Die Ent-Zionisierung des Amerikanischen Geistes
Wie man mit der Lobby umzugehen hat
von Jean Bricmont
aus dem Englischen übersetzt von Edda Sörensen
Amerikanern wird ständig gesagt, dass sie sich zur Wehr setzen müssen gegen Menschen „die sie hassen“, nur keiner klärt sie auf, weshalb man sie hasst. Ist der Grund dafür unsere säkulare (weltlich im Gegensatz zu geistlich, Anm. der Übersetzerin) Demokratie? Unser Appetit auf Öl? Es gibt eine Menge Demokratien auf der Welt die wesentlich säkularer sind als die USA (Schweden, Frankreich…) und jede Menge Orte, die Öl zum bestmöglichen Preis kaufen wollen (China) ohne nennenswerten Hass im Mittleren Osten auf sich zu ziehen.
Zwar stimmt es, dass man Amerikaner und Europäer in der Dritten Welt nicht besonders schätzt, sie gelten oft als arrogant. Jedoch diese Stufe des Hasses, die jede Menge Menschen dazu veranlasst, bei Ereignissen wie z.B. dem 11. September zu applaudieren, die ist bezeichnend für den Mittleren Osten. So bezieht sich die wirkliche politische Bedeutung des 11. September nicht auf die Anzahl der Toten oder dem spektakulären Gelingen der Attacke, sondern auf die Tatsache, dass der Anschlag in weiten Teilen des Mittleren Ostens populär wurde. Soweit haben das die amerikanischen Führer begriffen und es machte sie wütend. Hass in diesem Ausmaß verlangt nach einer Begründung. Und dafür gibt es nur eine Erklärung: Die Unterstützung der Vereinigten Staaten für Israel. In Wirklichkeit ist Israel das Hauptobjekt des Hasses, und wir werden die Gründe dafür beschreiben, weil aber Amerika unkritisch in fast allen Belangen Israel unterstützt, es andauernd als „einzige Demokratie im Mittleren Osten“ lobt und ihr die hauptsächliche finanzielle Unterstützung gewährleistet, ist das Resultat der „Transfer“ des Hasses.
Warum wird Israel so gehasst? Die permanente Verzögerung von „Friedensabkommen“ zugunsten von mehr Siedlungen und mehr Krieg verschlimmert diesen Hass, jedoch der hauptsächliche Grund liegt in den Prinzipien auf denen dieser Staat gegründet wurde. An der Basis gibt es zwei Argumente, die die Entstehung des Staates Israel in Palästina rechtfertigen: das eine ist, dass Gott dieses Land den Juden gab, und das andere der Holocaust. Das erste beleidigt Menschen zutiefst, die von Grund auf religiös sind, wie fast alle Araber. Und was das zweite betrifft, es bürdet den Menschen auf, für ein Verbrechen zu zahlen, das sie gar nicht begangen haben.
Beide Argumente sind zutiefst rassistisch mit ihrem Anspruch auf das Recht, dass Juden, und nur Juden, einen Staat in einem Land gründen, das offensichtlich arabisch ist, wie Jordanien oder der Libanon, sowie die schleichende zionistische Invasion.
Das ist gut mit dem „Recht auf Rückkehr“ illustriert: jeder Jude, egal aus welchem Land, ohne auch nur die entfernteste Verbindung mit Palästina zu haben, ohne einer Spur von Verfolgung ausgesetzt zu sein, kann, wenn er das wünscht, nach Israel emigrieren und wird eingebürgert, während es den Einwohnern die 1948 flohen, oder deren Kinder, verwehrt bleibt.
Wenn man dazu noch die Tatsache zählt, dass eine Stadt, die von drei Weltreligionen als heilig beansprucht wird, zur „ewigen Hauptstadt des jüdischen Volkes“ (und nur für dieses) ausgerufen wurde, dann beginnt man zu verstehen, welche Wut dies alles in der arabischen und muslimischen Welt provozierte. Es ist genau dieser rassistische Aspekt, der die meisten Araber so wütend macht, selbst wenn sie keine persönlichen Beziehungen zu Palästina haben (falls sie beispielsweise in irgendeiner der französischen banlieues wohnen).
Diese Situation delegitimiert die arabischen Regime, die sich völlig machtlos angesichts des zionistischen Feindes sehen und, nach der Niederlage der beiden säkularen Führer in der Region, Nasser und Saddam Hussein (der letztere Dank der USA) führte das zum Aufstieg des religiösen Fundamentalismus.
Zur jetzigen Zeit betrachten die Menschen Rassismus wesentlich unannehmbarer als „bloße“ ökonomische Ausbeutung oder Armut. Betrachten wir Südafrika: unter der Apartheid waren die Lebensumstände der schwarzen Bevölkerung schlecht, aber nicht wesentlicher miserabler als in anderen Teilen Afrikas (oder dem heutigen Südafrika). Jedoch war das System zutiefst rassistisch, und das wurde von allen Schwarzen überall als Gewalt empfunden, auch in den USA. Deshalb geht der palästinensische Konflikt auch weit darüber hinaus, dass israelische Araber einen zweiter Klasse Status haben oder wie die Menschen in den Besetzten Gebieten behandelt werden.
Auch wenn ein palästinensischer Staat gegründet würde, auch wenn man den israelischen Arabern die volle Gleichberechtigung bewährte, die Wunden von 1948 würden nicht so schnell heilen. Arabische Führer, auch religiöse, können natürlich Friedensabkommen mit Israel unterschreiben, aber die sind zerbrechlich solange die arabische Bevölkerung sie als ungerecht empfindet und sie nicht aus ganzem Herzen annimmt.
Palästina ist das Elsass oder das Taiwan der Arabischen Welt und die Tatsache, dass man es unmöglich zurücknehmen kann, heißt nicht, dass es vergessen wird.
(Ich argumentiere hier nicht für das „Israel von der Landkarte zu radieren“, oder für die „Ein-Staaten-Lösung“, sondern nur, um das zu unterstreichen, was mir als die Wurzel und der Grund des Problems erscheint. Ich argumentiere nicht einmal für eine Lösung, Teils weil mir keine in kurzer Zeit erreichbar scheint, sondern grundlegend deshalb, weil ich nicht glaube, dass Aussenseiter zum Mittleren Osten solche Lösungen vorschlagen sollten.)
Es gibt keine Anzeichen dafür, dass dies in Israel verstanden wird, abgesehen von wenigen Individuen; wenn Araber sie hassen ist das nur ein weiters Beispiel dafür, dass alle die Juden hassen und beweist nur, dass „sie sich verteidigen müssen“ (z.B. andere vorbeugend zu attackieren) mit allen notwendigen Mitteln. Das ist schon schlimm genug, doch wieso wird das in den Vereinigten Staaten ebenfalls nicht verstanden?
Dazu gibt es traditionell zwei Antworten: die eine ist, dass das Volk hinsichtlich der Unterstützung Israels von der Regierung manipuliert wird, von den Waffenhändlern, der Ölindustrie, da Israel ein strategischer Alliierter der USA ist; die andere Antwort darauf ist, dass die Vereinigten Staaten von der Israel-Lobby manipuliert werden. Die Idee, Israel sei ein strategischer Alliierter, wenn man damit einen nützlichen Alliierten meint (nützlich, sagen wir mal, für die Öl-Interessen, wie es meist verstanden wird) wie das weitgehend akzeptiert wird, speziell bei den Linken, diese Idee kann eine kritische Überprüfung nicht überleben.
Das war möglicherweise 1967 der Fall oder auch während der Zeit des Kalten Krieges, obwohl man auch argumentieren könnte, dass sich bereits damals die Arabischen Staaten vor allem deshalb von der Sowjetunion angezogen fühlten, weil die sie im Kampf gegen Israel unterstützen könnte.
Jedoch beide Male, 1991 und 2003, griffen die Vereinigten Staaten den Irak ohne jegliche Hilfe von Israel an, ja sie baten Israel 1991 sogar nicht einzugreifen, um ein Zusammenbrechen ihrer Koalition mit Arabischen Staaten zu verhindern.
