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Die Israellobby schlägt wieder zu

Die internationale Israellobby, zu der anscheinend auch der deutsche Zentralrat der Juden gehört, hat wieder zugeschlagen.

Wie schon im Falle der Professoren Mearsheimer und Walt trifft es prominente Akademiker und Autoren, die wegen ihrer Kritik an Israel mundtot gemacht werden.

Das erste Opfer heißt Tony Judt, ist selbst Jude und leitet das “Remarque Institut” (beschäftigt sich mit Europaforschung) der Universität New York. Seine Familie wurde größtenteils während des Holocausts vernichtet.

Judt sollte eigentlich am 4. Oktober im polnischen Generalkonsulat in New York einen Vortrag halten, auf einer Veranstaltung einer Firma, die Büroräume des Konsulats mietet.
Judts Thema wäre die Israellobby in den USA gewesen, und er wollte darlegen, dass diese Lobby öffentliche Diskussionen verhindern würde.

Diese Aussage sollte sich wie schon im Falle Mearsheimer und Walt zu einer sich selbst bewahrheitenden Aussage entpuppen. Eine Stunde vor Judts Rede sagte der polnische Generalkonsul Krzysztof Kasprzyk den Auftritt ab. Nach dessen Angaben hätten ihn sowohl die Anti Defamation League (ADL) als auch das American Jewish Committee kontaktiert und zu diesem Schrit überredet:


“Die Anrufe waren sehr freundlich, aber können so ausgelegt werden, dass sie einen gewissen Druck ausüben sollten. Dies ist offensichtlich - wir sind erwachsen und unsere Intelligenz ist groß genug um sowas zu verstehen.”



Die Ironie ist schon hochklassig: Die Israellobby verhindert einen öffentlichen Vortrag darüber, dass die Israellobby öffentliche Vorträge verhindert.

Judt sagte danach, dass er bereits eine weitere Rede Ende diesen Monats am Manhattan College absagen musste, nachdem eine andere jüdische Gruppe (vermutlich AIPAC) sich darüber empört hatte.

Obwohl der polnische Generalkonsul dies unmissverständlich bezeugte, leugneten die beiden jüdischen Organisationen, Druck auf die Botschaft ausgeübt zu haben. Wie vorhersehbar war, nannten sie diese Behauptung “wilde Verschwörungstheorien” des Professors, ohne zu erwähnen, dass es der Konsul war der dies ausgesagt hatte.

Judt ist der Ansicht, dass Israel heute von religiösen Fundamentalisten und Territorialfanatikern regiert wird (womit er Recht haben dürfte), dass das Bild des Arabers als der unversöhnliche Feind ein fester Bestandteil des Zionismus ist, und dass Israel vielleicht als rein jüdischer Staat nicht überlebensfähig ist. Deshalb spricht er sich für einen säkularen und zweigeteilten israelischen Staat aus, in dem Israelis und Palästinenser getrennt voneinander leben.

Dies wurde ihm von Abraham Foxman, dem berüchtigten Direktor der ADL, postwendend im Mund herum gedreht: “(Judt) vertritt die Position, dass Israel nicht existieren sollte. Das bringt ihn auf unseren Radarschirm”.
Selbstverständlich hat die ADL solch einen Radarschirm, und auf ihm tauchen alle auf, die den Staat Israel auch nur entfernt kritisieren.

Schlussendlich sagt Judt noch etwas interessantes über seine eigene jüdische Herkunft. Er spreche meist nur deshalb über seine Herkunft, um Anfeindungen, er sei Antisemit, aus dem Weg zu gehen. Dass die Israellobby die Israelkritiker Antisemiten nennt ist ein alter Hut. “Für viele in diesem Land bedeutet es jüdisch zu sein, wenn sie aggressiv erklären, der Holocaust sei ihr ‘identification tag’”, also das entscheidene Merkmal ihrer Person.

