kann man mit derart „alten Zahlen“ von 1954 aufwarten. Hier könnte geradewegs der Verdacht entstehen, eine willkommene Möglichkeit zum Posten judenfeindlicher Texte zu nutzen.

„Einwanderungszahlen“* gibt es ganz unverfänglich bei Meyers Enzyklopädie:
http://lexikon.meyers.de/meyers/Israel_%28Israel%29
(* Anm. Ich setze Einwanderung bewusst in Anführungszeichen, weil wir wissen, dass es nicht immer freiwilliger Zuzug war)

Bis zum Ersten Weltkrieg kamen etwa 50 000–70 000 Juden,
1919–48 weitere 500 000, 1949 240 000;
seit 1970 besonders hoher Einwandereranteil aus der UdSSR, der sich seit 1989/90 noch sprunghaft verstärkt hat.
Zwischen 1989 und 1993 wanderten wieder 754 000 Juden, insbesondere aus der UdSSR beziehungsweise deren Nachfolgestaaten, ein, von 1994 bis 2003 nochmals 587 000.

Ich werde ein weiteres Mal die Zahlen der Zusammensetzung (Sephardim/Aschkenasim) israelischer Juden hier posten:

Damit änderte sich im Laufe der Jahrzehnte auch das demographische Verhältnis zwischen Aschkenasim und Sephardim: In den siebziger und achtziger Jahren stellten sie laut dem israelischen Statistikamt die Mehrheit der Staatsbürger. 1980 waren 47 Prozent aller Israelis sephardischer und 41 Prozent aschkenasischer Herkunft.

aus: Probleme und Charakter der israelischen Gesellschaft
http://www.anti-defamation.ch/index.php?id=19§ion=2
( - auch wenn ich diese Seiten scheue wie der Teufel das Weihwasser, ihre „Schäfchen“ werden sie ja wohl noch gezählt bekommen)

Und weiter – und noch aktueller (2005)

Post-Zionism and the Sephardi Question
http://www.meforum.org/article/707
(beachte: Mizrahi=Sephardim)

“Even though the Mizrahim account for almost half of Israel’s population, even as late as 2000, there was still only one Mizrahi for every four college-educated Ashkenazim.“

Und wieder bei Meyers Enzyklopädie dem Stichwort „Israel“
http://lexikon.meyers.de/meyers/Israel_%28Israel%29

Nach der jüngsten religionsstatistischen Erhebung (2004) sind 75,8 % der Bevölkerung Juden

Rechnen wir und das also mal aus:

Einwohner 6,64 Mio (lt. Meyers in 2004)
Ca. 50 % Mizrahi/Sephardim 3,32 Mio
Ca. 76 % der Ges. Bevölk. Jüdisch 5,04 Mio

5,04 Mio Juden minus 3,32 Mio Sephardim = 1,72 Mio Asschkenasim

Das wäre ein Verhältnis von fast 2:1 Sephardim : Aschkenasim

Also: nemetico liegt absolut richtig, wenn er über die israelische Bevölkerungsstruktur schreibt, „Gleichwohl sind aber die Sepharden die größere Bevölkerungsgruppe.”

Zum Schluss:
Wenn ich schreibe –

„Das zumindest ist die Aussage meiner Freunde in New York, die ich als sehr zuverlässige und kompetente Quelle in dieser Frage betrachte. Eine genauere (schriftlich fixierte) Zahl ist leider tatsächlich nicht auf die Schnelle im Internet zu finden“

So war das erstens von mir als „Soforthilfemaßnahme“ ohne Quellenangabe deklariert. Nebenbei: ich hätte die „Quelle“ nicht zitiert, wüsste ich dort nicht meinen „Telefonjoker“ in Sachen Judaismus. D.h. ich habe einen Fachmann auf die Schnelle gefragt. Und das ist mehr als das Zuviel an heißer Luft, die andernorts gepostet wird.

Und: ob ich das Wort „Ton“ oder „Stil“ wähle bleibt mir überlassen, ich schreibe hier nicht mit multiple choice Optionen. Meine Worte wähle ich selbst bei bester Kenntnis der deutschen Sprache. Wenn ich Ton sage, meine ich Ton. Wenn ich stilistische Korrekturen wünsche, äußere ich das.

