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Politisch aktiv – heute: Naziaufmarsch in Erfurt

Auch dieses Jahr versuchten Neonazis den „Tag der deutschen Arbeit“ für ihre Zwecke zu instrumentalisieren.

Unter dem Motto: „Arbeit für Millionen, statt Profite für Millionäre“ mobilisierten freie Kameradschaften und NPD überregional für die größte Nazidemo des gestrigen 1. Mai.

Damit knüpften die Rechtsextremen ein weiteres Mal an linke Globalisierungskritik an, mit der sie sich, angesichts der Globalisierungsängste in der Bevölkerung, besonders im Vorfeld des diesjährigen G8-Gipfels in Deutschland Bedeutungszuwachs versprechen.

Fakt ist, dass rechte Globalisierungskritik zumeist rassistisch, antisemitisch und stark national verstanden wird und mit linker Globalisierungskritik deshalb nichts zu tun haben kann.

Es reicht aber nicht, rechtes Gedankengut argumentativ zu entkräften, dort wo sich Nazis versammeln muss gezeigt werden, dass sie nicht erwünscht sind. Daher lassen sich der Erfolg und die Grenzen antifaschistischen Widerstands am Beispiel des Erfurter 1. Mai gut verdeutlichen.

Um den organisierten Rechtsextremen zu begegnen bedarf es eines breiten Bündnisses. Zwar war der gestrige Tag durchaus von dunkel gekleideten Antifas dominiert, letztendlich war es jedoch ein breites Bündnis von Gewerkschaftlern, Parteimitgliedern, kirchlichen Gruppen und engagierten Bürgern, das die unterschiedlichen Veranstaltungen organisiert hat.

Unter dem Motto: „Gutes tun – Nazis stoppen“ waren über 1000 Gegendemonstranten weitgehend friedlich auf die Straße gegangen und hatten sich - entgegen der offiziellen Pläne - auf der Demoroute der Nazis gestellt, so dass diese nicht marschieren konnten. Weiter 1000 Erfurter Bürger zeigten den meist angereisten Alt- und Neonazis unter dem Motto: „Erfurt pfeift die Nazis aus der Stadt“ ihre offene Ablehnung durch Pfeifkonzerte.

Was Sorgen machen muss, ist die professionelle Organisationsstruktur der Rechtsextremem, die immerhin weit mehr als 1200 Anhänger in die Thüringische Landeshauptstadt mobilisieren konnten.

Allerdings verloren sie ihre Beherrschung als die Versammlungsbehörde die Demo in eine Kundgebung umwandelte, nachdem die Polizei nicht für die Sicherheit einer Ersatzroute garantieren konnte. Als daraufhin Steine und Flaschen gegen die Polizisten flogen war die Selbstdemontage der Rechten beinahe perfekt, ein fahler Nachgeschmack bleiben letztlich die unnötigen Sachbeschädigungen durch linke Demonstranten gegen Ende der Gegendemonstration.

Erfurt aber auch viele andere Städte haben an diesem Wochenende gezeigt, dass man Erfolg haben kann, wenn man sich den Nazis in den Weg stellt. Allerdings werden sie sich dadurch nicht entmutigen lassen, es gilt daher nachhaltig linke Strukturen aufzubauen und auszubauen. Faschismus ist ein Problem das jeden von uns betrifft, in der Uni, auf der Arbeit oder im Freundeskreis, deshalb heißt es Farbe zu bekennen und zu handeln wenn einem rechtes Gedankengut begegnet.
Dieser Eintrag wurde am Mittwoch, den 2. Mai 2007 von OhDaeSu geschrieben und in die Kategorie Gesellschaft eingeordnet. Du kannst alle Kommentare zu diesem Artikel mit dem RSS 2.0 Feed beobachten. Du kannst eine Antwort hinterlassen, oder durch einen Trackback auf diesen Artikel verlinken.
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Kommentar von pony_huetchen am 2. Mai um 01:46 Uhr

…deshalb heißt es Farbe zu bekennen und zu handeln wenn einem rechtes Gedankengut begegnet.