Oder betrachten wir die post-2003 Besatzung des Irak, und nehmen an, dass das Ziel dieser Besatzung die Kontrolle über das Öl wäre. Inwiefern half Israel bei der Verwirklichung dieses Zieles? Alles was es macht (die gegenwärtigen Angriffe auf den Libanon und Gaza beispielsweise) ist sich die Araber noch mehr zu entfremden und somit macht die U.S. Unterstützung Israels die Kontrolle über das Öl noch schwieriger und nicht leichter. Sogar das irakische Parlament, Malaki und Sistani, die die engsten Verbündeten sind, die Amerika hier finden kann, verurteilen die israelischen Aktionen.
Letztlich, stellen Sie sich einmal vor, die Vereinigten Staaten machten ein 180 Grad Wende und unterstützten plötzlich die Palästinenser, so wie sie es mit den Kosovo-Albanern gegen die Serben taten – die, nur so im Vorübergehen gesagt, wie die Israelis reicher und „westlicher“ eingestellt waren, als ihre Gegner, die Albaner. Solch ein politischer Wechsel ist keineswegs unmöglich: als Indonesien 1975 in Ost Timor eindrang unterstützte die U.S.A. Die Invasion indem sie Indonesien die meisten Waffen lieferte. Dann, 25 Jahre später, unterstütze die U.S.A Osttimor, zumindest hinderte sie nicht an ihrer Unabhängigkeit.
Welche Wirkung hätte das? Kann jemand daran zweifeln, dass solch eine politische Kehrtwende den Zugriff der U.S. auf die Ölfelder erleichtern würde und eine Hilfe wäre, um strategische Alliierte (falls das dann überhaupt noch nötig wäre) in der moslemischen Welt zu finden? Die Hauptanklage gegen die U.S.A im mittleren Osten ist dieses pro-Israel, weil es sich von „den Juden manipulieren“ lässt. Deshalb, falls Washington sich der anderen Seite zuwenden sollte, gäbe es keinen Grund mehr für die Feindseligkeit, weder gegen die amerikanische Präsenz, noch gegen ihren Zugriff auf das Öl. Also der Begriff von Israel als „strategischem Alliierten“ ergibt überhaupt keinen Sinn.
Das führt uns zu der „Israel-Lobby“ Antwort, die ist der Wahrheit schon näher, aber noch nicht die ganze Wahrheit. Um sich ein vollständiges Bild zu verschaffen, muss man verstehen, weshalb die Lobby so erfolgreich arbeitet, wie das der Fall ist, und das hängt von Umständen ab, die außerhalb den Tätigkeiten der Lobby selbst liegen.
Letztlich sind die militanten Zionisten, aus der sich die Lobby zusammensetzt, nur eine Minderheit unter den Juden, die selbst wiederum nur eine kleine Minderheit in der amerikanischen Bevölkerung bilden. Die Israel-Lobby arbeitet nicht wie die anderen Lobbys, zum Beispiel die Waffen- oder die Ölindustrie-Lobby (was einer der Gründe dafür ist, weshalb man sie ganz leicht als unwichtig abtun kann, solange man nicht versteht, wie sie tatsächlich ihren Einfluss ausübt).
Selbstverständlich, so wie auch die letztgenannten, finanziert die Israel-Lobby Wahlkampagnen und ihre Macht leitet sich zum Teil von ihrer Fähigkeit ab, ganz gezielt Menschen aus dem Kongress, die von ihrer „Linie“ abweichen, ins Visier zu nehmen. Wäre das alles, es wäre ein leichtes zu vereiteln, da gibt es auch andere Quellen, um Wahlen zu finanzieren, die Großindustrie beispielsweise, und falls es den pro-Israel Kandidaten nachgewiesen wird, dass sie dafür bezahlt werden, den Interessen anderer Staaten zu dienen, ihre Gegner könnten die Leute als Agenten einer fremden Macht denunzieren. Stellen Sie sich nur vor, eine pro-Frankreich, pro-China oder Pro-Japan Lobby die versuchen würde, den Kongress zu beeinflussen. Mit Sicherheit genügt da Geld alleine nicht.
Was die Israel Lobby beschützt ist die Tatsache, dass jeder, der seinen Gegner bezichtigt als quasi-Agent einer fremden Macht von der Lobby finanziell unterstützt zu werden, der würde auf der Stelle als Antisemit angeklagt. Ja, stellen Sie sich vor Big Business wäre unglücklich mit der derzeitigen U.S. Politik(was ja durchaus der Fall sein kann) und möchte sie verändern… wie könnte es vorgehen? Jegliche Kritik an der Beeinflussung der Politik der U.S. durch die Lobby, würde sofort die Antisemitismus-Anti-Zionismus Vorwürfe nach sich ziehen.
So beruht die Stärke der Israel Lobby teilweise auf dem zweiten Strang der Verteidigung, welcher mit ihrem Einfluss auf die Medien verbunden ist. Jedoch auch das könnte einfach zu besiegen sein… nicht alle Medien sind unter dem Einfluss der Lobby und obendrein sind die Medien auch nicht allmächtig: in Venezuela sind sie anti-Chavez, und doch gewinnt Chavez regelmäßig die Wahlen. In Frankreich waren die Medien in überwältigender Mehrheit für das „Ja“ für die europäische Verfassung, jedoch das „Nein“ gewann.
Das Problem, und darum ist die Israel Lobby so mächtig, ist, dass sie eine Weltsicht ausdrückt, die zu leicht von zu vielen Amerikanern akzeptiert wird. Schließlich könnte nichts lächerlicher sein, als jemanden des Antisemitismus zu bezichtigen, weil er will oder verlangt, dass die amerikanischen Interessen über die von Israel gestellt werden. Jedoch hat diese Bezichtigung größte Chancen auf Wirksamkeit, denn Jahre der ideologischen Gehirnwäsche machten die Menschen nur zu anfällig für die Annahme, U.S. und Israels Interessen wären identisch…auch wenn man jetzt anstatt „Interessen“ von „Werten“ spricht.
Vereint mit dieser Identifizierung kommt der systematisch feindliche Blick auf die arabischen und moslemische Welt, mit der beide gemeinsam die Wirkung der Lobby noch verstärken und der Teil des Resultats ihrer Propaganda ist. Trotz all dem Gerede über „anti-Rassismus“ und „politisch korrekt“ findet man einen fast totalen Mangel an Verständnis für den arabischen Blickwinkel auf Palästina, und im Besonderen, für die rassistische Natur des Problems.
Es ist diese doppelt- und dreifache Schicht an Kontrolle (ausgewählte Unterstützung, die Antisemitismus-Karte und die Verinnerlichung) die der Lobby ihre besondere Stärke verleiht. (Und das beantwortet auch, weshalb es so leicht ist, diese Stärke abzutun, indem man sagt, es sei doch offensichtlich, dass Amerika nicht von Juden kontrolliert wird. Sicher, jedoch direkte Kontrolle ist nicht die Art wie es funktioniert.)
Die Leute, die sich dessen sicher sind, es sei die Waffen- oder Ölindustrie die in Washington den Ton angibt was die Außenpolitik betrifft, sollten wenigstens auf folgende Frage eine Antwort parat haben: Wie funktioniert denn das? Es gibt keinerlei Beweis, dass die Ölindustrie beispielsweise den Krieg gegen den Irak an geschoben hat, die Bedrohung des Iran oder den Angriff auf den Libanon. (Hingegen gibt es jede Menge Beweise, dass die Israel Lobby den Irak-Krieg angeschoben hat; siehe Jeff Blankfort „a war for Israel“.) Es wird vermutet, dass sie im geheimen agieren, natürlich, jedoch wo sind die Beweise, dass sie es auch tun? Und wenn es keine Beweise gibt, nicht einmal indirekten Beweise, wie will man es also wissen?
Profite aus dem Krieg haben sich noch keine nennenswerten eingestellt, im Gegenteil, es mehren sich die Anzeichen, dass sich die U.S. Wirtschaft lange nicht von den Kriegskosten und dem damit verbundenem Defizit erholen werden.