Danke (an wen auch immer), dass ich diese Freiheit genieße!

pony

Und nun gehe ich in die Synagoge, bete zwei Ayet, eine Sure und schlage drei Kreuze

Kommentar von Sitting-Bull am 25. April um 00:40 Uhr

Smith ist paranoid. Bollyn wirklich Antisemit. Einzig Hufschmid halte ich für einigermaßen akzeptabel. Zum Glück braucht die 911 Truth-Movement solche Aufklärer heute nicht mehr. Und ja, es ist bezeichnend, dass ausgerechnet diese Typen die ersten in den USA waren (wobei Smith ja in Frankreich lebt), die die Wahrheit beim Namen genannt haben. Für mich riecht das nach “controlled opposition”, Systemwahrheiten dürfen nur von Systemfeinden gesagt werden, die Immanuel Goldstein-Variante, wie ein Pokerspiel mit Antisemitismuskarte- wie DaRockwilda es ja auch andeutet:

Die israelische Täterschaft würde vor Allem dann Sinn machen, wenn die US+etc.-Seite alles wusste aber sich zurücklehnte und zuschaute, um im Zweifelsfall die antisemitische Karte zu spielen.

Nochmal: Was wäre, wenn diese ganze Sache mit dem Zionismus ein abgekartertes Spiel von einer höheren Macht wäre?
Der es nicht um Religion, Staat, Menschen geht?

Kommentar von Ralph Kutza am 25. April um 01:21 Uhr

@pony
Sie tun Benjamin Freedman als üblen Judenhasser ab? Er war Jude, das haben Sie zu erwähnen vergessen! Daß gewisse Leute, die ihm seine Aussagen übel nehmen, ihn geswegen auf die S.H.I.T-Liste nahmen, ist mir bekannt. Ihnen auch?
Ich halte es wirklich für übelsten Ton/Stil, daß Sie mir eingangs gleichsam unterstellen, es werde durch mein Posting hier “ganz braun”!
Inhaltlich attackieren Sie Freedman als Geschichtsbanausen, und belegen dies durch — absolut nichts!
In dem Link aufs Wisn.-Forum lese ich an einigen Stellen, zu diesem und jenem Detail wüßten Sie nichts konkret. Darf ich empfehlen die Trilogie “Israels Geheimvatikan” des Historikers Wolfgang Eggert? Da werden manche Lücken geschlossen.
Was verfolgen Sie denn für eine Agenda damit, Freedman posthum so zu beschimpfen? Er sagte, er sei bei den Verhandlungen von Versailles dabei gewesen, und u.a. mit mehreren US-Präsidenten persönlich bekannt. Ich habe bislang nirgends einen Beweis dafür gelesen, dass das eine Erfindung eines aufgeblasenen Größenwahnsinnigen sei. (Das beweisend darzulegen hätte aber Wikipedia sich nicht entgehen lassen. Stimmen Sie wenigstens hierbei zu?)
Vielmehr habe ich selbst nachvollziehen können, daß vor ein paar Quartalen mindestens über einige Wochen hinweg Wikipedia keinerlei Treffer/Einträge für seinen Namen als Suchbegriff lieferte (heute schon). So als ob es ihn nie gegeben hätte. Orwell läßt grüßen.

90% der weltweit lebenden Juden sollen danach chasarischen (ashkenasischen) Ursprungs sein. Bei der Ungenauigkeit Freedman’scher Aussagen an anderer Stelle (s.o.) kann man sich nicht einmal auf solch eine Zahl verlassen.
Aber in der Frage an nemetico ging es ja nicht um das Verhältnis der sog. Ostjuden zu den Sephardim/ Mizrahim weltweit, sondern um die prozentualen Anteile bzw. absoluten Zahlen dieser Gruppen in Israel.

Sehen Sie, pony, neben Koestler ist Freedman schon der zweite Jude aus der Oberschicht, der schreibt die Aschkenasi gingen auf die Khasaren zurück, und würden die übergroße Mehrheit aller heute lebenden Menschen jüdischen Glaubens darstellen.
Kennen Sie einen israelischen Autor, der dezidiert darlegt, inwiefern Koestler und Freedman, sich irrten? - Ich auch nicht. Ich vermute, die Macher von Wikipedia auch nicht, sonst wäre das längst eingearbeitet worden.

nemetico hat übrigens den Begriff Mizrahi nicht - wie Sie suggerieren wollen - verwendet, zu keinem Zeitpunkt!