Drei Ausrufungszeichen.

Danke für den Bericht, OhDaeSu - Augenzeugenbericht? politblog-Reporter vor Ort. Das ist richtig.

pony

:-)

Kommentar von OhDaeSu am 2. Mai um 01:49 Uhr

@ pony

danke für den Kommentar.
Der Artikel ist tatsächlich ein Augenzeugenbericht deshalb auch keine externen Links.

Kommentar von DaRockwilda am 2. Mai um 02:22 Uhr

Super Einstand finde ich. Solche Infos aus erster Hand bereichern den Blog ungemein.

Zum Artikel an sich. Ich finde es sehr wichtig, dass du auch darauf hingewiesen hast dass die Gewalt/Zerstörung von der linken Seite unnötig war. Man muss es den Demonstrationszerstörenden agent provocateurs der Polizei ja nicht zu einfach machen.

“Fakt ist, dass rechte Globalisierungskritik zumeist rassistisch, antisemitisch und stark national verstanden wird und mit linker Globalisierungskritik deshalb nichts zu tun haben kann.”

Wie auch Kritik an Kapitalanhäufungen in wenigen Händen dann schnell mit dem angeblichen oder tatsächlichen Umstand in Verbindung gebracht wird, dass es sich bei diesen Händen um Juden handeln würde.

Punkt ist hier, dass es selbst für den Fall, diese Behauptung würde stimmen, völlig irrelevant ist welcher Ethnie diese Hände sind. Das Problem wäre dann nicht dass alle Kapitalanhäufungen jüdisch wären, sondern immer noch dass es diesen Anhäufungen überhaupt gibt.

“Was Sorgen machen muss, ist die professionelle Organisationsstruktur der Rechtsextremem, die immerhin weit mehr als 1200 Anhänger in die Thüringische Landeshauptstadt mobilisieren konnten.”

Denen wird von Polizei und Verfassungsschutz ja auch kräftig unter die Arme gegriffen.

Kommentar von langsam reichts am 2. Mai um 02:23 Uhr

nur mal eine kleine historische zurechtweisung:
der tag der deutschen arbeit, wurde von nationalsozialisten geschaffen, den können sie auch gerne wiederhaben
was du hoffentlich meinst ist der „Kampftag der (internationalen) Arbeiterbewegung“.

Kommentar von pony_huetchen am 2. Mai um 02:41 Uhr

@langsamreichts

Herr Schlaumeier;

Du brauchst keinen zurechtzuweisen.

Auch dieses Jahr versuchten Neonazis den „Tag der deutschen Arbeit“ für ihre Zwecke zu instrumentalisieren.

steht da und entspricht genau der Wahrheit. Ja - die Neonazis wollen aus dem ersten Mai, der übrigens meist nur noch “(Internationaler) Tag der Arbeit” - oder in NRW “Tag des Bekenntnisses zu Freiheit und Frieden, sozialer Gerechtigkeit, Völkerversöhnung und Menschenwürde” heißt, denn die Benennung ist Länderache, eben durch ihre militanten Aufmärsche zum Tag der “deutschen” Arbeit machen. Darum geht es in dem Artikel - hast Du das schon gemerkt?

pony

Kommentar von jacomo am 2. Mai um 07:50 Uhr

aller guten dinge sind drei.

auch hier finde ich LR, mit seinen schleimig versteckten unterstellungs-versuchen.
das wird ‘langsam eckelhaft’
hey, waere das nicht ein passender name?

Kommentar von stalker am 2. Mai um 10:26 Uhr

Geht es wirklich um “Rechts-Links” “Oben-Unten” “Hinten-Vorn”…
oder um die Spaltung der Bürger/Innen um eine gemeinsame demokratische Alternative und Natürliche-HUmanwirtschaft durch “false flag operation” und “Desinformation” zu unterbinden und die nationalen Eliten und Kultur auszuschalten ?