Auf der anderen Seite jedoch ist es ausreichend genug irgendeine große amerikanische Zeitung aufzuschlagen oder den Fernseher einzuschalten um die Meinungen von Zionisten zu lesen oder zu hören, die zu noch mehr Krieg aufrufen.
Krieg braucht Propaganda und eine unterstützende Ideologie, Zionisten liefern sie, während man nichts dergleichen vom Big Business hört und schon gar nicht von der Ölindustrie.
Man kann auch Präzedenzfälle heranziehen, wie die der China-Lobby (gebildet aus post-1949 chinesischen Exilanten und ex-Missionaren, unterstützt von ihren lokalen Kirchen) in den 50gern und 60gern. Diese Lobby verleitete die USA zu dem lächerlichen Anspruch, eine Milliarde Menschen sollte von einer Regierung repräsentiert werden (Taiwan), die auch nicht nur die geringste Kontrolle über sie hatte. Das hatte auch großen Einfluss auf das Entstehen des Vietnam-Krieges. Welche Interessen bedienten sie? Die der Amerikanischen Kapitalisten? Die machten erst den großen Profit als nach Nixon China anerkannt wurde. Und das selbe galt dann auch für Vietnam.
Tatsächlich waren beide Länder, so wie die meisten in Asien, anti-Kolonial und anti-Imperialistisch sowie Antifeudalistisch (teilweise weil die feudalen Strukturen ihnen nicht erlaubt hätten, fremden Invasionen zu widerstehen). Sie waren jedoch anti-Kapitalistisch (rhetorisch nur, denn dort existierte so gut wie kein Kapitalismus) meist weil die Aggressoren - der Westen – Kapitalisten waren. So wäre die Hauptlektion, die man aus der tragischen Geschichte der China Lobby ziehen kann, dass sie über Jahrzehnte hinaus die Amerikanische Politik in Geiselhaft revanchistischer, feudaler und klerikaler Kräfte hielt, die dem amerikanischen Volk fremd waren und obendrein dem kapitalistischen Amerika schadeten. Aber sie arbeiteten an der Verbreitung ihrer Ideologie, so dass sie - ein Gemisch aus Angst mit rassistischer Verachtung für den „asiatischen Geist“ - synchron zu westlichen Vorurteilen verlief.
Platziert man nun anstatt der China-Lobby die israelische und anstatt dem asiatischen Geist den arabischen, dann erhält man ein klares Bild davon, was sich genau jetzt in den amerikanischen Beziehungen zum Mittleren Osten abspielt.
Was sollte die Linke machen? Nun, ganz einfach: Israel so behandeln wie man Südafrika behandelt hat und die Lobby angreifen. Der Grund, warum Israel handelt, wie es handelt, ist, weil es sich stark fühlt. Und das aus zwei Gründen: Einer ist seine „allmächtige Armee“ (die wird zur Zeit im Libanon getestet, mit unsicherem Ausgang); der andere ist die fast komplette Kontrolle über Washingtons Politik, insbesondere des Kongresses. Der Friede im Mittleren Osten kann erst kommen, wenn dieses Gefühl der Überlegenheit Israels zerschmettert ist, und die Amerikaner haben eine große Verantwortung die Hälfte der Arbeit zu tun , den Teil, der die abrupte Einstellung der Unterstützung betrifft.
Dafür gibt es im Prinzip zwei Wege, das zu tun: der eine ist an die amerikanische Großzügigkeit zu appellieren, der zweite ist, an das amerikanische Selbst-Interesse zu appellieren. Beide Wege sollten beschritten werden, aber letztgenannter von der Linken nicht nachdrücklich genug. (Siehe Michael Neumann „What is to be sayd?“ Für eine Diskussion um den ethischen Aspekt dieser Wahl.) Wahrscheinlich deshalb, weil Selbst-Interesse nicht “nobel” erscheint und weil die Verfolgung des „nationalen U.S.-Interesses“ zu oft als Umsturz progressiver Regierungen interpretiert wurde, gekaufte Wahlen ect.
Wenn jedoch die Alternative zum Selbst-Interesse eine Form des religiösen Fanatismus ist, dann ist Selbst-Interesse weitaus zu bevorzugen: wären die Deutschen in den 30gern der Politik des Selbst-Interesses gefolgt, oder sogar imperialistischer Politik, jedoch rationaler, hätte das den 2. Weltkrieg verhindern können.
Wenn sich also Amerika von Israel distanzierte, würde es eine gegensätzliche Politik zur traditionellen verfolgen, eine wesentlich humanere. Ein anderes Problem ist, dass ein Großteil der Rechten (von Buchanan zu Brzezinski) richtig erkennt, dass amerikanische Interessen den israelischen entgegengesetzt sind und es die Linke (verständlicherweise) nicht mag, gemeinsame Sache mit solchen Leuten zu machen.
Geht es jedoch um die richtige Sache ( und in diesem Fall ist sie sogar dringend) wird sie nicht weniger richtig, nur weil ein paar ungenießbare Zeitgenossen ihr ebenfalls zustimmen. (Das selbe Argument lässt sich auch auf echte antisemitische Feindseligkeit gegenüber Israel anwenden) Das Schlimmste, was die Linke machen könnte, ist, das Monopoly einer gerechten Sache den Rechten zu überlassen. Die Linke kann nicht erwarten, dass sich das amerikanischen Volk über Nacht radikal ändert, den religiösen Fundamentalismus aufgibt und , von der Ölsucht befreit, dem Sozialismus um den Hals fällt.
Jedoch eine andere Perspektive für den Mittleren Osten ist durchaus möglich: die Stärke der Lobby ist ebenso ihre Schwäche, namentlich der „des-Kaisers-neue-Kleider-Effekt“, den jeder fürchtet, besonders deswegen, weil ihn alle anderen auch fürchten. Allein gelassen ist er machtlos. Um das zu verändern, sollte man systematisch jeden Politiker, jeden Kolumnisten, jeden Lehrer verteidigen, der von der Lobby ins Visier genommen wird wegen seiner Ansichten oder Äußerungen, egal aus welcher politischen Windrichtung er auch kommen mag (um eine Analogie zu verwenden, handelt so, wie höfliche Befreier das tun, mit dem Respekt vor der Redefreiheit)
Wenn Leute aus der Friedensbewegung die Aufmerksamkeit von Israel ablenken ,indem sie das Big Business oder das Big Oil wegen der Kriege anschuldigen (im speziellen den im Libanon, oder die Bedrohung des Irans) sollte man sie fragen, ob sie für ihre Anklagen auch Beweise liefern können. Man fordere sie heraus in den progressiven Zirkeln, all jene Apologeten oder Entschuldigungs-Finder für Israel oder seine Lobby. Wenn Politiker oder Journalisten behaupten, die USA und Israel hätten gemeinsame Interessen, frage man sie, welchen Gefallen Israel den USA in letzter Zeit erwiesen hätte. Sicher kann einer den einen oder anderen kleinen Gefallen benennen; dann frage man sie was eine eiskalte Kosten-Nutzen-Analyse wohl zu Tage bringen würde und weshalb es unmöglich ist, eine solche öffentlich zu unternehmen. Wenn sie dann von gemeinsamen Werten anfangen, (Rückschlags-Position) liefe man ihnen eine Liste diskriminierender Gesetze für Nicht-Juden.
Um die israelische Lobby zurück zu drängen wird eine Veränderung der amerikanischen Mentalität erforderlich sein, die die Menschen des Mittleren Osten und des Islam respektiert, genauso wie am Ende des Vietnam-Krieges ein Wechsel benötigt wurde, Asiaten mit anderen Augen zu sehen. Das alleine hätte bereits eine große humanitäre Wirkung auf die amerikanische Kultur.
Es ist wohl wahr, dass ein Wechsel der amerikanischen Politik gegenüber dem Israel-Palästina Konflikt nichts am traditionellen Imperialismus ändern würde – die Vereinigten Staaten würden weiter überall die traditionellen Eliten unterstützen und Staaten zu einem Investment-freundlichen Klima drängen. Jedoch der Konflikt im Mittleren Osten, in dem Irak, Iran, Libanon, Syrien und Palästina verwickelt sind, beinhaltet alle Aspekte eines Religionskrieges- mit dem Islam auf der einen Seite und dem Zionismus als einer säkular westliche Religion auf der anderen. Religionskriege sind tendenziell die grausamsten und unkontrollierbarsten alles Kriege.
