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Warum die Israellobby ständig neue Probleme für Israel erfinden muss

Ein paar Gedanken von Desert Peace zu AIPAC:


Frieden ist eine Gefahr für AIPAC

Pro-Israelische Aktivisten und Freunde, darunter Dick Cheney, Barack Obama und Hillary Clinton, fanden sich diese Woche bei der AIPAC-Versammlung in Washington ein. Die Gruppe zeigte ihre wahren Farben als bekannt wurde, dass sie der Bush-Regierung einen Brieg geschickt hat, in dem sie die Aufhebung aller amerikanischen Kontakte und Beziehungen mit der palästinensischen Autonomiebehörde fordert.

Was könnte der Grund für diesen Wahnsinn sein? Könnte es sein dass…

1. AIPAC seinen Einfluss verlieren würde, wenn es Frieden zwischen Israel und Palästina gibt?
2. AIPAC seinen Einfluss verlieren würde, wenn Palästina ein unabhängiger Staat werden würde?
3. Hunderte von Leuten auf der Gehaltsliste von AIPAC ihre hochbezahlten Jobs verlieren würden, wenn AIPAC seinen Einfluss verlieren würde?”



In diesen Worten steckt ein wichtiger Gedanke, ermöglicht er doch den realisitschen und nüchternen Blick auf das Thema, der nichts mit “Überall Antisemiten” und nichts mit “Geheime jüdische Weltverschwörung” zu tun hat - zwei Leitideen, die viel zu oft zur Verschleierung des wirklichen Problems der Israellobby angebracht werden.

Um nicht an Wichtigkeit einzubüßen, müssen Organisationen der Israellobby stets aufs Neue beweisen, dass die USA und Israel wichtige Verbündete seien. Hierzu müssen sie stets aufs Neue den Anschein erwecken, Bedrohungen Israels seien auch Bedrohungen Amerikas. Um diesen Anschein aufrecht zu erhalten nutzt AIPAC israelische Spione im Verwaltungs- und Verteidigungsapparat der USA, um Lügen wie die über Iraks angebliche Massenvernichtungswaffen unters (amerikanische) Volk zu bringen.

Wenn also der größte Freund der Israellobby eine echte oder angebliche Gefährdung Israels ist, dann ist ein gerechter Frieden in Nahost ihr größter Feind.

Denn wenn es einen gerechten Frieden in Nahost gäbe, wäre Israel nicht mehr in dem Maße Konflitkherd und Waffenempfänger wie heute, und damit für die USA nicht mehr so interessant. Wenn die USA Israel nicht mehr als wichtig erachten würden, würde die Israellobby schlagartig ihre Legitimation verlieren. Durch einen Frieden sind also tatsächlich die Jobs von hunderten von Lobbyisten gefährdet.

Man sollte also immer daran denken, dass nicht jeder Gegner einer friedlichen Lösung automatisch ein Kriegstreiber und Araberhasser ist. Ebenso gibt es für manche Leute rein finanzielle Motive, an weiterer Konfliktverschärfung zu arbeiten und Friedensbemühungen zu torpedieren.

Diese Motive gelten somit teilweise auch für das ständige Benutzen der Antisemitismuskeule, wie sie auch der Zentralrat der Juden in Deutschland praktiziert: Wenn der nicht ständig irgendwo Antisemiten ausmacht, verliert er vielleicht seine Legitimation.

DaRockwilda
Dieser Eintrag wurde am Dienstag, den 20. März 2007 von DaRockwilda geschrieben und in die Kategorie Gesellschaft eingeordnet. Du kannst alle Kommentare zu diesem Artikel mit dem RSS 2.0 Feed beobachten. Du kannst eine Antwort hinterlassen, oder durch einen Trackback auf diesen Artikel verlinken.
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Kommentar von United Mutations Motzblog » Blog Archiv » Warum die Israellobby ständig neue Probleme für Israel erfinden muss am 21. März um 00:58 Uhr

[…] Quelle/Gesamter Text: politblog.net […]

Kommentar von InDe am 7. April um 16:56 Uhr

Hi

“Um nicht an Wichtigkeit einzubüßen, müssen Organisationen der Israellobby stets aufs Neue beweisen, dass die USA und Israel wichtige Verbündete seien. Hierzu müssen sie stets aufs Neue den Anschein erwecken, Bedrohungen Israels seien auch Bedrohungen Amerikas.”

Ich denke nicht, dass die Lobby beweisen muss, dass USA & Israel wichtige Verbündete sind, weil sie Waffenemfänger sind. Aus der imensen finanziellen und millitärischen Unterstützung der USA sind theoretisch KEINE besonderen Vorteile für die USA ersichtlich.

Ich glaube auch nicht, dass es um irgendwelche hochbezahlten Jobs geht wenn man sich mal die Mitglieder der AIPAC ansieht; nach der Rentnervereinigung ist die AIPAC die größte amerikanische Lobby.

Das Ziel der Lobby besteht schließlich nicht darin SICH zu legitimieren, sondern die Unterstützung Israels durch die USA zu legitimieren und zu sichern.
Durch die Propagierung des “gemeinsamen Feindes” (durch den Einfluss der AIPAC sind die wichtigen Zeitungen pro-israelisch) soll die Meinung des amerikanischen Bürgers gesteuert werden.
Denn am schädlichsten für die Lobby uns seine Interessen währe eine offene Debatte über die Interessen der USA und den Einfluss der Lobby.

Kommentar von DaRockwilda am 7. April um 17:10 Uhr

@InDe:

“Ich denke nicht, dass die Lobby beweisen muss, dass USA & Israel wichtige Verbündete sind, weil sie Waffenemfänger sind.”

Verstehe ich dich richtig, dass die Lobby nichts zu beweisen hat, weil Israel ja schließlich bereits soviel Hilfe empfängt? Wenn du das so gemeint hast kann ich nur sagen, ohne die Lobby gäbe es auch die Hilfe nicht.

“Aus der imensen finanziellen und millitärischen Unterstützung der USA sind theoretisch KEINE besonderen Vorteile für die USA ersichtlich”

Nur für US-Individuen wie die christlichen Zionisten und den Militärisch-Industriellen Komplex, der die Rüstungshilfen wiederum einstreicht.

“Ich glaube auch nicht, dass es um irgendwelche hochbezahlten Jobs geht wenn man sich mal die Mitglieder der AIPAC ansieht; nach der Rentnervereinigung ist die AIPAC die größte amerikanische Lobby.”

Auch hier ist mir die Logik deiner Aussage nicht ganz klar. Wenn AIPAC eine sehr große Lobby ist dann spricht das doch nur dafür, dass es bei ihr eine Vielzahl gut bezahlter Jobs gibt oder nicht?

“Das Ziel der Lobby besteht schließlich nicht darin SICH zu legitimieren, sondern die Unterstützung Israels durch die USA zu legitimieren und zu sichern.”

Das Eine schließt doch das Andere nicht aus. So kann die Lobby sehr wohl gleichzeitig sich UND die Unterstützung legitimieren, bzw. die Legitimation ist in beiden Fällen die Gleiche.

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