Sie haben aber recht, daß - selbst wenn beide (K. + F.) korrekte Zahlen verwendet haben sollten, was Sie bestreiten - das noch nichts sagt über die Zusammensetzung in Israel selbst. Jedoch: Wenn Koestlers 0,5 Millionen annähernd richtig wären, dann wäre selbst bei großem Kinderreichttum eine Parität oder gar Mehrheit der Sepharden undenkbar.
Auf meine Frage, woher nemetico die Behauptung nahm, kam etwas als Antwort, was man so deuten könnte, er habe aus der anti-deutschen Postille Jungle World unreflektiert etwas übernommen, was diese selbst auch schon ohne Beleg in den Raum gestellt hatte.
Sie sind -an dieser Stelle- erfreulichweise bemühter, recherchierte Fakten oder jedenfalls Argumente zu bringen.
Gerade die millionenfache Zuwanderung aus der SU bzw. Nachfolgestaaten macht es so denkbar schwer, nachzuvollziehen, wo da eine Mehrheit Sepharden in Israel herkommen soll !!!
Die Anti-Defamation-Quelle führt aufaddiert (”belegt”) knapp 450.000 zugewanderte Sepharden auf! Dann wird behauptet, daher und nunmehr seien es 1980 47% Sepharden und 41% Aschkenasi gewesen. Dabei liegt aber ein logischer Bruch, und mutmaßlich Manipulation, vor!
Die bei Meyer genannten Zahlen bis 1948 sind ca. 560.000 (zu mind. 90% Aschkenasen) Einwanderer (bisherige jüdische Bestandseinwohner explizit vernachlässigbar!).
1949: 240.000 Zuwanderer, aber ob A. oder S. ist anhand Ihrer Quellen unklar. Wenn diese sogar mehrheitlich A. waren, bricht Ihre Argumentation schon frühzeitig zusammen.
Bisher haben wir also mit Zahlen “belegt” ein leichtes Übergewicht an A. gegenüber S.
Ab den 70ern bis vor kurzem kam dann MILLIONENFACHE Zuwanderung von mehrheitlich A. (Sowjetunion und Nachfolgestaaten)
Und Sie kommen dennoch auf eine Mehrheit von Sepharden?
.
PS: Das mit Ton und Stil haben Sie mißverstanden. Schlechten Stil (über “Stil” läßt sich leichter und “objektiver” eine gemeinsame Sicht erlangen) warf ich nemetico vor. Ihnen entgegnete ich hingegen, daß die Frage des Tons, der Ihnen bei mir nicht gefiel, recht subjektiv sei, ich bevorzuge Diskussionen auf der Sachebene.
Bekanntlich gehen Trolle eher auf einer unsachlichen Ebene vor.

Kommentar von Ralph Kutza am 25. April um 01:24 Uhr

@Sitting-Bull:
Ja, Du könntest durchaus mit jedem Punkt Deines Postings von 00:40 Uhr recht haben.

Kommentar von pony_huetchen am 25. April um 11:25 Uhr

@Ralph Kutza

“Sie tun Benjamin Freedman als üblen Judenhasser ab? “

Ich „tue“ ihn nicht „ab“. Ich brandmarke ihn! Dass er selbst ursprünglich jüdisch war, weiss ich. Außerdem vergaßen Sie es nicht, das zu betonen. Ein typischer Schachzug derer, die sich sein rassistisches Gedankengut nicht nur zu eigen machen, sondern dieses auch noch subtil unter die Leute bringen wollen.

“Daß gewisse Leute, die ihm seine Aussagen übel nehmen, ihn deswegen auf die S.H.I.T-Liste nahmen, ist mir bekannt. Ihnen auch?”

Und ob. Jedoch bin ich nicht so dumm, der Schwarz-Weiß-Malerei anheim zu fallen. (Vgl. Klimadebatte)

Was verfolgen Sie denn für eine Agenda damit, Freedman posthum so zu beschimpfen? Er sagte, er sei bei den Verhandlungen von Versailles dabei gewesen, und u.a. mit mehreren US-Präsidenten persönlich bekannt.