Was bei der Ent-Zionisierung des amerikanischen Geistes auf dem Spiel steht, ist nicht nur das unglückliche Schicksal des Palästinensischen Volkes, sondern auch unbeschreibliches Desaster für die Bewohner dieser Region und vielleicht sogar dem Rest der Welt. Der Gipfelpunkt der Ironie in all dem ist, dass das Schicksal eines Großteiles der Welt von der Ausübung des Rechts auf Selbstbestimmung des amerikanischen Volkes abhängt – und das sollten sie selbstverständlich tun.
Jean Bricmont lehrt in Belgien Physik. Er ist Mitglied des Brüssler Tribunals. Sein neues Buch: Humanitarian Imperialism, wird von Mounthly Review Press herausgegeben.
Man erreicht ihn unter: bricmont@fyma.ucl.ac.be
von Jean Bricmont
aus dem Englischen übersetzt von Edda Sörensen
Amerikanern wird ständig gesagt, dass sie sich zur Wehr setzen müssen gegen Menschen „die sie hassen“, nur keiner klärt sie auf, weshalb man sie hasst. Ist der Grund dafür unsere säkulare (weltlich im Gegensatz zu geistlich, Anm. der Übersetzerin) Demokratie? Unser Appetit auf Öl? Es gibt eine Menge Demokratien auf der Welt die wesentlich säkularer sind als die USA (Schweden, Frankreich…) und jede Menge Orte, die Öl zum bestmöglichen Preis kaufen wollen (China) ohne nennenswerten Hass im Mittleren Osten auf sich zu ziehen.
Zwar stimmt es, dass man Amerikaner und Europäer in der Dritten Welt nicht besonders schätzt, sie gelten oft als arrogant. Jedoch diese Stufe des Hasses, die jede Menge Menschen dazu veranlasst, bei Ereignissen wie z.B. dem 11. September zu applaudieren, die ist bezeichnend für den Mittleren Osten. So bezieht sich die wirkliche politische Bedeutung des 11. September nicht auf die Anzahl der Toten oder dem spektakulären Gelingen der Attacke, sondern auf die Tatsache, dass der Anschlag in weiten Teilen des Mittleren Ostens populär wurde. Soweit haben das die amerikanischen Führer begriffen und es machte sie wütend. Hass in diesem Ausmaß verlangt nach einer Begründung. Und dafür gibt es nur eine Erklärung: Die Unterstützung der Vereinigten Staaten für Israel. In Wirklichkeit ist Israel das Hauptobjekt des Hasses, und wir werden die Gründe dafür beschreiben, weil aber Amerika unkritisch in fast allen Belangen Israel unterstützt, es andauernd als „einzige Demokratie im Mittleren Osten“ lobt und ihr die hauptsächliche finanzielle Unterstützung gewährleistet, ist das Resultat der „Transfer“ des Hasses.
Warum wird Israel so gehasst? Die permanente Verzögerung von „Friedensabkommen“ zugunsten von mehr Siedlungen und mehr Krieg verschlimmert diesen Hass, jedoch der hauptsächliche Grund liegt in den Prinzipien auf denen dieser Staat gegründet wurde. An der Basis gibt es zwei Argumente, die die Entstehung des Staates Israel in Palästina rechtfertigen: das eine ist, dass Gott dieses Land den Juden gab, und das andere der Holocaust. Das erste beleidigt Menschen zutiefst, die von Grund auf religiös sind, wie fast alle Araber. Und was das zweite betrifft, es bürdet den Menschen auf, für ein Verbrechen zu zahlen, das sie gar nicht begangen haben.
Beide Argumente sind zutiefst rassistisch mit ihrem Anspruch auf das Recht, dass Juden, und nur Juden, einen Staat in einem Land gründen, das offensichtlich arabisch ist, wie Jordanien oder der Libanon, sowie die schleichende zionistische Invasion.
Das ist gut mit dem „Recht auf Rückkehr“ illustriert: jeder Jude, egal aus welchem Land, ohne auch nur die entfernteste Verbindung mit Palästina zu haben, ohne einer Spur von Verfolgung ausgesetzt zu sein, kann, wenn er das wünscht, nach Israel emigrieren und wird eingebürgert, während es den Einwohnern die 1948 flohen, oder deren Kinder, verwehrt bleibt.
Wenn man dazu noch die Tatsache zählt, dass eine Stadt, die von drei Weltreligionen als heilig beansprucht wird, zur „ewigen Hauptstadt des jüdischen Volkes“ (und nur für dieses) ausgerufen wurde, dann beginnt man zu verstehen, welche Wut dies alles in der arabischen und muslimischen Welt provozierte. Es ist genau dieser rassistische Aspekt, der die meisten Araber so wütend macht, selbst wenn sie keine persönlichen Beziehungen zu Palästina haben (falls sie beispielsweise in irgendeiner der französischen banlieues wohnen).
Diese Situation delegitimiert die arabischen Regime, die sich völlig machtlos angesichts des zionistischen Feindes sehen und, nach der Niederlage der beiden säkularen Führer in der Region, Nasser und Saddam Hussein (der letztere Dank der USA) führte das zum Aufstieg des religiösen Fundamentalismus.
Zur jetzigen Zeit betrachten die Menschen Rassismus wesentlich unannehmbarer als „bloße“ ökonomische Ausbeutung oder Armut. Betrachten wir Südafrika: unter der Apartheid waren die Lebensumstände der schwarzen Bevölkerung schlecht, aber nicht wesentlicher miserabler als in anderen Teilen Afrikas (oder dem heutigen Südafrika). Jedoch war das System zutiefst rassistisch, und das wurde von allen Schwarzen überall als Gewalt empfunden, auch in den USA. Deshalb geht der palästinensische Konflikt auch weit darüber hinaus, dass israelische Araber einen zweiter Klasse Status haben oder wie die Menschen in den Besetzten Gebieten behandelt werden.
Auch wenn ein palästinensischer Staat gegründet würde, auch wenn man den israelischen Arabern die volle Gleichberechtigung bewährte, die Wunden von 1948 würden nicht so schnell heilen. Arabische Führer, auch religiöse, können natürlich Friedensabkommen mit Israel unterschreiben, aber die sind zerbrechlich solange die arabische Bevölkerung sie als ungerecht empfindet und sie nicht aus ganzem Herzen annimmt.
Palästina ist das Elsass oder das Taiwan der Arabischen Welt und die Tatsache, dass man es unmöglich zurücknehmen kann, heißt nicht, dass es vergessen wird.
(Ich argumentiere hier nicht für das „Israel von der Landkarte zu radieren“, oder für die „Ein-Staaten-Lösung“, sondern nur, um das zu unterstreichen, was mir als die Wurzel und der Grund des Problems erscheint. Ich argumentiere nicht einmal für eine Lösung, Teils weil mir keine in kurzer Zeit erreichbar scheint, sondern grundlegend deshalb, weil ich nicht glaube, dass Aussenseiter zum Mittleren Osten solche Lösungen vorschlagen sollten.)
Es gibt keine Anzeichen dafür, dass dies in Israel verstanden wird, abgesehen von wenigen Individuen; wenn Araber sie hassen ist das nur ein weiters Beispiel dafür, dass alle die Juden hassen und beweist nur, dass „sie sich verteidigen müssen“ (z.B. andere vorbeugend zu attackieren) mit allen notwendigen Mitteln. Das ist schon schlimm genug, doch wieso wird das in den Vereinigten Staaten ebenfalls nicht verstanden?
Dazu gibt es traditionell zwei Antworten: die eine ist, dass das Volk hinsichtlich der Unterstützung Israels von der Regierung manipuliert wird, von den Waffenhändlern, der Ölindustrie, da Israel ein strategischer Alliierter der USA ist; die andere Antwort darauf ist, dass die Vereinigten Staaten von der Israel-Lobby manipuliert werden. Die Idee, Israel sei ein strategischer Alliierter, wenn man damit einen nützlichen Alliierten meint (nützlich, sagen wir mal, für die Öl-Interessen, wie es meist verstanden wird) wie das weitgehend akzeptiert wird, speziell bei den Linken, diese Idee kann eine kritische Überprüfung nicht überleben.