Judt ist derweil nicht der einzige glaubwürdige Wissenschaftler in den USA, der eine Einschränkung der Macht der Israellobby fordert. Neben den bereits erwähnten Herren Mearsheimer und Walt argumentiert auch der ehemalige Sicherheitsberater unter Präsident Jimmy Carter, Zbigniew Brzeziński, für eine Neubewertung der Nahostinteressen der USA.

Das zweite Opfer heißt Carmen Callil. Callil woltle eigentlich am 11. Oktober ihr Buch “Bad Faith” vorstellen, dass von Louis Darquier handelt, einem Franzosen, der in Vichy-Frankreich die Deportation von tausenden Juden befehligte. Auch in diesem Fall sollte das Ereignis in New York stattfinden, das Buch sollte mit einer Feier in der französischen Botschaft geehrt werden.

Doch dann las sich einer der eingeladenen Gäste wohl das Nachwort von Callil genauer durch. Dort beschäftigt sie sich mit den heutigen Zuständen und urteilt völlig zu Recht:


“Im Nachwort sagt Callil, sie wurde wegen ihrer Nachforschungen über die ‘Hilflosigkeit und Angst der französischen Juden’ auf das aufmerksam, ‘was die Juden Israels weitergaben an das palästinensische Volk. Wie der Rest der Menschheit vergessen die Juden Israels die Palästinenser. Jeder vergisst sie.”



Da klingelten die Alarmglocken, jemand hatte die menschenverachtenden Handlungen des heutigen Israels kritisiert. Der Gast gab bekannt, er würde der Feierlichkeit nicht beiwohnen, und die Botschaft sagte das ganze kurzerhand ab.

In diesem Fall ist nichts darüber bekannt, ob Mr. Foxman oder ein anderer angeblich über das Wohl der Juden besorgtes Mitglied der Israellobby “dezent Druck ausgeübt” hat oder nicht, aber insgesamt ist das auch irrelevant. Sollte die Botschaft das ganze eigenmächtig aus Angst vor Vorwürfen des Antisemitismus abgesagt haben, dann hat sie sich selbst zensiert. Und Selbstzensur ist noch viel effektiver als Zensur, denn derjenige, der Information X oder Argument Y unterdrücken will, muss gar nicht erst aktiv werden und sich bekennen.

In diesem Fall liegt dir Ironie vor Allem in dem Aspekt, dass hier eigentlich ein Anliegen der Juden propagiert werden sollte, ihr Schicksal unter Vichy-Frankreich sollte mehr Aufmerksamkeit bekommen.

Die Israellobby in den USA, Deutschland und anderswo hat nicht das Wohl der Juden im Sinne. Sie verteidigt das heutige Israel, komme was wolle. Da aber die Regierung des heutigen Israels mit ihren Handlungen, nicht zuletzt den Kriegsverbrechen gegen Araber, die Welt für Juden bzw. Israelis nur noch eins macht, nämlich gefährlicher, ist die Arbeit der Israellobby kontraproduktiv.

Ihre “Aufklärungsarbeit” wird selbst von Israelliebenden Juden als dumpfe Propaganda empfunden.

Des Weiteren provoziert die ständige Unterdrückung der Redefreiheit wie in diesen Beispielen unweigerlich die Bevölkerungen der jeweiligen Länder. Sie werden sich fragen, was diese angeblich jüdischen Organisationen sich einbilden, dass sie meinen sie könnten US-Amerikanern und Deutschen vorschreiben was sie sagen dürfen und was nicht. Man wird fragen, worin der Sinn dieser Organisationen besteht, und der Unmut gegen diese jüdischen Organisationen wird mit jedem Zensurversuch wachsen.

Gewissermaßen sind Menschen wie Foxman und der Rest der Führungsspitze der Israellobby daher mit die größten Antisemiten der Gegenwart.