Sie, Herr Kutza, versuchen Freedman durch seine „Auftritte“ auf der Bühne der Weltgeschichte zu rehabilitieren? Welch dumme Argumentation! Beurteilen Sie danach auch die Glaubwürdigkeit von Bush, Blair und anderer menschenverachtender Lügner? Herr Kutza, Sie werden mir suspekt.

“Sehen Sie, pony, neben Koestler ist Freedman schon der zweite Jude aus der Oberschicht, der schreibt die Aschkenasi gingen auf die Khasaren zurück, und würden die übergroße Mehrheit aller heute lebenden Menschen jüdischen Glaubens darstellen.
Kennen Sie einen israelischen Autor, der dezidiert darlegt, inwiefern Koestler und Freedman, sich irrten? - Ich auch nicht. Ich vermute, die Macher von Wikipedia auch nicht, sonst wäre das längst eingearbeitet worden.”

Längst geschehen, Herr Kutza, ein “alter Hut”. Nur muss man an den richtigen Stellen lesen, statt sich mit brauner Lektüre* zufrieden zu geben:

Sie wollen WIKIpedia? – Sie bekommen WIKIipedia:

http://de.wikipedia.org/wiki/Chasaren

Vor allem in antisemitischen und antizionistischen Kreisen ist die These populär, die heutigen aschkenasischen Juden seien überwiegend Nachkommen der Chasaren und nicht der Israeliten. Diese Aussage gilt der wissenschaftlichen Mehrheitsmeinung nach als widerlegt und diskreditiert. Neuere genetische Untersuchungen zeigen zudem eine überwiegend nahöstliche Herkunft der aschkenasischen Bevölkerung, sodass die Chasaren entweder nur einen kleinen oder keinen Anteil an der Vorfahrenschaft der Aschkenasim haben können

Und hier weitere Belege – die Reihe ließe sich endlos fortsetzen:

Doron M. Behar, Ene Metspalu, Toomas Kivisild u.a.: The Matrilineal Ancestry of Ashkenazi Jewry: Portrait of a Recent Founder Event , in: The American Journal of Human Genetics Volume 78 March 2020

http://www.ftdna.com/pdf/43026_Doron.pdf

Nicholas Wade, NY Times, May 14, 2020 In DNA, New Clues to Jewish Roots

http://www.humanitas-international.org/perezites/news/jewish-dna-nytimes.htm

(Anm. Pony: “brauner Lektüre” – hier nehme ich Arthur Koestler – bedingt - aus. Sein Spätwerk „The Thirteenth Tribe“ ist ein populärwissenschaftliches Machwerk. Sicher ist es all jenen Juden ein Dorn im Auge, die ihre Herkunft auf Abraham und König David reduzieren wollen und in zionistischem Kalkül damit das Existenzrecht des Staates Israel einfordern. Koestler selbst äußerte sich dazu ganz klar: „Ob die Chromosomen seines Volkes nun die Gene der Chasaren oder solche semitischer, romanischer oder spanischer Herkunft enthalten, ist irrelevant und kann nicht das Existenzrecht Israels berühren – noch auch die moralische Verpflichtung jedes zivilisierten Menschen, ob Nichtjude oder Jude, dieses Recht zu verteidigen“ Trotzdem: mit seinen – woher auch immer ermittelten Zahlen – hatte er Unrecht)

Merken Sie eigentlich, Herr Kutza, dass – indem Sie die Frage der chasarischen Herkunft der Aschkenasim hier dauernd ins Feld führen – sie sich zur Gänze in braunen Sümpfen bewegen? Für Millionen friedlicher und friedliebender aschkenasischen Juden spielt die Frage der genetischen Abstammung keine Rolle. Es sind ausschließlich die Zionisten, die damit das Existenzrecht Israels begründen. Und – Herr Kutza – was würden Sie denn fordern, hätten sich die Behauptungen Koesters et.al. bestätigt? Das gelobte Land von Juden zu säubern?