Das war möglicherweise 1967 der Fall oder auch während der Zeit des Kalten Krieges, obwohl man auch argumentieren könnte, dass sich bereits damals die Arabischen Staaten vor allem deshalb von der Sowjetunion angezogen fühlten, weil die sie im Kampf gegen Israel unterstützen könnte.
Jedoch beide Male, 1991 und 2003, griffen die Vereinigten Staaten den Irak ohne jegliche Hilfe von Israel an, ja sie baten Israel 1991 sogar nicht einzugreifen, um ein Zusammenbrechen ihrer Koalition mit Arabischen Staaten zu verhindern.
Oder betrachten wir die post-2003 Besatzung des Irak, und nehmen an, dass das Ziel dieser Besatzung die Kontrolle über das Öl wäre. Inwiefern half Israel bei der Verwirklichung dieses Zieles? Alles was es macht (die gegenwärtigen Angriffe auf den Libanon und Gaza beispielsweise) ist sich die Araber noch mehr zu entfremden und somit macht die U.S. Unterstützung Israels die Kontrolle über das Öl noch schwieriger und nicht leichter. Sogar das irakische Parlament, Malaki und Sistani, die die engsten Verbündeten sind, die Amerika hier finden kann, verurteilen die israelischen Aktionen.
Letztlich, stellen Sie sich einmal vor, die Vereinigten Staaten machten ein 180 Grad Wende und unterstützten plötzlich die Palästinenser, so wie sie es mit den Kosovo-Albanern gegen die Serben taten – die, nur so im Vorübergehen gesagt, wie die Israelis reicher und „westlicher“ eingestellt waren, als ihre Gegner, die Albaner. Solch ein politischer Wechsel ist keineswegs unmöglich: als Indonesien 1975 in Ost Timor eindrang unterstützte die U.S.A. Die Invasion indem sie Indonesien die meisten Waffen lieferte. Dann, 25 Jahre später, unterstütze die U.S.A Osttimor, zumindest hinderte sie nicht an ihrer Unabhängigkeit.
Welche Wirkung hätte das? Kann jemand daran zweifeln, dass solch eine politische Kehrtwende den Zugriff der U.S. auf die Ölfelder erleichtern würde und eine Hilfe wäre, um strategische Alliierte (falls das dann überhaupt noch nötig wäre) in der moslemischen Welt zu finden? Die Hauptanklage gegen die U.S.A im mittleren Osten ist dieses pro-Israel, weil es sich von „den Juden manipulieren“ lässt. Deshalb, falls Washington sich der anderen Seite zuwenden sollte, gäbe es keinen Grund mehr für die Feindseligkeit, weder gegen die amerikanische Präsenz, noch gegen ihren Zugriff auf das Öl. Also der Begriff von Israel als „strategischem Alliierten“ ergibt überhaupt keinen Sinn.
Das führt uns zu der „Israel-Lobby“ Antwort, die ist der Wahrheit schon näher, aber noch nicht die ganze Wahrheit. Um sich ein vollständiges Bild zu verschaffen, muss man verstehen, weshalb die Lobby so erfolgreich arbeitet, wie das der Fall ist, und das hängt von Umständen ab, die außerhalb den Tätigkeiten der Lobby selbst liegen.
Letztlich sind die militanten Zionisten, aus der sich die Lobby zusammensetzt, nur eine Minderheit unter den Juden, die selbst wiederum nur eine kleine Minderheit in der amerikanischen Bevölkerung bilden. Die Israel-Lobby arbeitet nicht wie die anderen Lobbys, zum Beispiel die Waffen- oder die Ölindustrie-Lobby (was einer der Gründe dafür ist, weshalb man sie ganz leicht als unwichtig abtun kann, solange man nicht versteht, wie sie tatsächlich ihren Einfluss ausübt).
Selbstverständlich, so wie auch die letztgenannten, finanziert die Israel-Lobby Wahlkampagnen und ihre Macht leitet sich zum Teil von ihrer Fähigkeit ab, ganz gezielt Menschen aus dem Kongress, die von ihrer „Linie“ abweichen, ins Visier zu nehmen. Wäre das alles, es wäre ein leichtes zu vereiteln, da gibt es auch andere Quellen, um Wahlen zu finanzieren, die Großindustrie beispielsweise, und falls es den pro-Israel Kandidaten nachgewiesen wird, dass sie dafür bezahlt werden, den Interessen anderer Staaten zu dienen, ihre Gegner könnten die Leute als Agenten einer fremden Macht denunzieren. Stellen Sie sich nur vor, eine pro-Frankreich, pro-China oder Pro-Japan Lobby die versuchen würde, den Kongress zu beeinflussen. Mit Sicherheit genügt da Geld alleine nicht.
Was die Israel Lobby beschützt ist die Tatsache, dass jeder, der seinen Gegner bezichtigt als quasi-Agent einer fremden Macht von der Lobby finanziell unterstützt zu werden, der würde auf der Stelle als Antisemit angeklagt. Ja, stellen Sie sich vor Big Business wäre unglücklich mit der derzeitigen U.S. Politik(was ja durchaus der Fall sein kann) und möchte sie verändern… wie könnte es vorgehen? Jegliche Kritik an der Beeinflussung der Politik der U.S. durch die Lobby, würde sofort die Antisemitismus-Anti-Zionismus Vorwürfe nach sich ziehen.
So beruht die Stärke der Israel Lobby teilweise auf dem zweiten Strang der Verteidigung, welcher mit ihrem Einfluss auf die Medien verbunden ist. Jedoch auch das könnte einfach zu besiegen sein… nicht alle Medien sind unter dem Einfluss der Lobby und obendrein sind die Medien auch nicht allmächtig: in Venezuela sind sie anti-Chavez, und doch gewinnt Chavez regelmäßig die Wahlen. In Frankreich waren die Medien in überwältigender Mehrheit für das „Ja“ für die europäische Verfassung, jedoch das „Nein“ gewann.
Das Problem, und darum ist die Israel Lobby so mächtig, ist, dass sie eine Weltsicht ausdrückt, die zu leicht von zu vielen Amerikanern akzeptiert wird. Schließlich könnte nichts lächerlicher sein, als jemanden des Antisemitismus zu bezichtigen, weil er will oder verlangt, dass die amerikanischen Interessen über die von Israel gestellt werden. Jedoch hat diese Bezichtigung größte Chancen auf Wirksamkeit, denn Jahre der ideologischen Gehirnwäsche machten die Menschen nur zu anfällig für die Annahme, U.S. und Israels Interessen wären identisch…auch wenn man jetzt anstatt „Interessen“ von „Werten“ spricht.
Vereint mit dieser Identifizierung kommt der systematisch feindliche Blick auf die arabischen und moslemische Welt, mit der beide gemeinsam die Wirkung der Lobby noch verstärken und der Teil des Resultats ihrer Propaganda ist. Trotz all dem Gerede über „anti-Rassismus“ und „politisch korrekt“ findet man einen fast totalen Mangel an Verständnis für den arabischen Blickwinkel auf Palästina, und im Besonderen, für die rassistische Natur des Problems.
Es ist diese doppelt- und dreifache Schicht an Kontrolle (ausgewählte Unterstützung, die Antisemitismus-Karte und die Verinnerlichung) die der Lobby ihre besondere Stärke verleiht. (Und das beantwortet auch, weshalb es so leicht ist, diese Stärke abzutun, indem man sagt, es sei doch offensichtlich, dass Amerika nicht von Juden kontrolliert wird. Sicher, jedoch direkte Kontrolle ist nicht die Art wie es funktioniert.)