Jeder Jude, jeder Mensch dem das Wohl seiner jüdischen Mitmenschen am Herzen liegt, sollte Foxman und Konsorten schnellstmöglich absetzen. Die Organisationen und Zentralräte, die eingerichtet wurden um jüdische Menschen überall auf der Welt zu schützen, wurden pervertiert. Sie dienen jetzt nur noch dazu, israelische Kriegsverbrecher zu schützen. Es wird Zeit, dass Juden wieder Repräsentationsorgane haben, die vom Rest der Bevölkerung nicht verachtet, sondern respektiert werden.

DaRockwilda
Dieser Eintrag wurde am Dienstag, den 17. Oktober 2006 von DaRockwilda geschrieben und in die Kategorie Internationale Politik eingeordnet. Du kannst alle Kommentare zu diesem Artikel mit dem RSS 2.0 Feed beobachten. Du kannst eine Antwort hinterlassen, oder durch einen Trackback auf diesen Artikel verlinken.
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Kommentar von Ice am 17. Oktober um 01:13 Uhr

Ein beeindruckender Artikel. Die Unverblühmheit mit der etwaige Interessentsgruppen solche Beiträge zu verhindern wissen ist beängstigend. Noch bevor die meisten Leute dieses Erdballs, darunter auch die Menschen die so etwas interessieren könnte, verstehen was überhaupt geschieht, sind diese Menschen in der Lage einen solchen Druck auf Privatpersonen, Institutionen und NGOs auszuüben, dass Menschen die sich für die Juden und ihre Sache äußern, totgeschwiegen und mundtot gemacht werden, nur weil sie eine Regierung kritisieren die (unter anderem…) einen völkerrechtswidrigen Krieg führt.
Ich hoffe nur andere Staaten und Organisationen sind besser in der Lage die Meinungs- und Informationsfreiheit der Menschen zu schützen. Ein weiteres trauriges Kapitel in der Geschichte der sogenannten und hochgelobten "amerikanischen Meinungsfreiheit", die die Israel Lobby geschickt zu sabotieren weiß.

Kommentar von ottobinlidl am 17. Oktober um 08:13 Uhr

hallo geneigte leser

ich glaube immer mehr das vielleicht doch etwas an einer sog. weltverschwörung dran sein könnte…

hier folgt ein interessanter artikel entnommen heute 17.10 auf net-news-global

vorab möchte ich nur noch sagen: der holocaust ist mit sicherheit ein herausragendes ereigniss, aber alles was danach oder zeitgleich an ebenso schrecklichen taten folgte, wurde immer sehr erfolgreich von den juden als nicht so tragisch hingestellt - damit der völkermord an den juden etwas herausragendes, einmaliges blebt… es wird zeit das immer mehr taten der juden und israelis aufgedeckt werden…

Die Ringwurm-Kinder: Wie die israelische Regierung 100.000 sephardi-jüdische Kinder verstrahlen ließ

10. Oktober 2006, Alexander Benesch

Am 14. August 2005 strahlte der israelische TV-Sender Kanal 10 einen Dokumentarfilm aus,
der eines der hässlichsten Geheimnisse der Gründer der israelischen Labour-Partei offenlegt: Die vorsätzliche Strahlenvergiftung von fast allen Sephardi-Kindern einer Generation.

Der Titel der Doku lautet aus dem Hebräischen übersetzt “100-000 Strahlen”, der internationale Titel lautet “The Ringworm Children”. Regie führten David Belhassen and Asher Hemias und die beiden gewannen den Preis für den besten Dokumentarfilm beim Haifa International film festival.
1951 flog der Generaldirektor des israelischen Gesundheitsministeriums, Dr. Chaim Sheba, nach Amerika und kehrte mit sieben Röntgenmaschinen zurück die er von der US-Armee erhalten hatte. Die Maschinen wurden in einem Massenexperiment verwendet bei dem eine ganze Generation von jungen Sephardijuden als Versuchskaninchen dienten.
Jedes Sephardi-Kind bekam das 35,000-fache der maximalen sicheren Röntgenstrahlendosis
durch den Kopf geschossen. dafür bezahlte die amerikanische Regierung der israelischen regierung 300 Millionen israelische Liras pro Jahr (der normale Gesundheitshaushalt betrug 60 Millionen Liras); dieses Geld hätte heute einen Gegenwert von mehreren Milliarden Dollar.

