Bolton wird gegrillt
Der englische Politiker Tony Benn und eine irakische Frau zerpflücken auf BBC2 die “Geheimwaffe Israels“, John Bolton. Das Arschloch hatte vor Kurzem gesagt er sei “verdammt stolz” darauf, dass er und seine Bande damals im Sommer einen Waffenstillstand zwischen Israel und dem Libanon so lange wie möglich hinausgezögert haben:
DaRockwilda
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Kommentar von A.Berger am 28. März um 10:26 Uhr
wenn man dran denkt, daß damals fast eine dreiviertel Million Libanesen auf der Flucht waren und sämtliche Straßenverbindungen und Brücken zerbombt worden sind. Die Israeli wollten offenkundig soviel wie möglich Infrastruktur zerstören, die heute fehlt. Ein strategischer Vorteil beim kommenden Iranangriff.
Kriegerische Angriffe auf Zivilpersonen und auf zivile Einrichtungen bezeichnet man mit terminus technicus als: “Terrorismus.”
Kommentar von fantast am 28. März um 11:22 Uhr
hallo, wollte nur mal kurz auf einen Satz im Artikel von Euch aufmerksam machen: “Das A…loch hatte vor kurzem gesagt … “.
siehe Artikel hier :
Wächter fremder Meinung
Betreiber von Foren im Internet müssen ehrverletzende Äußerungen entfernen. Das hat der Bundesgerichtshof in einem Musterprozess entschieden
http://zeit.de/online/2007/13/internetrecht-urteil
gruß
Kommentar von DaRockwilda am 28. März um 11:35 Uhr
@fantast:
Danke für den Hinweis, aber so wie ich das verstehe müsste schon Herr Bolton selbst sich melden und sagen dass er sich verletzt fühlt. Aus deinem Link:
Somit warte ich also erstmal dass Bolton sich beleidigt fühlt.
Im Übrigen finde ich so eine Rechtsprechung falsch. Bzw. es müsste schon klar sein, was denn genau als Beleidigung etc. gilt. Wenn ich jetzt einen Kriegsverbrecher oder Abzocker nicht mehr so nennen darf, wo kommen wir denn da hin?
Kommentar von John Bolton am 28. März um 14:06 Uhr
Ich fühle mich nicht beleidigt, weil es der Tatsache entspricht: Ich bin ein Arschloch.
So denken die anderen über mich:
Mit dem Rückzug Boltons erleiden die Neokonservativen in Washington eine weitere Niederlage, denn dieser ist nicht nur charakterlich ein Radfahrertyp, wie ihn ehemalige Mitarbeiter betiteln, der nach oben buckelt und nach unten tritt. Er steht auch für ein inhaltliches Programm, und ihm haftet eine lange Liste von Schandtaten an. So steht sein Name für die in der internationalen Diplomatie ungewöhnliche Rücknahme der US-Unterschrift unter das Statut des Internationalen Strafgerichtshofs. Er sprengte und vergiftete mehrere multilaterale Abrüstungskonferenzen wie z.B. die zur nuklearen Nichtverbreitung, zu Biowaffen und zum internationalen Waffenhandel. Bolton manipulierte Geheimdienstdokumente, kujonierte widerspenstige Untergebene und unterschlug ungelegene Informationen an Vorgesetzte. Zu den finstersten Kapiteln seiner unrühmlichen Karriere gehören die Intrigen gegen den Chef der Atomenergiebehörde IAEA, Mohamed El-Baradei. Ihm werfen die Neocons ein zu versöhnlerisches Verhalten gegenüber dem iranischen Atomprogramm vor. Außerdem hatte der IAEA-Chef im Jahre 2002 die Behauptung, der Irak hätte in Niger heimlich Atomwaffemmaterial erworben, als das entlarvt, was es war - eine Fälschung. Damit verloren die USA ein weiteres Argument für den Irak-Krieg. Als El-Baradei sich schließlich im darauffolgenden Frühjahr vor dem UNO-Sicherheitsrat für weitere Kontrollen aussprach, weil die Inspektoren in Irak keine illegalen Kernwaffenaktivitäten festgestellt hätten, war das Maß voll. Unter maßgeblicher Führung von Bolton orchestrierten die USA eine Kampagne gegen die anstehende Wiederwahl des ägypischen Rechtsprofessors an die IAEA-Spitze. Doch weder das illegale Abhören von Telefonaten noch Verleumdungen und Gerüchte halfen. El-Baradei wurde nicht nur erneut in seinem Amt bestätigt, sondern im vergangenen Jahr für seine Abrüstungsbemühungen sogar mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.
Kommentar von DaRockwilda am 28. März um 14:41 Uhr
Hallo Herr Bolton,
ich bezweifle doch sehr Ihr Abtritt eine echte Niederlage bedeutet. Der Nachfolger wird Khalilzad heissen, ist ebenso von PNAC. Und Sie wurden für keine ihrer “Schandtaten” ernsthaft zur Rechenschaft gezogen, werden vermutlich einen gut dotierten Posten bei irgendeiner Denkfabrik bekommen.
Ich wünschte mir es wäre eine Niederlage für die NeoCons, aber es spricht nicht viel dafür.
Kommentar von Andreas Friedrich am 28. März um 18:04 Uhr
So lange, wie die fundamentalistischen Christen, und dazu zählt neben US-Präsident Bush auch Herr Bolton, die Politik im Nahen Osten zu einem Grossteil bestimmen, wird sich auch zukünftig nichts an der US-amrikanischen Aussenpolitik ändern.
Selbst wenn sich in der US-amerikanischen Politik das Blatt zugunsten der “Demokraten” wandelt, ändert das nichts an der Aussenpolitik; die Demokraten verpacken ihre Sache nur anders, vor allem weniger offensichtlich und analog dazu weniger angreifbar als der Bush-Clan.