Die Leute, die sich dessen sicher sind, es sei die Waffen- oder Ölindustrie die in Washington den Ton angibt was die Außenpolitik betrifft, sollten wenigstens auf folgende Frage eine Antwort parat haben: Wie funktioniert denn das? Es gibt keinerlei Beweis, dass die Ölindustrie beispielsweise den Krieg gegen den Irak an geschoben hat, die Bedrohung des Iran oder den Angriff auf den Libanon. (Hingegen gibt es jede Menge Beweise, dass die Israel Lobby den Irak-Krieg angeschoben hat; siehe Jeff Blankfort „a war for Israel“.) Es wird vermutet, dass sie im geheimen agieren, natürlich, jedoch wo sind die Beweise, dass sie es auch tun? Und wenn es keine Beweise gibt, nicht einmal indirekten Beweise, wie will man es also wissen?
Profite aus dem Krieg haben sich noch keine nennenswerten eingestellt, im Gegenteil, es mehren sich die Anzeichen, dass sich die U.S. Wirtschaft lange nicht von den Kriegskosten und dem damit verbundenem Defizit erholen werden.
Auf der anderen Seite jedoch ist es ausreichend genug irgendeine große amerikanische Zeitung aufzuschlagen oder den Fernseher einzuschalten um die Meinungen von Zionisten zu lesen oder zu hören, die zu noch mehr Krieg aufrufen.
Krieg braucht Propaganda und eine unterstützende Ideologie, Zionisten liefern sie, während man nichts dergleichen vom Big Business hört und schon gar nicht von der Ölindustrie.
Man kann auch Präzedenzfälle heranziehen, wie die der China-Lobby (gebildet aus post-1949 chinesischen Exilanten und ex-Missionaren, unterstützt von ihren lokalen Kirchen) in den 50gern und 60gern. Diese Lobby verleitete die USA zu dem lächerlichen Anspruch, eine Milliarde Menschen sollte von einer Regierung repräsentiert werden (Taiwan), die auch nicht nur die geringste Kontrolle über sie hatte. Das hatte auch großen Einfluss auf das Entstehen des Vietnam-Krieges. Welche Interessen bedienten sie? Die der Amerikanischen Kapitalisten? Die machten erst den großen Profit als nach Nixon China anerkannt wurde. Und das selbe galt dann auch für Vietnam.
Tatsächlich waren beide Länder, so wie die meisten in Asien, anti-Kolonial und anti-Imperialistisch sowie Antifeudalistisch (teilweise weil die feudalen Strukturen ihnen nicht erlaubt hätten, fremden Invasionen zu widerstehen). Sie waren jedoch anti-Kapitalistisch (rhetorisch nur, denn dort existierte so gut wie kein Kapitalismus) meist weil die Aggressoren - der Westen – Kapitalisten waren. So wäre die Hauptlektion, die man aus der tragischen Geschichte der China Lobby ziehen kann, dass sie über Jahrzehnte hinaus die Amerikanische Politik in Geiselhaft revanchistischer, feudaler und klerikaler Kräfte hielt, die dem amerikanischen Volk fremd waren und obendrein dem kapitalistischen Amerika schadeten. Aber sie arbeiteten an der Verbreitung ihrer Ideologie, so dass sie - ein Gemisch aus Angst mit rassistischer Verachtung für den „asiatischen Geist“ - synchron zu westlichen Vorurteilen verlief.
Platziert man nun anstatt der China-Lobby die israelische und anstatt dem asiatischen Geist den arabischen, dann erhält man ein klares Bild davon, was sich genau jetzt in den amerikanischen Beziehungen zum Mittleren Osten abspielt.
Was sollte die Linke machen? Nun, ganz einfach: Israel so behandeln wie man Südafrika behandelt hat und die Lobby angreifen. Der Grund, warum Israel handelt, wie es handelt, ist, weil es sich stark fühlt. Und das aus zwei Gründen: Einer ist seine „allmächtige Armee“ (die wird zur Zeit im Libanon getestet, mit unsicherem Ausgang); der andere ist die fast komplette Kontrolle über Washingtons Politik, insbesondere des Kongresses. Der Friede im Mittleren Osten kann erst kommen, wenn dieses Gefühl der Überlegenheit Israels zerschmettert ist, und die Amerikaner haben eine große Verantwortung die Hälfte der Arbeit zu tun , den Teil, der die abrupte Einstellung der Unterstützung betrifft.
Dafür gibt es im Prinzip zwei Wege, das zu tun: der eine ist an die amerikanische Großzügigkeit zu appellieren, der zweite ist, an das amerikanische Selbst-Interesse zu appellieren. Beide Wege sollten beschritten werden, aber letztgenannter von der Linken nicht nachdrücklich genug. (Siehe Michael Neumann „What is to be sayd?“ Für eine Diskussion um den ethischen Aspekt dieser Wahl.) Wahrscheinlich deshalb, weil Selbst-Interesse nicht “nobel” erscheint und weil die Verfolgung des „nationalen U.S.-Interesses“ zu oft als Umsturz progressiver Regierungen interpretiert wurde, gekaufte Wahlen ect.
Wenn jedoch die Alternative zum Selbst-Interesse eine Form des religiösen Fanatismus ist, dann ist Selbst-Interesse weitaus zu bevorzugen: wären die Deutschen in den 30gern der Politik des Selbst-Interesses gefolgt, oder sogar imperialistischer Politik, jedoch rationaler, hätte das den 2. Weltkrieg verhindern können.
Wenn sich also Amerika von Israel distanzierte, würde es eine gegensätzliche Politik zur traditionellen verfolgen, eine wesentlich humanere. Ein anderes Problem ist, dass ein Großteil der Rechten (von Buchanan zu Brzezinski) richtig erkennt, dass amerikanische Interessen den israelischen entgegengesetzt sind und es die Linke (verständlicherweise) nicht mag, gemeinsame Sache mit solchen Leuten zu machen.
Geht es jedoch um die richtige Sache ( und in diesem Fall ist sie sogar dringend) wird sie nicht weniger richtig, nur weil ein paar ungenießbare Zeitgenossen ihr ebenfalls zustimmen. (Das selbe Argument lässt sich auch auf echte antisemitische Feindseligkeit gegenüber Israel anwenden) Das Schlimmste, was die Linke machen könnte, ist, das Monopoly einer gerechten Sache den Rechten zu überlassen. Die Linke kann nicht erwarten, dass sich das amerikanischen Volk über Nacht radikal ändert, den religiösen Fundamentalismus aufgibt und , von der Ölsucht befreit, dem Sozialismus um den Hals fällt.
Jedoch eine andere Perspektive für den Mittleren Osten ist durchaus möglich: die Stärke der Lobby ist ebenso ihre Schwäche, namentlich der „des-Kaisers-neue-Kleider-Effekt“, den jeder fürchtet, besonders deswegen, weil ihn alle anderen auch fürchten. Allein gelassen ist er machtlos. Um das zu verändern, sollte man systematisch jeden Politiker, jeden Kolumnisten, jeden Lehrer verteidigen, der von der Lobby ins Visier genommen wird wegen seiner Ansichten oder Äußerungen, egal aus welcher politischen Windrichtung er auch kommen mag (um eine Analogie zu verwenden, handelt so, wie höfliche Befreier das tun, mit dem Respekt vor der Redefreiheit)
Wenn Leute aus der Friedensbewegung die Aufmerksamkeit von Israel ablenken ,indem sie das Big Business oder das Big Oil wegen der Kriege anschuldigen (im speziellen den im Libanon, oder die Bedrohung des Irans) sollte man sie fragen, ob sie für ihre Anklagen auch Beweise liefern können. Man fordere sie heraus in den progressiven Zirkeln, all jene Apologeten oder Entschuldigungs-Finder für Israel oder seine Lobby. Wenn Politiker oder Journalisten behaupten, die USA und Israel hätten gemeinsame Interessen, frage man sie, welchen Gefallen Israel den USA in letzter Zeit erwiesen hätte. Sicher kann einer den einen oder anderen kleinen Gefallen benennen; dann frage man sie was eine eiskalte Kosten-Nutzen-Analyse wohl zu Tage bringen würde und weshalb es unmöglich ist, eine solche öffentlich zu unternehmen. Wenn sie dann von gemeinsamen Werten anfangen, (Rückschlags-Position) liefe man ihnen eine Liste diskriminierender Gesetze für Nicht-Juden.