Um die Eltern der Opfer hereinzulegen, wurden die Kinder auf “Schulausflüge” fortgeschickt
und den Eltern wurde später erzählt dass die Röntgenstrahlung eine Behandlung für Kopfhautringwürmer gewesen war.
6,000 der Kinder starben kurz nach der Behandlung, während viele der anderen diverse Krebsarten, Epilepsien, Gedächtnisverlust, Alzheimer, chronische Kopfschmerzen und Psychosen erhielten.

Es ist erschütternd, zuzusehen wie eine marokkanische Frau beschreibt, wie sich das 35.000-fache der sicheren Strahlendosis im Kopf anfühlt: “Ich schrie, macht dass die Kopfschmerzen aufhören, macht dass sie aufhören! Aber die Schmerzen hörten nicht auf.”
Die Gefahren von Röntgenstrahlen waren damals schon seit 40 Jahren bekannt. Wir lasen in den offiziellen Richtlinien für Röntgenstrahlenbehandlung von 1952, dass die maximale Dosis für ein Kind in Israel bei 0.5 Rad lag. Es war kein Fehler, die Kinder wurden absichtlich vergiftet.

David Deri erwähnt, dass nur Sephardi-Kinder bestrahlt wurden:
“Ich saß im Unterricht und die Männer kamen um uns auf einen Ausflug mitzunehmen. Sie fragten nach unseren Namen. Den Ashkenazi-Kindern wurde gesagt, sie sollen sich wieder hinsetzen. Die dunkelhäutigen Kinder wurden im Bus fortgebracht.
In den späten 1940er Jahren stoppte ein Gesetz die Praxis der US-Regierung, Strahlenexperimente an Gefängnisinsassen, geistig Behinderten usw. durchzuführen. Eine neue Quelle von menschlichen Laborratten wurde benötigt und die israelische Regierung kam zu Hilfe.

Das Kabinett zum Zeitpunkt des Beginns der Ringwurm-Experimente:

Prime Minister - David Ben Gurion; Finance Minister - Eliezer Kaplan; Settlement Minister - Levi Eshkol; Foreign Minister - Moshe Sharrett; Health Minister - Yosef Burg;
Labor Minister - Golda Meir; Police Minister - Amos Ben Gurion.

Der höchstrangige Nichtkabinettsposten gehörte Shimon Peres.

dem geneigten leser ist es selbst überlassen parrallelen fest zu stellen…

in diesem sinne obl

Kommentar von jimmy am 17. Oktober um 11:39 Uhr

Traurige Geschichten :/ Zum Glück gibt es immer wieder Menschen, die ihr Wissen weitergeben und auf die Tatsachen der Welt aufmerksam machen!

Man muss jedoch bedenken, dass man aufgrund historischer Ereignisse als deutscher nicht leicht darüber reden kann, besonders, wenn das Lehrangebot der Schule einem das Bild eines “armen Juden” brainwashed.

Zum obigen Kommentar habe ich noch zum Unterschied von Sephardi und Ashkenazim folgendes hinzufügen:

Entnommen aus Wipipedia
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Sephardi is a Jew originating in the Iberian Peninsula (Spain and Portugal) , including the descendants of those subject to expulsion from Spain by order of the Catholic Monarchs Ferdinand and Isabella (as codified in the Alhambra decree of 1492), or from Portugal by order of King Manuel I in 1497.