Divide et Impera ( Spalte und Herrsche ) ist die bewährte Strategie
um die Euro-Zone zu schwächen und Europa weiterhin durch die anglo-amerikanische Hochfinanz via BÖRSEN AG und MEDIEN AG im Sinne der CityOfLondon&Wallstreet navigieren zu können.

Schwarz-Weiss-Malerei ebenso wie die Religion sind nur Mittel zum Zweck…Cui Bono ?!

Teuflisches Spiel
http://www.zeit-fragen.ch/ausgaben/2007/nr1-vom-512007/teuflisches-spiel-devils-game/

Kommentar von Jörg am 2. Mai um 11:35 Uhr

RECHTS oder LINKS, ganz egal, der BND, die Geheimdienste benutzen die jeweiligen Gruppen um ein Instrument der “stabilität” für Ihre Zwecke zu besitzen.
Hier kann ich nur das Buch von Daniel Ganser empfehlen
http://www.danieleganser.ch/buecher/nato_e/index.htm

Geht die politische Meinung zu arg nach LINKS, verüben halt die “LINKEN” Anschläge (Italien, Deutschland (RAF). Was ist danach passiert?
Von der linken Idee wollte keiner mehr etwas wissen.
Und was die RECHTEN betrifft, wer profitiert eigentlich davon, wenn die RECHTEN mal wieder (mit Hilfe von V-Männern) “Dampf” ablassen?

http://magazine.web.de/de/themen/beruf/bildung/schule/3966122-Zentralrat-der-Juden-kritisiert-Unterricht-an-Schulen,cc=000005481100039661221l42B2.html

Was bei dem G8 Gipfel pasieren wird kann ich mir schon gut vorstellen.
Zum Einen gibt es die normalen, friedlichen Demonstranten, dann werden extreme LINKE und extreme RECHTE (aus meiner Sicht beide durch V-Männer gesteuert) aufeinander los gehen bzw. gewalttätige Aktionen durchführen und die tolle Presse wirft dann alle unter einen “Hut”….

Kommentar von Detlef Nolde am 2. Mai um 13:15 Uhr

Guter Beitrag!

Auch und vor allem deshalb, weil er auf die dem Hitlerfaschismus innewohnende Sozialdemagogie hinweist. Diese zeigt sich besonders in der Begriffswahl, wenn sie sich als “nationale” oder “Deutsche Sozialisten” bezeichnen, vorgeben, “Antikapitalisten” zu sein, die “weder links noch rechts” stehen und dergleichen mehr.

Das sind die ersten Leimruten, die ausgelegt werden.

Es folgt der Mißbrauch von Symbolen sowie Kampf- und Feiertagen der revolutionären Arbeiterbewegung, wie in Erfurt und anderen Städten geschehen.

Besieht man sich die Praxis der zwölf Jahre und die Programme heutiger hitlerfaschistischer Organisationen (z.B. NPD u. KDS), kann man sich darüber informieren, daß versucht wird, einen “Sozialismus” zu offerieren, der genau das Gegenteil darstellt:

die offene, terroristische Diktatur des Kapitals inkl. ein menschenverachtender Rassismus.

Widerstand dagegen, auch mit (links-)bürgerlichen Kräften, ist eine sich daraus ergebende Notwendigkeit.

Kommentar von Hans am 2. Mai um 14:05 Uhr

Danke OhDaeSu für deinen Bericht.
Was mich wieder einmal verwundert und stört, sind die Mittel mit denen scheinbare ‚Demokraten’ gegen ‚Extreme’ vorgehen.

Unter dem Motto: „Gutes tun – Nazis stoppen“ waren über 1000 Gegendemonstranten weitgehend friedlich auf die Straße gegangen und hatten sich - entgegen der offiziellen Pläne - auf der Demoroute der Nazis gestellt, so dass diese nicht marschieren konnten.