Um die israelische Lobby zurück zu drängen wird eine Veränderung der amerikanischen Mentalität erforderlich sein, die die Menschen des Mittleren Osten und des Islam respektiert, genauso wie am Ende des Vietnam-Krieges ein Wechsel benötigt wurde, Asiaten mit anderen Augen zu sehen. Das alleine hätte bereits eine große humanitäre Wirkung auf die amerikanische Kultur.
Es ist wohl wahr, dass ein Wechsel der amerikanischen Politik gegenüber dem Israel-Palästina Konflikt nichts am traditionellen Imperialismus ändern würde – die Vereinigten Staaten würden weiter überall die traditionellen Eliten unterstützen und Staaten zu einem Investment-freundlichen Klima drängen. Jedoch der Konflikt im Mittleren Osten, in dem Irak, Iran, Libanon, Syrien und Palästina verwickelt sind, beinhaltet alle Aspekte eines Religionskrieges- mit dem Islam auf der einen Seite und dem Zionismus als einer säkular westliche Religion auf der anderen. Religionskriege sind tendenziell die grausamsten und unkontrollierbarsten alles Kriege.
Was bei der Ent-Zionisierung des amerikanischen Geistes auf dem Spiel steht, ist nicht nur das unglückliche Schicksal des Palästinensischen Volkes, sondern auch unbeschreibliches Desaster für die Bewohner dieser Region und vielleicht sogar dem Rest der Welt. Der Gipfelpunkt der Ironie in all dem ist, dass das Schicksal eines Großteiles der Welt von der Ausübung des Rechts auf Selbstbestimmung des amerikanischen Volkes abhängt – und das sollten sie selbstverständlich tun.
Jean Bricmont lehrt in Belgien Physik. Er ist Mitglied des Brüssler Tribunals. Sein neues Buch: Humanitarian Imperialism, wird von Mounthly Review Press herausgegeben.
Man erreicht ihn unter: bricmont@fyma.ucl.ac.be
Kommentar von DaRockwilda am 18. August um 03:34 Uhr
Im Zusammenhang damit wichtig:
Für Zion (Die Israellobby)
Die USS Liberty
Bolton ist der zweite UN-Botschafter Israels
mcfeigling und mcmutig
Abgeordneter Rangel bezeugt Einfluss der amerikanischen Juden
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Ned Lamont gewinnt gegen Israelunterstutzer Joe Lieberman
Wieder ein israelischer Spion im amerikanischen Militar
James Bmford: Israelis setzen a clean break um
Antiisraelismus ist nicht Antisemitismus
Sind Moslems die neuen Juden?
Kommentar von csf am 18. August um 17:53 Uhr
All die Versuche Israel und die Usa zu entzweien sind lächerlich. Letzendlich sind die Interessen die Gleichen (wenn auch aus oftmals aus verschiedenen Gründen). Keines dieser Länder im mittleren Osten darf die Macht erlangen Israel vernichten zu können. Keines dieser Länder darf die Macht und Autonomie erlangen, wirklich die Ölwaffe ziehen zu können.
Dieses Interesse hat Deutschland übrigens auch.
Kommentar von ravi am 19. August um 11:27 Uhr
Durch und durch nüchtern ! Hut ab . Danke Edda und Da Rockwilda …… MFG ravi
Kommentar von cattulus_albus am 20. August um 01:13 Uhr
Den stets von den westlichen Medien verwendeten Begriff IDF (Israel Defence Force – Israelische Verteidigungsstreitmacht) kennen die meisten Araber aus ihren Medien nicht, da dort vornehmlich von der „Israelischen Besatzungsarmee“ oder dem „zionistischen Feind“ die Rede ist. Auch die Bilder von israelischen Opfern bei Anschlägen und den jüngsten kriegerischen Auseinandersetzungen rücken dort gegenüber den Bildern der palästinensischen und libanesischen Opfer in den Hintergrund. Die anderen, die „guten“ Israelis von der Friedensbewegung usw. sind den meisten Arabern unbekannt oder zumindest nicht kritisch genug, wenn sie das Existenzrecht des zionistischen Staates nicht in Frage stellen. Und wenn man versucht, ihnen von diesen Leuten zu berichten, wird man häufig mit den Worten zurückgewiesen: „Die Juden sind alle gleich.“ Da haben wir das Problem, das einer friedlichen Lösung des Konflikts entgegensteht: Die einen sagen: „Alle Araber sind gleich, verlogen, verräterisch“, und die von der anderen Seite sagen: „Alle Juden sind gleich, verlogen, verräterisch, hinterhältig usw.“ Viele Juden und Christen haben kein Verständnis für die religiösen Empfindungen der Muslime: „Die Muslime haben als heilige Stätten ja bereits Mekka und Medina, da wäre es um des Friedens willen angebracht, auf die Aqsa-Moschee in Jerusalem zu verzichten, damit die Juden an deren Stelle wieder ihren Tempel errichten können“ usw. Dafür können die Araber den Holocaust-Schuld-Komplex der Deutschen nicht nachempfinden. So bleiben die Fronten letztlich verhärtet und verhärten sich mit jedem begangenen von der jeweils anderen Seite als solchem gesehenen Unrecht weiter.
Was sich nach den letzten Ereignissen den arabischen und muslimischen Massen einprägen wird, ist, daß u.a. das vereitelte israelischen Kommandounternehmen im Bekaa beweist, daß Israel internationale Vereinbarungen grundsätzlich nicht einhält, und daß es unablässig fortfährt das palästinensische Volk, wie z.B. durch die Entführung von Mitgliedern seiner frei und demokratisch gewählten Regierung, zu demütigen, anstatt es als gleichberechtigten Partner für Friedensverhandlungen anzuerkennen. Auf der anderen Seite geht der durchschnittliche Israeli und Zionist weiterhin davon aus, daß es seiner Regierung und seinen Streit- und Sicherheitskräften ohne Rücksichtnahme auf internationale Vereinbarungen und Beschlüsse zusteht, zur „Gewährleistung der Sicherheit ihrer Staatsbürger“ auf bloßen Verdacht hin Präemptivschläge durchzuführen und bestimmte Personen ohne Rücksicht auf deren rechtlichen Status unter Hinnahme von „Lateralschäden“ zu ermorden. Wenn diese letztere Einstellung sich nicht bald ändert und die darauf beruhenden widerrechtlichen Handlungen nicht eingestellt werden, kann der Gedanke an jegliche friedliche Lösung des Konflikts vergessen werden.
Das Verhalten der Konfliktparteien und der von den USA stets beschworenen „Staatengemeinschaft“ könnte man so beschreiben: Ein großer kräftiger, als Faustkämpfer ausgebildeter Schüler verprügelt einen kleinen schwachen und unsportlichen Schüler. Der in diesen ungleichen Kampf einschreitende Lehrer verlangt nun nicht etwa von dem stärkeren Schüler, von dem schwächeren abzulassen, sondern gerade umgekehrt, von dem schwächeren, von dem stärkeren abzulassen, womit er sich bedingungslos dem stärkeren unterwerfen soll. Würde er von dem stärkeren Schüler verlangen, von dem schwächeren abzulassen und dies notfalls durch eigenes Eingreifen durchsetzen, so würde der schwächere ganz von selbst aufhören, zurückzuschlagen, wenn er sähe, daß der stärkere sich nicht mehr an ihm vergreift und er eine gerechte Lösung des Konflikts zu erwarten hat. Zu dieser einfachen Erkenntnis sind aber bisher weder die Führer Israels noch der „Weltpolizist“ USA mit den ergeben auf seiner Seite stehenden Staaten gelangt. So wird sich der schwächere Schüler weiterhin mit dem Mut der Verzweiflung gegen den stärkeren zur Wehr setzen, da er nichts zu verlieren hat und versuchen, andere Schüler dazu zu bringen, zu seinen Gunsten in den Kampf einzugreifen. Der Lehrer aber wird durch sein falsches und ungerechtes Verhalten bei den Schülern, die nicht für den stärkeren Partei ergriffen haben, jegliche Autorität verlieren. Letztlich könnte die Situation dann in eine allgemeine Prügelei ausarten, die auch der Lehrer nicht mehr zu beenden vermöchte.