Wäre es nicht wichtiger die eigenen Bemühungen dahingehend zu fokussieren, jüdische Friedensbestrebungen, Forderungen nach einem gemeinsamen Staat, in dem Juden, Moslems und Menschen ohne oder anderer Konfessionen gleichberechtigt zusammen leben können nach allen Kräften zu unterstützen, statt braunes Gedankengut zu propagieren?

Weiter zitiere ich Sie:

nemetico hat übrigens den Begriff Mizrahi nicht - wie Sie suggerieren wollen - verwendet, zu keinem Zeitpunkt!

Ich will gar nichts suggerieren! Herr Kutza, vielleicht lesen auch Sie einmal die verlinkten Artikel, ehe Sie mich der Suggestion bezichtigen!

Mizrahi werden in Israel jene Menschen jüdischen Glaubens bezeichnet, die aus Nordafrika, den Arabischen Staaten oder dem Iran nach Israel kamen. Diese Gruppe wird bei uns landläufig den Sephardim subsumiert. Mein Hinweis galt als kurze Erläuterung des anschließend verlinkten Artikels „Post-Zionism and the Sephardi Question“, in dem es noch einmal ganz klar heißt:

„A growing group of Jewish Israeli professors is challenging the legitimacy of the Israeli state from within. Many are Mizrahim, as the Sephardi Jews from the Middle East and North Africa are increasingly called…….“

Ja – und über genau diese Gruppe schreibt nemetico!

Herr Kutza, Sie kommen mit Freedman und nun noch mit Wolfgang Eggert daher! Ihre bevorzugten Quellen? Warum finden wir diese Gedankengänge nicht auf Ihren eigenen Seiten? Wollen Sie die „sauber“ halten?

Sie präsentieren sich hier – in jeder Hinsicht – in einem sehr aufschlussreichen Licht.

Danke.

Pony

PS: Und wenn Sie meine Ausführungen oben – inklusive des kleinen Rechenexempels – noch einmal genau studieren, nötigenfalls unter Zuhilfenahme eines Taschenrechners, werden Sie sehen, dass nemeticos Aussagen richtig sind. Und das war der ursprüngliche Ansatz der „Kontroverse“, die keine war, aber dennoch Platz bot für das Verlinken fragwürdiger Quellen.

Kommentar von Ralph Kutza am 25. April um 12:42 Uhr

@pony
Aufschlußreich, daß Sie nicht darauf eingehen, daß ich Ihre Quellen ernst nahm, die Zahlen addierte und verglich und nahezu zwingend zu dem Schluß komme, IHRE Folgerung ad absurdum geführt zu haben.
Statt dessen kommen Sie mit Unterstellungen und wollen mich als braunen Gesinnungstäter abstempeln. Lachhafter Vorwurf!
Sie tun dem System einen großen Gefallen, das mag nämlich Leute nicht, die eigenständig “Wahrheiten”, die von oben kommen und unten geglaubt werden sollen, hinterfragen und auf Stimmigkeit abklopfen.
Sie hatten behauptet, Freedman sei ein Geschichtsbanause. Wenn er aber an den Versailler Verhandlungen dabei war, Mitarbeiter von B. Baruch und mit US-Präsidenten persönlich bekannt, ist das ein reichlich abenteuerlicher Vorwurf. Nicht wahr?
Und wie kommen Sie daraufhin daher? Mit: “Beurteilen Sie danach auch die Glaubwürdigkeit von Bush, Blair und anderer menschenverachtender Lügner?” Krass! Wo lernt man so etwas?
Ich hoffe, die Leser durchschauen Ihre Rolle und Ihr Auftreten, Ihre Versuche des Verunglimpfens und des unsachlichen, emotionalisierenden Ausweichens. Sehr erhellend!
Die Wikipedia-Quelle kannte ich natürlich: Es wird darin auf ominöse “neuere genetische Untersuchungen” verwiesen, doch verräterischeweise werden dann keine solchen genannt! Zudem und stattdessen wird auf die “wissenschaftliche Mehrheitsmeinung” verwiesen, und darauf ,daß etwas als widerlegt und diskreditiert “gelte”. Es ist also nicht widerlegt, sondern soll par ordre du mufti gefälligst als solches anzusehen sein. Toll!
Wenn braune Dumpfbacken das Thema mißbrauchen wollen, ist das leider wohl nicht zu vermeiden, aber da z.B. die NPD jede Menge Verfassungsschützer an Bord hat, soll vielleicht das Thema auf diesem Wege (weil ja “nur” Braune sich mit so etwas befassen) gleich zu einem Paria-Thema gemacht werden. Kommen Sie auf so etwas nicht? So funktioniert aber leider Politik recht oft.
Sie nennen immerhin zwei (”unendlich viele”, so so) weitere Quellen. Der ersten ist zu entnehmen:
“Both the extent and location of the maternal ancestral deme from which the Ashkenazi Jewry arose remain obscure.”
Aha, und das beweist Ihre Sicht? Interessant.
Die zweite Quelle von Ihnen sagt u.a.:
” Dr. Goldstein said it was up to historians to interpret the genetic evidence. His own speculation, he said, is that most Jewish communities were formed by unions between Jewish men and local women, though he notes that the women’s origins cannot be genetically determined.” Oder: “Like the other Jewish communities in the study, the Ashkenazic community of Northern and Central Europe, from which most American Jews are descended, shows less diversity than expected in its mitochondrial DNA, perhaps reflecting the maternal definition of Jewishness. ” Ich weiß nicht, wieso Sie behaupten, diese Quelle sei dazu geeignet, nemeticos Ursprungsbehauptung zu untermauern.
Aufschlußreich, daß Sie sich nicht dagegen aussprachen, als nemetico Israel als “Massakerstaat” bezeichnete. Ich aber werde von Ihnen als eine Art Steigbügelhalter für braun gefärbten Rassismus angefeindet.