Mit der Verweigerung des Demonstrationsrechts, eines im Grundgesetz verbrieften Grundrechts, tut man also Gutes? Es ist unerheblich, welche Gruppe da wofür oder wogegen demonstriert und die allen zustehende Meinungsfreiheit ausübt, solange sie die öffentliche Ordnung Sicherheit nicht gefährdet.
Zu Randalen und Angriffen auf die Polizei und Demonstranten kommt es aber meist erst dann, wenn linke Chaoten das Faustrecht wieder entdecken und für die ‚Gute Sache’ Pflastersteine und sogar Molotow-Cocktails werfen.

Allerdings verloren sie ihre Beherrschung als die Versammlungsbehörde die Demo in eine Kundgebung umwandelte, nachdem die Polizei nicht für die Sicherheit einer Ersatzroute garantieren konnte.

Die Polizei ist also unfähig, die Grundrechte der Demonstranten zu gewährleisten – dank der Menschen die Gutes tun. Dann habe ich Verständnis dafür, dass auf diese ‚linke’ Methode mit Unmut und Protest reagiert wird. Gewalt rechtfertige ich nicht - auf keiner Seite!

Apropos, hat sich jemandem schon mal Gedanken über die Assoziationen zu ‚rechts’ und ‚links’ gemacht?
Linke / jemanden linken / ein linkes Ding drehen
Rechte / das Recht / Rechtsstaat / Rechtsanwalt / gerecht / richtig
Mal drüber nachdenken!

Nein, ich sehe mich weder als Rechter noch Linker. Das sind Begriffe mit wenig Inhalt. Inhaltlich versuche ich immer zu differenzieren, wer mit welcher Aussage Recht hat – also die Wahrheit sagt und wer versucht, mich zu linken - also Lügen oder Unwahrheiten auftischt.

Wie Jörg schon richtig schrieb werden rechte und linke Meinungen und Taten gesteuert, so wie es der Staat eben braucht. Ich werde mich aber von niemandem zum Handlanger machen lassen!

Kommentar von DaRockwilda am 2. Mai um 14:26 Uhr

@stalker:

Was für ein Quatsch. Schon mal daran gedacht dass es auch eine deutsche Hochfinanz und Politelite gibt, die ebenso teilen und herrschen will?

Kommentar von tar am 2. Mai um 14:27 Uhr

ich bin leider schwer enttäuscht von dieser einseitigen berichterstattung, die eine legale demonstration in mittlerweile gewohnter manier zu einer antisemitisch-faschistischen NAZI-demo propagiert (das wort “NAZI” - also ob der führer persönlich anwesend wäre… ein thema für sich) und schließe mich meinem vorredner an.

wenn das volk die NPD nicht wünscht, soll sie diese nicht wählen oder deren kundgebungen ignorieren. in letzter konsequenz könnte man sie ja auch verbieten (bislang ja erfolglos). das gibt ihnen aber nicht das recht, diese demonstration zu gefährden und gewalttätig zu werden bzw. gewalt zu provozieren.

soweit ich weiß, kommen die begriffe LINKS und RECHTS von der sitzordnung der parteien im reichstag.

Kommentar von DaRockwilda am 2. Mai um 14:31 Uhr

“eine legale demonstration in mittlerweile gewohnter manier zu einer antisemitisch-faschistischen NAZI-demo propagiert”

Schau mal. Es gibt einen Unterschied zwischen dem was auf einer Demo skandiert wird (und das wird hier explizit benannt, nämlich die Forderung der NPD nach mehr sozialer Gerechtigkeit) und was sonst noch hinter den Leuten steckt die da skandieren.

Wenn Bush vor einem öffentlichen Publikum darüber spricht dass er die Bildungsausgaben erhöhen will dann muss trotzdem massiv gegendemonstriert und darauf hingewiesen werden, dass Bush noch für andere Dinge steht als erhöhte Bildungsausgaben.

