Doping ante portas?
Scharping fordert Nationalen Sport-Gerichtshof
Nach der Tour de Pharmacie durchs bergige Frankreich geht ein Aufatmen durch die kleiner gewordenen Fan-Massen. Doch schon droht neues Ungemach. Die Radsport-Weltmeisterschaft (WM) findet vom 25. bis 30. September 2007 in Stuttgart statt.
Geht das heiter-tückische Doping-Raten im Publikum dann erneut los? Wer hat was genommen? Sonst könnte er ja nicht… Oder wird diesmal am deutschen Sauber-Wesen der Welt-Wettbewerb genesen?
Alles ist offen, aber der Präsident des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR), Rudolf Scharping, ist trotzdem optimistisch. Immerhin kann er sich den Erfolg an die Brust heften, den für Sport zuständigen Bundesminister Wolfgang Schäuble für radikale Maßnahmen gewonnen zu haben. Das schafft in diesen rauhen Zeiten nicht jeder.
Also werden die Nationale Antidoping-Agentur (NADA) und zusätzlich die Welt-Antidoping-Agentur (WADA) mit ins Organisatoren-Boot genommen.
Man mache sich dabei klar: als offizieller Veranstalter firmiert in Stuttgart der Welt-Radsportverband UCI. Das ist genau derselbe Haufen, der vom Tour de France-Chef soeben wegen mangelnder Vertrauenswürdigkeit rausgeschmissen worden ist. Der BDR ist bei der WM nur Ausrichter.
Aber der als Promi-Tolpatsch im Rüstungsminister-Amt viel geschmähte “Rudolf bin Baden” hat in seiner neuen Rolle erheblich an Statur und Seriosität zurückgewonnen. Scharping hat in seinem Lang-Interview mit DeutschlandRadio Kultur am Montag (30. Juli) durchaus fitte Konzepte und tragende Ideen im Gepäck.
Seine Forderung, als zweite Instanz nach der Sport-Gerichtsbarkeit durch die Verbände selber einen Nationalen Sport-Gerichtshof einzuführen, ist unbedingt nachdenkenswert. Entscheidend ist dabei allerdings, dass nicht eine neue Pöstchen-Bürokratie zusätzlich aufgebaut wird. Es dürfte reichen, wenn bei den Landes- oder Oberlandesgerichten spezielle Kammern eingerichtet werden.
Die nötige Weiterbildung der dort eingesetzten Richter sollte kein Problem sein. Schließlich sind für Wirtschafts-Strafsachen auch nur Schwerpunkt-Staatsanwaltschaften zuständig.
Außerdem schlägt der vom Peter-Prinzip geläuterte Sport-Funktionär vor, für alle Ausdauer-Sportarten gleiche Prüf-Bedingungen zu schaffen. Da hat er wohl recht.
Aufgrund falscher Kumpanei in den Reihen der Sport-Journalisten war dieser Missstand nie recht in das öffentliche Bewusstsein transportiert worden.
“Der Radsport ist am Ende. Es muss etwas Neues kommen”, sagte Tour-Altstar Eddy Merckx. “Schaun mer mal!”, wie die Süddeutschen so vor sich hin zu pfeifen pflegen. Lassen wir uns also überraschen.
© Politblog - Lizenzrichtlinien

Nach der Tour de Pharmacie durchs bergige Frankreich geht ein Aufatmen durch die kleiner gewordenen Fan-Massen. Doch schon droht neues Ungemach. Die Radsport-Weltmeisterschaft (WM) findet vom 25. bis 30. September 2007 in Stuttgart statt.
Geht das heiter-tückische Doping-Raten im Publikum dann erneut los? Wer hat was genommen? Sonst könnte er ja nicht… Oder wird diesmal am deutschen Sauber-Wesen der Welt-Wettbewerb genesen?
Alles ist offen, aber der Präsident des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR), Rudolf Scharping, ist trotzdem optimistisch. Immerhin kann er sich den Erfolg an die Brust heften, den für Sport zuständigen Bundesminister Wolfgang Schäuble für radikale Maßnahmen gewonnen zu haben. Das schafft in diesen rauhen Zeiten nicht jeder.
Also werden die Nationale Antidoping-Agentur (NADA) und zusätzlich die Welt-Antidoping-Agentur (WADA) mit ins Organisatoren-Boot genommen.
Man mache sich dabei klar: als offizieller Veranstalter firmiert in Stuttgart der Welt-Radsportverband UCI. Das ist genau derselbe Haufen, der vom Tour de France-Chef soeben wegen mangelnder Vertrauenswürdigkeit rausgeschmissen worden ist. Der BDR ist bei der WM nur Ausrichter.