Dafür kennen die Muslime die ersten Verse aus der 17. Sure des Korans, wo die Kinder Israels angeredet werden: «Und Wir haben für die Kinder Israells im Buch ent¬schieden (d.h.: in ihrer heiligen Schrift mitgeteilt): „Ihr werdet ganz gewiß zweimal auf der Erde Unheil stiften, und ihr werdet ganz ge¬wiß mäch¬tige Überheblichkeit erlangen. Wenn nun das Versprechen vom ersten der beiden (Male) eintrifft, schicken Wir gegen euch Diener von Uns, die eine starke Gewalt besitzen. Sie dringen zwischen den Wohnstätten hindurch ein, und das ist ein Versprechen, das sicher ausgeführt wird. Hierauf geben Wir euch wiederum die Oberhand über sie, und Wir unterstützen euch mit Besitz und Söh¬nen und machen euch zahlreicher (oder: geben euch mehr kriegerisches Aufge¬bot). „Wenn ihr Gutes tut, tut ihr Gutes für euch selbst; und wenn ihr Böses tut, ist es (auch) für euch selbst.“ – Wenn nun das Versprechen vom letzten (Mal) ein¬trifft, so sollen sie eure Gesichter entstellen (indem sich die Niedergeschlagenheit auf euren Gesichtern zeigt) und die Gebetsstätte betreten, wie sie diese das erste Mal betra¬ten, und das, worüber sie Macht erlangt haben, völlig zerstören» [Sûra 17 al-Isrâ’ (Banî Isrâ’îl) 4–7]. Nach der Auslegung zahlreicher heutiger muslimischer Religionsgelehrter bezieht sich das „letzte Mal“ auf die gegenwärtige Situation, und das, was Allahs Diener völlig zerstören werden, ist der zionistische Staat. Mit der Gebetsstätte ist die Aqsa-Moschee (und das Gebiet darum herum) gemeint, und Allahs Diener werden sie wie das erste Mal als Sieger betreten. Hinzu kommt noch der als authentisch eingestufte Ausspruch des Propheten, wonach es vor dem Auferstehungstag und dem Jüngsten Gericht zu einem Krieg zwischen den Muslimen und den Juden kommen wird: „Die Juden werden gegen euch kämpfen, aber dann wird euch als Siegern die Macht über sie gegeben, und hierauf wird der Stein (und der Baum) sagen: ‚(O Diener Allahs) o Muslim, hier ist ein Jude hinter mir, (komm her und) töte ihn!‘“ [überliefert bei: Bukhârî, Nr. 3593; Muslim, Nr. 2921 u.a.].
Es ist wohl nicht schwer vorstellbar, daß bei weiterer Verhärtung der Fronten, fortwährender Uneinsichtigkeit der israelischen Führung und der Mehrheit des israelischen Volkes in das Unrecht, das sie an der palästinensischen Bevölkerung in immer größerem und schwerem Maß begehen und zunehmendem Haß der Unterdrückten, wenn sich das Kräfteverhältnis einmal zugunsten der Araber verschoben haben sollte, diese Prophezeiung in Erfüllung gehen kann.
Kommentar von Dikr am 20. August um 02:25 Uhr
Die Verse 4-7 ,der Sure Isra im Koran, befasst sich mit einem ca 600Jahre vor Chr. geburt geschehenen Vorfall. Der 5. Vers soll höchswarscheinlich die babylonische Eroberung und Entvölkerung Jerusalems in den Jahren 597 bis 586 vor Chr. thematisieren. Der sechste Vers handelt vom babylonischem Exil im Jahre 520 vor Chr. . Und der 7. handelt von der Zerstörung des 2. Tempels im Jahre 70 nach Chr. durch die Römer.
Natürlich eignen sich diese Verse schön um zu hetzen, wenn man denn will, aber wahre Moslems wissen warum sie Moslems sind und warum sie nicht wie Israel zivilisten rächen indem sie zivilisten umbringen. Lange Rede kurzer Sinn, Israel ist ein unrechmäßiger, erklauter Staat und wenn man sich anschaut wer wiviele Leute auf dem gewissen hat dann weiß man ganz schnell wer der unheilstifter in der Region ist.
Mahlzeit…
Kommentar von csf am 20. August um 07:20 Uhr
Seid ihr nicht in der lage zu verstehen, daß es Gewinner und Verlierer in der Geschichte gibt ? Beispiel: Saudi Arabien hatte 1980 ein BSP von 18000$ pro Kopf. Heute liegt es bei 8000$. OK, ich bin kein Nostradamus, aber ich denke 2050 wird es bei 250$ liegen (das snd somalische Verhältisse). SA mag ein extremes Beispiel sein -
aber Ihr müsst es akzeptieren - die arabische Welt ist einer der größten Verlierer der Menschheitsgechichte.
Israel ist nicht der Hauptgrund des Niedergangs der arabischen Welt.
Die arabische Welt hat verloren. Und Schuld ist die arabische Welt
Kommentar von Edda am 20. August um 14:58 Uhr
an csf:
kannst Du Dir auch vorstellen, dass es Menschen gibt, die auch ohne viel Geld glücklich sind? Bemisst Du Menschen lediglich daran, wieviel sie haben? Das find ich schon ein bisserl armselig…
Kommentar von M.Keskin am 21. August um 15:41 Uhr
@ csf
“Seid ihr nicht in der lage zu verstehen, daß es Gewinner und Verlierer in der Geschichte gibt ? Beispiel: Saudi Arabien hatte 1980 ein BSP von 18000$ pro Kopf. Heute liegt es bei 8000$. OK, ich bin kein Nostradamus, aber ich denke 2050 wird es bei 250$ liegen (das snd somalische Verhältisse). SA mag ein extremes Beispiel sein -
aber Ihr müsst es akzeptieren - die arabische Welt ist einer der größten Verlierer der Menschheitsgechichte.”
Genau deine gedankengänge, hatten die zionisten vor der NS-zeit in Deutschland auch entwickelt.
Wovon viele Juden, die überlebt haben, als zeuge aufgeführt werden können.
Die Reichen die sich die überfahrt, nach Amerika leisten
konnten leben noch heute in überfluss( was sie nicht wissen ist das ihr Leben überflüssig ist)und wohlstand.
Die verlierer waren die jenigen Juden, die streng nach ihrem Glauben lebten, und für dass von dir beschriebene
denkweise der zionisten, mussten Millionen Juden ihr leben lassen. Die zionisten In Amerika waren die ersten, die diesen Völkermord beklagten, waren nicht sie die auslöser dieses Völkermordes???, was Adolf Hitler dazu geleitet hat, die Juden für die sünden der zionisten büsen zu lassen.
Ich hoffe inständig, das nicht wieder gläubige Juden für
die Falsche denkweise der zionisten, ihr leben irgend wo auf dieser Welt lassen müssen.
“Israel ist nicht der Hauptgrund des Niedergangs der arabischen Welt.
Die arabische Welt hat verloren. Und Schuld ist die arabische Welt”
Da bist du auf dem Holzweg, die verlierer waren immer die imperialisten (siehe GB in Indien und Arabien, Frankreich in Indochina und Afrika, USA in Vietnam und weitere niderlagen werden folgen), deine denkweise ist die suche, nach einem schuldigen für die eigene miserie.
Denn ohne die Milliarden unterstützung, von diversen zionistischen so wie Radikalen Christlichen gruppen, würde Israel nicht einmal Brot für seine Einwohner kaufen können, geschweige denn seine IDF versorgen noch seine Siedlungs politik fortsetzen können, oder meinst du die reichen Zionisten leben in Israel, diesen fehler werden sie nicht noch mal machen( haben von A.Hitler gelernt)und sich in gefahr begeben.
Von sicherer entfernung ist ein feuer, besser zu beobachten, wenn die Flammen weniger werden kann man
sich immer noch nähern.
soviel zu deiner These.
MFG
M.Keskin