The name comes from Sepharad (ספרד, Standard Hebrew Səfárad, Tiberian Hebrew Səp̄áraḏ / Səp̄āraḏ Turkish: Sefarad), a Biblical location.[1] This was probably the “Saparda” mentioned in Persian inscriptions: the location of that is disputed, but may have been Sardis in Asia Minor. “Sepharad” was identified by later Jews as the Iberian Peninsula, and still means “Spain” in modern Hebrew.

In a broader sense, the term Sephardi has come to include Jews of Arabic and Persian backgrounds who have no historical connection to Spain except their use of the Sephardic liturgy. For religious purposes, Jews of these communities are considered to be “Sephardim”, meaning not “Spanish Jews” but “Jews of the Spanish rite”. (In the same way, Ashkenazim means “Jews of the German rite”, whether or not their families actually originate in Germany.) Accordingly, in the vernacular of modern-day Israel, “Sephardi” has come to be used as an umbrella term for any Jewish person who is not Ashkenazi; Ashkenazim, who are descendants of Jews from Germany, Poland, Austria and Eastern Europe, have for several generations constituted the bulk of the world’s Jewish population

Kommentar von DaRockwilda am 17. Oktober um 16:01 Uhr

@all:

Ja über diese Ringelwurmkinder hab ich auch schon gehört, die Doku gabs tatsächlich im israelischen Fernsehen.

Zum Thema Weltverschwörung, ich sehe die Existenz der Israellobby noch nicht als einen Hinweis darauf.

Erstens wie gesagt sind Leute wie Foxman effektiv schädlich für Juden überall auf der Welt. Wenn er überhaupt die Meinung von einer Mehrheit an Juden repräsentiert, dann glauben die eben blind die Lügen ihrer Führung.

Die Israellobby macht schließlich keine Arbeit “für Juden”, im Gegenteil, wie man an dem Fall des Buches über Vichy-Frankreich sehen kann, arbeiten sie “der jüdischen Sache” wenn man so will sogar entgegen.

Sie arbeitet also nicht für “Juden”, sondern für eine verbrecherische Regierung (die vermutlich zionistisch-rassistisch eingestellt ist), so wie es zur Zeit des Apartheidregimes in Südafrika auch Lobbies für dieses Regime gab.

Und das ist für mich der Punkt, die Israellobby einschließlich des Zentralrats in Deutschland müssen endlich als das gesehen werden was sie sind, Verteigiger von Verbrechern, und nicht Repräsentanten einer ganzen Ethnie/Religionsgruppe.

Dass die Israellobby so erfolgreich ist liegt zu einem großen Teil daran, dass zu viele Bürger und Amtsinhaber Angst davor haben, den Stempel des Antisemiten abzubekommen. Aus Angst davor als Antisemit dazustehen verzichten sie dann lieber auf Kritik an Israel.

“Man muss jedoch bedenken, dass man aufgrund historischer Ereignisse als deutscher nicht leicht darüber reden kann”

Genau das meine ich, und das führt zu der bereits im Artikel beschriebenen Selbstzensur, und da liegt es an “uns”, diese abzuschütteln.

Insofern ist das übereifrige Auftreten der Israellobby auch hilfreich, denn mit jeder heuchlerischen Anschuldigung verliert der Begriff “Antisemit” an Schlagkraft.
Auch da schießt sich die Israellobby, sofern es ihr überhaupt um Juden geht, selbst ins Knie. Denn durch diese inflationäre Verwendung des Begriffs haben es echte Antisemiten leichter.

Kommentar von Che? am 18. Oktober um 15:26 Uhr

http://de.wikipedia.org/wiki/Richard_Cheney

1989 wurde Cheney von George H. W. Bush als Nachfolger von John Tower zum Verteidigungsminister berufen.Dieses Amt hatte er bis zum Ende von Bushs Amtszeit im Januar 1993 inne.

jetzt hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Paul_Wolfowitz

Im März 1992, nach dem 2.Golfkrieg, entwarf Wolfowitz, damals Staatssekretär unter George H. W. Bush, eine Neufassung der globalen US-Militärstrategie. In seinem Entwurf argumentierte er, die USA könnten zu Präventivschlägen (pre-emptive strikes) gezwungen sein, um den Einsatz oder die Entwicklung von Massenvernichtungswaffen durch feindliche Staaten zu verhindern. Verantwortlich für diese Neufassung zeichnete offiziell der seinerzeitige Verteidigungsminister Dick Cheney - verfasst wurde sie jedoch von Wolfowitz und seinem Assistenten Lewis Libby.