Es gibt also einen Unterschied zwischen den Fragen, ob die NPD das Recht hat für sowas zu demonstrieren (das hat sie) oder ob man dies dann unkommentiert stehen lässt.

Kommentar von tar am 2. Mai um 15:08 Uhr

ja, du hast recht, dass man auch darauf aufmerksam machen muss und seinen unmut friedlich (!) kundtun sollte. aber es geht mir vor allem um die gewollte polarisierung und begriffsverwirrung in diesem artikel!

wenn die allerorts wiederholten anschuldigungen, dass die rechten eben antisemitische NAZIS seien, wahr wären, hätte einem verbot nichts im wege gestanden und dieser artikel wäre mehr als gerecht formuliert. dem ist aber nicht so.

Fakt ist, dass rechte Globalisierungskritik zumeist rassistisch, antisemitisch und stark national verstanden wird und mit linker Globalisierungskritik deshalb nichts zu tun haben kann.

falsch, rechte politik ist zumeist nationalistisch. dass besonders heutzutage und hier in deutschland nationalistisch mit rassistisch und antisemitisch verwechselt wird, sollte gerade euch vom politblog aufgefallen sein. das ist insofern vergleichbar, bei einer kundgebung der pds von stalinisten zu reden. leere worthülsen, die der propaganda dienen, polarisieren und letztlich in gewalttätigen auseinandersetzungen (wie in erfurt) enden und niemanden weiterbringen.

Kommentar von langsam reichts am 2. Mai um 19:25 Uhr

aller guten dinge sind drei.

auch hier finde ich LR, mit seinen schleimig versteckten unterstellungs-versuchen.
das wird ‘langsam eckelhaft’
hey, waere das nicht ein passender name?

klar wärs das. wegen so leuten wie dir zB.
aber mal zurück zum inhalt:
ich übte keine kritik am text (was ich natürlich trotzdem könnte), ich wies nur einmal auf den ursprung des “feiertages” hin. den erfanden die nazis. einen feiertag für die deutschen arbeiter. und DEN können sie gerne haben (und nebenbei auch n bisl stress, wenn sies versuchen). übrigens ist die antfaschsitische aktion (antifa) schon seit 1923 aktiv. bitte nicht pauschal die antifa abqualifizieren. schwarzer block etc. sind zwar immer n bisl erschreckend, aber die leute leisten auch oft die arbeit, die letztendlich solche nazi-demos erfolgreich stört.

Kommentar von winfried aus chemnitz am 2. Mai um 19:26 Uhr

Präzise Sprache - sollte im Politischen schon sein - Sozialisten gibt es viele - Herr H kam in der “feindlichen” Kooperation von Links Rechts an die Macht.

Buch: Jan Valtin - Tagebuch der Hölle -

Sehr Informativ und sehr Spannend zu lesen.

Weg mit den Worthülsen und in Ruhe über Inhalte sprechen - so man sich zuvor auf das Prinzip - Demokratie - einigen kann!