Aber der als Promi-Tolpatsch im Rüstungsminister-Amt viel geschmähte “Rudolf bin Baden” hat in seiner neuen Rolle erheblich an Statur und Seriosität zurückgewonnen. Scharping hat in seinem Lang-Interview mit DeutschlandRadio Kultur am Montag (30. Juli) durchaus fitte Konzepte und tragende Ideen im Gepäck.
Seine Forderung, als zweite Instanz nach der Sport-Gerichtsbarkeit durch die Verbände selber einen Nationalen Sport-Gerichtshof einzuführen, ist unbedingt nachdenkenswert. Entscheidend ist dabei allerdings, dass nicht eine neue Pöstchen-Bürokratie zusätzlich aufgebaut wird. Es dürfte reichen, wenn bei den Landes- oder Oberlandesgerichten spezielle Kammern eingerichtet werden.
Die nötige Weiterbildung der dort eingesetzten Richter sollte kein Problem sein. Schließlich sind für Wirtschafts-Strafsachen auch nur Schwerpunkt-Staatsanwaltschaften zuständig.
Außerdem schlägt der vom Peter-Prinzip geläuterte Sport-Funktionär vor, für alle Ausdauer-Sportarten gleiche Prüf-Bedingungen zu schaffen. Da hat er wohl recht.
Aufgrund falscher Kumpanei in den Reihen der Sport-Journalisten war dieser Missstand nie recht in das öffentliche Bewusstsein transportiert worden.
“Der Radsport ist am Ende. Es muss etwas Neues kommen”, sagte Tour-Altstar Eddy Merckx. “Schaun mer mal!”, wie die Süddeutschen so vor sich hin zu pfeifen pflegen. Lassen wir uns also überraschen.
© Politblog - Lizenzrichtlinien
Politblog ist Mitinitiator der Aktion

Unterschreibt für Freiheit und Demokratie
Kommentar von Jochen Hoff am 1. August um 13:08 Uhr
Wo Scharping drauf steht ist bisher noch immer Mist oder Nichts rausgekommen. Das wird sich nicht ändern. Der Mann ist für die Klärung einer Sache genauso nützlich wie die Zugspitze beweglich ist.
Kommentar von Mad am 1. August um 16:12 Uhr
Ja Ja, das diese Show ist schon was feines, besser als immer nur Paris
Aber das Viele dopen ist ja als “Gerücht” nichts Neues. Aber es zeigt doch mal wie schön Verlogen unsere Gesellschaft in manchen Punkten ist. Wie so Einige selbst wenn sie erwischt wurde noch alles leugnen, wenn´s um Geld geht, besser Schnauze halten…
Aber Interessant zum Thema, wenn auch schon einwenig älter (31.05.) der Artikel hier
http://mad.drugblog.eu/post/3/11
Auch sehr interessanter Blog. Bin durch überwach.de drauf gestoßen, irgend jemand mit ne “RegierungsIP” war also auch schon mal da
Kommentar von Mike am 1. August um 16:22 Uhr
Vielleicht kann man ja die Sportler “Chipen”, damit 100% Sauberkeit im Sport vorhanden ist. Wäre doch fein, wäre ja auch eine PR wirksame Gruppe, die dann für die Vorteile werben kann. *schwarzmalen off*
Kommentar von Rainer am 1. August um 17:58 Uhr
Die Verflechtungen sind gewaltig. Man muß sich vor Augen halten, daß die ARD jahrelang Sponsor von Team Telekom war. Ein entsprechendes Logo schmückte die rosaroten Trikots in Brusthöhe auf Kosten der Gebührenzahler.
Und soll mir keiner erzählen, daß nicht auch in anderen Sportarten flächendeckend Mittelchen verabreicht werden, die zwar kurzfristig Erfolg und Geld bringen, langfristig die Sportler jedoch gesundheitlich übelst schädigen. Und das nicht nur in Ausdauersportarten.
http://www.heute.de/ZDFde/inhalt/13/0,1872,3999373,00.html
http://www.zdf.de/ZDFsport/inhalt/22/0,5676,5557558,00.html
Schluß mit der Finanzierung der teuren Sportübertragungen durch GEZ-Zwangsabgaben! Schluß mit staatlich gefördertem Hochleistungssport!
Kommentar von koppino am 1. August um 19:58 Uhr
Ich glaube wenn die einen Sport-Gericht einrichten und die Kontrollen ausweiten, dann können in den Leistungssport Eliten die Läufer usw. zu Hause bleiben, denn wer ist nicht gedoppt?
Jedes Jahr neue Rekorde, Weltrekorde, höher, besser, weiter. Helden die nichts taugen gehören zum alten Eisen …..
die Sportler sind dazu verdammt, oder? Sie können vielleicht 10 Jahre Geld ansammeln, mit spätestens 40 ist es vorbei. Man denke nur an Gerd Müller, der nach seiner Karriere arbeitslos und am Ende war.
zum thema
fällt mir GEZ-BOYKOTT ein!