Wer ist Lewis Libby?
http://de.wikipedia.org/wiki/Lewis_Libby
Nach dem Wahlsieg Präsident Bushs im Jahre 2000 berief der designierte Vizepräsident Cheney Libby als seinen Stabschef. Dieser folgte dem Ruf und trat das Amt im Januar 2001 an. Er galt als führender Kopf der Pro-Israel-Lobby.

Kommentar von Andreas Friedrich am 18. Oktober um 19:01 Uhr

Nicht nur die internationale, auch die deutsche “Israellobby” hat zugeschlagen- und das in Form von Frau Charlotte Knobloch, die Vorsitzende des Zentralrat der Juden in Deutschland.

Am 18.Oktober 2006 erschien in der Printausgabe der Westdeutschen Zeitung -WZ- auf Seite 5 (leider nicht in der online-Ausgabe der WZ) ein Interview mit Frau Knobloch unter dem Titel: “Wir müssen das Demokratieverständnis schärfen”.

In diesem Interview sprach Frau Knobloch von den Israeli, die ihre Häuser nach dem Libanonkrieg wieder aufbauen müssen; sie sprach davon, dass die deutsche Bundeswehr die israelischen Friedensbemühungen unterstützt.
Welche Friedensbemühungen bitte schön meint Frau Knobloch?

Das Interview mit der Präsidentin des “Zentralrat der Juden” hat m.E. zwar einen schönen Titel, allerdings hat es sich damit auch schon, was das Stärken des Demokratieverständnisses angeht.

Demokratieverständnis bedeutet “Verständnis für Demokratie, für demokratisches Handeln sowie für das Einsetzen von Demokratie”, jedoch nicht einseitig.

Frau Knobloch hat in ihren Ausführungen lediglich eines deutlich gemacht, nämlich, das der Zentralrat der Juden nicht die Interessenvertretung von einem Teil der deutschen Juden (nicht alle Juden, so z.B. die progressiven Juden, werden vom Zentralrat vertreten), sondern ein Sprachrohr und die reinste Interessenvertretung des Staates Israel ist.

Frau Knobloch spricht von Demokratie.

Dabei übersieht sie jedoch, das es der Staat Israel, bzw. dessen Regierung(en) es ist/sind, welche/r seit Jahrzehnten UN-Resolutionen, Völker- und das Menschenrecht bricht, sich Gebiete widerrechtlich aneignet und ein anderes Volk unterdrückt.

Ist das die Demokratie, wie wir sie verstehen müssen? Soll dieses Verhalten das Verständnis von Demokratie fördern?

Wenn nein, (das nein ist meine Meinung), muss Frau Knobloch sich zu diesen Themen äußern, also auch die Regierung in Tel Aviv in die Pflicht nehmen.

Das geschah bislang nichtmal im Ansatz, weder von Frau Knobloch noch von ihrem Vorgänger, Paul Spiegel!
Stattdessen Lobeshymnen auf die Regierung in Tel Aviv.

Wenn Frau Knobloch sich darüber auslässt, das die Israeli durch den Libanonkrieg ihre Häuser wiederaufbauen müssen, ist das korrekt, dabei übersieht sie jedoch, das Israels Luftwaffe im Libanon ebenso wie im Gaza die komplette Infrastruktur bewusst zerstört hat, also zwei Völker kollektiv bestraft.
Für was eigentlich?

Wo bleibt die Kritik an dieser Vorgehensweise?
Bedeutet Demokratieverständnis, Israels Politik, Israels Militäroffensiven der Kollektivstrafen gutzuheißen?