Kommentar von Thomas am 2. Mai um 19:34 Uhr

Ist nicht so abwegig was tar da sagen will. Ich persönlich glaube in dem Zusammenhang nicht wirklich das unser Staat Gruppen wie z.B. die NPD verbieten will. Auch wenn man uns das immer wieder weißmachen und uns so eine vereinigte Front gegen “das Böse” glaubhaft machen will. Genauso wie uns permanent ausländische Völker als “das Böse” aufgedrängt werden, die im Falle von zu großer Unzufriedenheit als Ablenkung, im Ernstfall als Schuldige für alles mögliche herhalten müssen, dienen auch in Deutschland Gruppen wie die NPD, oder andere als willkommenes Feindbild. Ist ja auch ganz simpel und funktioniert sogar auf der großen Bühne der Weltpolitik. Hecken unsere gewählten (oder auch nicht) Vertreter mal wieder eine Schweinerei aus, wird irgendwo ein riesen Spektakel inszeniert um unseren Blick zu verwässern. Dazu werden einfach ein paar Randalierer unter alle Beteiligten gemischt, vorher von den Medien ordentlich Stimmung gemacht um Aufmerksamkkeit darauf zu lenken und Peng, die vorgefertigte Meinung steht und alle zeigen mit dem Finger auf die vermeintlich Schuldigen.
Ich will hier mal klar stellen das ich weder mit der NPD, noch mit unserer Regierung sympathisiere. Nicht das da ein grundsätzlich falscher Eindruck entsteht.
Ich denke einfach das jeder Gruppe, ob links, rechts, geradeaus, oder ins Nirgendwo führend die Mittel nutzt die ihnen zur Verfügung stehen. Wer hier im Lande aber die meisten Möglichkeiten der Manipulation inne hat, darüber braucht man sicher nicht zu diskutieren. Genauso wie im Falle der amerikanischen Regierung ist Wachsamkeit, auch und gerade in unserem eigenen Land grundsätzlich das wichtigste was wir tun müssen. Und zwar Wachsamkeit gegenüber jedem, allen Parteien, ganz besonders aber gegenüber der Regierung und dem BND. Denn auch sie sind vielleicht nur Befehlsempfänger.

Kommentar von OhDaeSu am 2. Mai um 21:52 Uhr

@tar:

wenn die allerorts wiederholten anschuldigungen, dass die rechten eben antisemitische NAZIS seien, wahr wären, hätte einem verbot nichts im wege gestanden und dieser artikel wäre mehr als gerecht formuliert. dem ist aber nicht so.

das ist so leider nicht so einfach wie du denkst. Das Verbotsverfahren gegen die NPD ist nicht an inhaltlichen Gründen gescheiter sondern weil zu viele V-Leute involviert waren.

Generell schreibe ich Dinge immer so wie ich sie meine, und wenn jemand meist ich verwechsle Nationalismus und Rassismus muss das schon an konreten Formulierungen festgelegt werden, die ich dann auch gerne erläutern möchte damit sie klarer werden.

Kommentar von Anna am 2. Mai um 23:21 Uhr

@ langsam reichts

ich wies nur einmal auf den ursprung des “feiertages” hin. den erfanden die nazis.

Mitnichten haben den die Nazis erfunden. Die haben den 1. Mai lediglich als erste zum gesetzlichen Feiertag gemacht. “Erfunden” im politischen Sinne haben ihn die australischen und amerikanischen Arbeiter Mitte des 19. Jahrhunderst, als sie an genau diesem Tag für den Achtstundentag demonstrierten. Abgesehen von seiner heutigen Konnotation als Demo-Termin ist das Feiern der Mainacht und des darauffolgenden Tages eine “heidnische” Tradition, die wahrscheinlich weiter in die menschliche Geschichte zurückreicht, als wir noch nachweisen können. Am ehesten bekannt ist das Beltane der alten Kelten und die Floralien der alten Römer.

“On mayday we dance, on mayday we sing, for this is the day we welcome the spring.”

Haben wir das jetzt hinreichend geklärt? Wer mehr Details möchte, liest hier.

Kommentar von langsam reichts am 3. Mai um 00:15 Uhr

ich habe ja gerade die tradition als FEIERTAG gemeint und zuvor doch auf den ursprung in der arbeiterbewegung verwiesen, der wesentlich radikaler war, als diese bettelei der gewerkschaften heute. dieses heiden-walpurgisnacht-zeug, das können die nazis aber auch gerne haben.

Kommentar von Anna am 3. Mai um 07:32 Uhr

dieses heiden-walpurgisnacht-zeug, das können die nazis aber auch gerne haben.

Warum eigentlich?

Kommentar von langsam reichts am 3. Mai um 11:20 Uhr

weils keiner braucht, diesen eso-kram. sommer- und wintersonnenwende solln se alles haben. wenn se dann feiern wolln, wird halt dagegen gekämpft. man braucht diesen stuss nicht “für sich” zu reklamieren. wie zB den begriff “Nation” oder den Begriff “Volk” positiv belegen. das ist alles stuss, diese begriffe können die rechten gerne behalten und diese “feier”tage auch. das sind dinge die nichts mit emanzipation zu tun haben.