Wäre es nicht wichtiger die eigenen Bemühungen dahingehend zu fokussieren, jüdische Friedensbestrebungen, Forderungen nach einem gemeinsamen Staat, in dem Juden, Moslems und Menschen ohne oder anderer Konfessionen gleichberechtigt zusammen leben können nach allen Kräften zu unterstützen, statt braunes Gedankengut zu propagieren?

Solche Bemühungen sind sehr zu begrüßen! Leider sehen die Realität und die Machtverhältnisse in Israel anders aus. Und die, die dort verbrecherische Politik betreiben, argumentieren leider oftmals “völkisch” bzw. “rassistisch”, also muß man sich leider damit notgedrungen befassen, insbesondere, wenn man sie sogar auf diesem Feld der Manipulation und Geschichtsklitterung überführen kann. Oder könnte. Sie ziehen es ja vor, ihnen das Feld zu überlassen. Es soll ja auch “nützliche Idioten” des “Imperiums” geben, die es zwar gut meinen und doch nur an der Nase herumgeführt werden.
“Das gelobte Land von Juden zu säubern?”
Natürlich nicht! Aber wenn sich eine irrationale Basis für verbrecherische Politik (von Zionisten, wie Sie selbst schreiben) dort entlarven läßt, erhöht das die Erfolgsaussichten für friedliches, gleichberechtigte und emanzipiertes Zusammenleben aller Menschen dort.
Bezeichnend ist Ihr Auftreten und Ihre wüsten Unterstellungen!

PS: Ich brauche keinen Taschenrechner. Ich habe Ihre Quellen verwendet und Ihnen nachgewiesen, daß Ihre Schlüsse nicht nachvollziehbar sind. Drehen Sie bitte nicht wieder Sachverhalte manipulativ herum!
Für mich ist die “Diskussion” dazu hiermit beendet. Die Leser sollten Ihre eigenen Schlüsse aus dem Gesagten ziehen. Wir beide kommen vermutlich nicht zu einer gemeinsamen Haltung.

Kommentar von pony_huetchen am 25. April um 14:24 Uhr

@alle

Nur um einmal klar zu machen, worum es hier geht:

Ich teile die Welt nicht in „rassisch-genetisch-ethnische“ Gruppen, die aufeinander gehetzt werden sollen, genauso wie ich mich weigere, den postulierten „Krieg der Religionen und Kulturen“ als etwas aus sich selbst heraus Entstandenes hinzunehmen.

Ich unterteile die Welt in Herrschende und Beherrschte. In Profiteure und Ausgebeutete. In arm und reich. In oben und unten.
Zum Erhalt dieser Macht werden Widersprüche aufgebaut, die keine sind.