Auch ist die deutsche Bundeswehr nicht im Nahen Osten, um, wie Frau Knobloch sich ausdrückt, Israel in seinen Friedensbemühungen zu unterstützen, sondern um beide Konfliktparteien, also Israel und Libanon zu unterstützen, was jedoch von Israels Luftwaffe mit dem anhaltenden Überfliegen des libanesischen Luftraumes offenbar gezielt zunichte gemacht werden soll.

Frau Knobloch fordert, widerspricht sich jedoch in ihrem Interview mehr als einmal.

Wer sich mit dem Thema Nahost einigermaßen beschäftigt, weiss wovon ich schreibe, für andere ist das Interview der Frau Knobloch pro israelische Lobbyarbeit, und das sollte es wohl im Enddefekt auch sein.

Das die israelische Armee im Gaza wie auch im Libanon die komplette Infrastruktur zerstört hat, dass Israel eine Politik der Vertreibung betreibt, durch den Bau der Trennmauer einseitig Fakten und Grenzen schafft, davon spricht die Knobloch nicht, aber sie fordert ein schärfen von Demokratieverständnis, preist analog die Politik Israels als “Friedensbemühung/en”.

Irgendetwas im Rahmen “Demokratie” hat Frau Knobloch missverstanden!

Kommentar von hercules am 23. Oktober um 17:54 Uhr

ein konglomerat aus amoklaufenden konspirationsfantasien, die er mit spielerischer faktenresistenz zusammengezimmert hat. sowohl adl als auch ajc sind per definition jüdische interessenverbänden. denen zu kritisieren, dass sie jüdischen interessen verteidigen ist so, als ob man den papst kritisiert, ein katholik zu sein.

sowas kann man ja noch als juvenile ignoranz abtun, aber anscheinend ist der autor darüberhinaus auch noch nicht in der lage zwischen juden und israelis zu unterscheiden. die grenze zwischen israelis und juden sind natürlich fließend.

am ende wird die berühmte möllemann-binse rausgeholt: weil ein jude angeblich mist baut, müssen alle juden weltweit sich schämen. antisemitismus? nein, das können selbstredend nur die juden selbst schüren.

Kommentar von DaRockwilda am 23. Oktober um 18:02 Uhr

@hercules:

Ich kann sehr wohl zwischen Juden und Israelis unterscheiden, wie vermutlich auch der große Rest der Deutschen. Und eben deshalb ist es eine Beleidigung, wenn Frau Knobloch meint eine Kritik an Israels Streubombeneinsatz würde in Deutschland Antisemitismus hervorrufen.

Schön deine ADL ist vielleicht auf dem Papier ein “jüdischer” Interessensverband, aber wie hilft sie den Juden denn ? Oder der ZdJ ? Ist es denn etwa ein “jüdischer” Wert, Streubomben einzusetzen ? Ich denke nicht.

Und welche Juden sollen sich denn schämen ? Sie sollen ihre angeblichen Vertreter absetzen, das ist alles.

Kommentar von hercules am 23. Oktober um 18:30 Uhr

@darockwilda
es spielt überhaupt keine rolle, wieviele streubomben die israelis werfen im hinblick auf die angebliche moralische verpflichtung der juden. es spielt auch keine rolle was, wann, und wieso frau knobloch sagt.

der grund ist sehr einfach:

weder frau knobloch noch foxman noch paolo pinkel wird von allen juden gewählt, ja noch nicht mal von der mehrheit der juden. daher haben “die juden” auch keinerlei verantwortung zu tragen, was diese herrschaften so erzählen.

darüberhinaus ist das was die israelis tun oder nicht tun, primär die angelegeheit der israelis. was haben die juden in deutschland, usa oder sonstwo damit zu schaffen?