Kommentar von OhDaeSu am 3. Mai um 11:22 Uhr

eben.
warum eigendlich?

Die können einen scheiß bekommen. Ich will nicht irgendwelche Traditionen an die nazis abgeben, nur weil sich einige an Mai-Feuern nicht erfreuen können.

Kommentar von langsam reichts am 3. Mai um 11:57 Uhr

ich sach auch nich, dass nazis sowas in ruhe machen dürfen. aber das solche heidnischen traditionen einfach immer nazis anziehen, ist dir wohl auch aufgefallen. mach dein feuerchen doch wann du willst. was hast du denn an diesem “besonderen” tag vor, ausser dich über den folgenden tag des kampfes GEGEN arbeit zu freuen? den frühling feiern? die fruchtbarkeit? das ende des “bösen” winters? das is doch alles heidenkram. sowas gefällt nazis. das hat alles einen schönen bezug zum volk, das auf diesem boden schon so lange hauste. warum sollte man sowas mitfeiern? ich freu mich ein bisl über den 1.mai, viel über den 8.mai und versuche am 3.oktober den “deutschen geist auszutreiben”. und wirklich niemals braucht man an diesen oder anderen tagen dieses rumstehen ums feuer. diese abwehr des bösen, dunklen, kalten “aussen” oder dieses “gemeinschaftsgefühl” das vielleicht noch dabei erzeugt werden soll. und auf keinen fall braucht man den “tag der deutschen arbeit” oder den tag irgendwelcher arbeit. arbeitskampf ist kampf GEGEN arbeit und nicht für 35-stunden-woche oder mindestlohn oder BGE.

Kommentar von DaRockwilda am 3. Mai um 12:34 Uhr

“man braucht diesen stuss nicht “für sich” zu reklamieren. wie zB den begriff “Nation” oder den Begriff “Volk” positiv belegen”

Und wie man das braucht. Man kann es auch “Land” und “Gesamtbevölkerung” nennen, schenkt sich nichts, aber ein Bewusstsein für das Ganze ist elementar.

Kommentar von langsam reichts am 3. Mai um 13:07 Uhr

also, rockwilda, hast du auch verstanden, dass nation und volk kagge sind. bevölkerung und land sind begriffe die nicht von “rechten” für sich eingenommen werden können.

aber ein Bewusstsein für das Ganze ist elementar.

was für ein bewußtsein ist für welches ganze wie elementar? gehts dir darum, dass du begriffe brauchst um das ganze bevölkerung oder einen ganzen staat zu beschreiben? die gibt es und volk und nation können es nicht sein.

Kommentar von Anna am 3. Mai um 13:11 Uhr

@langsam reichts

das is doch alles heidenkram. sowas gefällt nazis. das hat alles einen schönen bezug zum volk, das auf diesem boden schon so lange hauste. warum sollte man sowas mitfeiern?

Vielleicht versuchst du mal ausnahmsweise, nicht von dir gleich auf alle anderen zu schließen. Heidenkram gefällt nicht nur Nazis. Nazis sind keine Heiden, Heiden sind keine Nazis. Und ich z.B. möchte sowas mitfeiern aus Spaß am Leben und dem Kreislauf der Natur. Es soll Leute geben, die darauf achten, was außerhalb der urbanen Betonburgen vor sich geht. Wie es Frühling wird und alles grünt und blüht und duftet, und die ein Fest feiern möchten, weil es immer wieder schön ist, dieses Erwachen nach dem Winterschlaf mit anzusehen. Wenn du das nicht nachvollziehen kannst, hast du mein tief empfundenes Mitleid.

Kommentar von DaRockwilda am 3. Mai um 13:12 Uhr

“hast du auch verstanden, dass nation und volk kagge sind.”