Die Theorie einer heimlichen, die gesamte Welt beherrschenden Gruppe dreier „Blutlinien“ (die natürlich jüdischen Ursprungs sind) ist mir zuwider!

Warum? Weil sie zur Lähmung führt, weil sie nicht das Potential der Millionen noch in Unmündigkeit und Unwissenheit gehaltenen Menschen berücksichtigt! Weil sie Angst machen soll, vor einem angeblich unbesiegbaren Feind.

Es ist egal, ob es Blutlinien oder „zufällige Zusammenrottungen einer sich als Elite gerierenden Gruppe“ sind: Wichtig ist einzig, einen gemeinsamen, internationalen, interkulturellen und interreligiösen Widerstand gegen die herrschenden Cliquen aufzubauen.

Soll ich meine jüdischen Freunde in USA, die aktive Anti-Bushisten und Anti-Zionisten sind, erst nach ihrer aschkenasischen Blutlinie fragen? Soll ich meine iranischen Freunde in Berlin aufgrund ihrer arischen Herkunft gegenüber meinen arabischen Freunden bevorzugen?

Wohin soll die Blutlinien-Debatte also führen, als auf das Abstellgleis der Irritationen (und in die damit Hände der Herrschenden). Und welchen Unterschied würde es machen, ob das Argument der „Abstammung“ als scheinbarer Rechtsnachweis für die jüdische Besiedlung palästinensischer Gebiete und der Gründung des Staates Israel herhalten kann oder nicht? Eine wachsende Menge Menschen wissen, dass die Staatsgründung Israels ein imperialistischer Akt war und bleibt. Denen, die es nicht wissen, kann man das anhand historisch-politischer Fakten besser nachweisen, als anhand fragwürdiger genetischer Codes einer sich immer stärker vermischenden Weltbevölkerung.

Nein, mich bekommt man nicht in das Boot dieser antijüdischen Angstmacher! Die herrschenden Cliquen werden nicht aus ihren Ämtern vertrieben, weil irgendwann historisch-genetisch-geographische Klarheit über sämtliche Ethnien existiert, sondern weil immer mehr Menschen erkennen, dass es sich um Banden handelt, die sich des millionenfachen Mordes, der Ausbeutung, Unterdrückung und Manipulation schuldig gemacht haben. Aus Herrschsucht, aus Profitgier und z.T. aus religiös-messianischem Wahn.

Aufgabe muss es deshalb sein, die gesellschaftlichen Widersprüche dahingehend zu forcieren, dass man darüber aufklärt, wie Macht funktioniert und wie man sie brechen kann. Dabei ist es egal, welcher angeblichen Verschwörerbande die Herrschenden angehören. Sie sind namentlich bekannt, genauso wie die meisten Drahtzieher im Hintergrund. Ihre Organisationsstrukturen werden immer transparenter (ja – der AIPAC gehört dazu), ihre wirtschaftlichen Verflechtungen immer offenkundiger, ihre Beherrschung des „Geldmarktes“ als Mittel der Macht (FED) mehr und mehr durchschaut, ihre Methoden entlarvt.

Die Verbrecherbande ist nicht unbesiegbar, wie uns die Mysterienprediger einer geheimnisumwobenen Illuminaten-Elite weismachen wollen! Das genau ist der Punkt.

pony

ganz berlinerisch „bange machen gilt nich!“

Kommentar von Ralph Kutza am 25. April um 16:36 Uhr

Diesem letzten Posting kann ich zustimmen. Ist nichts dran auszusetzen.

Kommentar von Ralph Kutza am 28. April um 21:18 Uhr

“Linke Friedenspolitik muss sozial sein”

Die Mehrheit der Juden aus orientalischen Ländern ist in Israel weiterhin benachteiligt und hat die niedrigsten Positionen in der Gesellschaft inne, sagt der Politologe Moshe Behar. Schlechter geht es allerdings den Palästinensern
taz: Herr Behar, Sie beschäftigen sich mit den “Mizrachim”, den Juden, die nicht aus Europa, sondern aus orientalischen Länder nach Israel kamen. Wie ist die soziale Stellung der Mizrachim in Israel heute?