Ich hab kein Problem damit, Nation und Volk zu sagen anstatt Bevölkerung und Land. Nur weil Nazis das anders auslegen lass ich mir nicht meine Sprache zerhacken.

“was für ein bewußtsein ist für welches ganze wie elementar?”

Dass der Bürger sich mit seinem Land identifiziert ist elementar.

Kommentar von avatar am 3. Mai um 13:12 Uhr

@lreichts
scheint so als könntest Du Dich über nichts freuen. Kein Feuer, kein “Volk”, kein “Feiertag” :-(
Hey wie kann man Dir noch helfen? Fehlt es Dir an Zuneigung, Aufmerksamkeit und Liebe, welche Du mit Deiner “Kontra-Petition” hier einforderst?
Nun ich wünsche Dir ganz viele liebe Menschen um Dich herum!
Genieß das Leben und tue Gutes, statt Dich darüber aufzuregen, dass es anderen gutgeht.
“Esokram”… tsss tsss . *kopfschüttel*

Kommentar von Herr Unverständnis am 4. Mai um 02:41 Uhr

So, nachdem ich hier alle eingestellten Kommentare in aller Ruhe durchgearbeitet habe, möcht ich doch auch einmal meine Meinung zur Diskussion stellen. Ehrlich gesagt ist Unverständnis noch ein sehr milder Ausdruck für das Gefühl, welches sich beim Lesen diverser Beiträge in mir ausbreitet.
@Hans:
Du weißt schon, daß die NPD, so demokratisch sie sich auch gern selbst in der Öffentlichkeit sehen würde, im Hintergrund Verbindungen zu Personengruppen pflegt, die mit eben diesen Grundwerten nicht das geringste zu tun haben. Hier mal ein netter Link:
http://youtube.com/watch?v=vBTHn5QkQtg
Ich weiß ja nicht ob Du Dir überhaupt Bilder des Tages angeschaut hast (nach Deinem Post zu urteilen, warst Du ja sicher nicht dort um gegen die Demo zu demonstrieren), aber die “guten NPD-Demokraten” die nur versuchten ihr Recht auf Versammlungsfreiheit wahrzunehmen, sahen doch nicht unbedingt wie bedauernswerte und verständnishungrige Unterdrückte aus, die bloß ihr politisches Recht einfordern wollten. Ich sag’ nur erst zur Demo und den netten Jungen von Nebenan spielen und anschließend wieder zurück in die “national befreite Zone” und alles ins Krankenhaus prügeln, was nicht ins (Achtung wichtig!) lebensverneinende Weltbild paßt. Und hoppla, da fällt mir doch auch glatt ein, daß sich die Antifa an diesem 1.Mai in Erfurt ziemlich zurückgehalten hat und die Demo nicht durch das Herbeiführen des polizeilichen Ausnahmezustandes, sondern durch das weitestgehend friedliche Blockieren der Demoroute von tausenden Menschen aller Gesellschaftschichten gestoppt wurde bzw. erst überhaupt nicht starten konnte. Irgendwie ist das für mich Demokratie…(bitte berichtigen wenn ich mich irre;)
Aber solange es Demos gibt, auf denen Menschen solch ein Weltbild propagieren möchten, solange wird versucht werden diese zu verhindern. Es geht hier schließlich nicht um die Frage ob ein Frühstücksei hart- oder weichgekocht besser schmeckt, sondern um Menschenleben.

“Wehret den Anfängen!”

Und übrigens, ein Blick auf Wikipedia hätte genügt um die Herkunft der politischen Bezeichnungen “Links” u. “Rechts” herauszufinden, aber manche assoziieren halt lieber und bauen sich ihre eigene Realität….
“Ursprünglich bezog sich der Begriff der politischen „Linken“ (und deren Gegenpol, der „Rechten“) auf die parlamentarische Sitzordnung während der sogenannten „Julimonarchie“ in Frankreich nach der Julirevolution von 1830.”

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