Moshe Behar: In den Vierziger- und Fünfzigerjahren war Israel eine eurozentrische Gesellschaft. Juden, die aus arabischen Ländern kamen, galten als unzivilisiert und primitiv und erlebten in Israel einen Prozess der Proletarisierung. In den Fünfziger- und Sechzigerjahren entstand eine ethnische Aufteilung des Arbeitsmarkts, die in etwa bis heute existiert.

Aber es gibt doch viele Politiker mizrachischer Herkunft: Verteidigungsminister Amir Peretz, den Exgeneralstabchef Dan Halutz oder Präsident Moshe Katzav. Gibt es heute wirklich noch eine Diskriminierung der Mizrachim?

Ja, durchaus. Einige, die als Mizrachim geboren wurden, haben in den etablierten Parteien Karriere gemacht. Aber viele von ihnen sind nur noch der Herkunft nach Mizrachim, nicht vom Bewusstsein her. Peretz hat uns ohnehin sehr enttäuscht. Diese Leute wollen von den Problemen der Mehrheit der mizrachischen Juden nichts wissen. Diese Mehrheit ist weiterhin benachteiligt und hat die niedrigsten Positionen in der israelischen Gesellschaft inne. Natürlich geht es den Palästinensern in Israel noch schlechter, von den Palästinensern im Westjordanland ganz zu schweigen, die der Besatzung unterworfen sind. Und es gibt selbstverständlich politisch und sozial sensible aschkenasische, aus Europa stammende Israelis, mit denen wir als linke Mizrachim zusammenarbeiten.

Ist ein Bündnis von israelischer Friedensbewegung und den Mizrachim realistisch? Schließlich gehören sie zu den Wählern des rechten Likud-Blocks.

Mizrachim haben oft Likud gewählt, aber nicht weil sie die Rechten so lieben, sondern weil sie die Arbeitspartei nicht mochten. Denn die war für ihre Lage in Israel verantwortlich. Die Arbeitspartei hat lange die Mizrachim aus der Arbeiterklasse zu Sündenböcken für alles gemacht, was in Israel schief läuft.

Führt Ihre scharfe Kritik an Friedensgruppen wie “Peace Now” nicht zu einer weiteren Spaltung des ohnehin kleinen Friedenslagers in Israel?

Wir als linke Mizrachim sehen uns selbst als Teil der Friedenslagers. Aber dies ist doch gerade deshalb so klein, weil es nicht geschafft hat, in einen produktiven Dialog mit der Bevölkerung in Israel zu treten und die Bevormundung gegenüber den Mizrachim zu überwinden. Eine linke, friedenspolitische Position muss sich auch um die soziale Fragen kümmern.

Gehen viele Mizrachim also nur zur israelischen Armee, weil sie kaum andere berufliche Perspektiven haben?

Zweifellos. Auch Drusen, Beduinen und Russen gehen doch gerade deshalb zur Grenzpolizei - und die ist ja für eine besondere Härte gegenüber den Palästinensern bekannt. Auch für den Frieden ist die soziale Dimension wichtig: Wenn es einen palästinensischen Staat gäbe, wäre das eine Errungenschaft. Aber wenn dieser Staat auf Dauer ein armer Dritte-Welt-Staat bleibt, der neben einem reichen Israel existiert, dann geht der Konflikt weiter.

Was die internationalen Organisationen anbelangt: Wie bewerten Sie die Politik des Nahostquartetts? Immerhin hat es sich für das Zweistaatenkonzept ausgesprochen.

Leider misst es mit zweierlei Maß. Es verlangt von den Palästinensern mehr als von den Israelis. Das muss zu einem Desaster führen. Die Palästinenser sollen vorhandene Verträge als bindend betrachten, der Gewalt abschwören und Israel anerkennen. Gut, aber dann soll doch umgekehrt Israel die gleichen Forderungen erfüllen: keine Gewaltanwendung, eine Anerkennung des Staats Palästina und ein Bekenntnis zu bestehenden Verträgen. Erkennt Ehud Olmerts Regierung tatsächlich die Verträge von Oslo an? Warum hat Olmert dann dagegen gestimmt? Akzeptiert etwa sein rechtsnationaler Stellvertreter Avigdor Lieberman diese Verträge? Nein, keineswegs.

http://www.taz.de/dx/2020/04/28/a0099.1/text

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