Kommentar von Andreas Friedrich am 23. Oktober um 18:33 Uhr

Evelyn Hecht-Galinski - Pressemitteilung
Als Mitglied der Jüdischen Stimme für gerechten Frieden in Nahost -EJJP Germany protestiere ich gegen die Aussage des Botschafters Israels, in der er sich anmaßt, im Namen deutscher Juden zu sprechen.

Eine eigenartige Rollenverteilung wird hier offenbar: der Zentralrat der Juden in Deutschland übernimmt die Rolle des Sprachrohrs Israels, der Botschafter Shimon Stein vertritt deutsche Juden mit dem Versuch des systematischen und überzogenen Hervorhebens der Gefahren aus dem rechtsradikalen Sumpf der Gesellschaft für deutsche Juden.

Der Botschafter vertritt den Staat Israel, maßt sich aber an, deutsche Juden zu vertreten.
Die Aufgabe der israelischen Botschaft in Deutschland ist lediglich, die Interessen seines Staates und seiner Staatsbürger in der Bundesrepublik wahrzunehmen.
Für die Vertretung deutscher Juden fehlt im jede Legitimation, auch sollte es nicht zu seinen Aufgaben gehören, Gefühle der Unsicherheit unter deutschen Juden zu schüren.
Ich fühle Scham und bin beschämt als deutsche Bürgerin jüdischen Glaubens über das Menschenrecht verachtende Verhalten Israels, außerhalb aller rechtstaatlichen Normen und gegen das Völkerrecht verstoßende Verhalten.

Botschafter Stein stände es vielmehr an, seiner Regierung über den Protest und das Entsetzen zahlreicher Bürger Deutschlands, egal welcher Glaubensrichtung, zu berichten, anstatt darüber zu hinwegzugehen. (21.10.2020)

Hintergrund: Der israelische Botschafter in Deutschland, Shimon Stein, hat Politiker, Kirchen, Gewerkschaften und Sportverbände zu einer gemeinsamen Initiative gegen den Rechtsradikalismus aufgerufen.

Es handele sich nicht mehr um “Randerscheinungen”, wenn Rechtsradikale den Weg in die Landtage von Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Sachsen gefunden hätten, sagte Stein der “Neuen Osnabrücker Zeitung” vom Samstag. Seinem Eindruck nach fühlten sich Juden in Deutschland unsicher: “Sie sind nicht immer in der Lage, ihr jüdisches Leben frei zu führen”, sagte Stein.
Er verwies darauf, dass Synagogen oder Gemeindehäuser streng bewacht seien und “Normalität” auf sich warten lasse.

Kommentar von DaRockwilda am 23. Oktober um 18:45 Uhr

@hercules:

Ich sehe Juden auch nicht in der Pflicht wegen Israels Streubomben, sondern wegen der Haltung und der Handlungen ihrer so genannten Vertreter. Das ist schon wieder in Unterschied.

Und natürlich, nicht jeder Jude in Deutschland schert sich um den Zentralrat, aber genausowenig schert sich jeder Deutsche um seine Regierung. Nicht 100% der Deutschen haben Merkel gewählt, aber faktisch vertritt sie nunmal alle Deutschen. Auch den der sie weder mag noch gewählt hat.

Und ob das nun richtig ist oder nicht, werden Menschen nunmal ab und an für Etwas verantwortlich gemacht, das “nur” ihre Repräsentanten verbrochen haben.

“Die” Juden haben gegenüber mir oder sonstwem keine Verantwortung, nur gegenüber sich selbst. Man sollte darauf achten, von wem man sich repräsentieren lässt, genauso wie das bei Christen und Moslems und selbst bei den Amish ist.

Und die in Deutschland lebenden Juden und Nichtjuden haben sehr wohl Etwas mit israelischen Streubomben zu schaffen. Dieses Land hier hat bei dem Eintritt in die UN versichert, die Menschenrechte aufrecht zu halten.

Kommentar von Ice am 23. Oktober um 18:48 Uhr

@hercules: ich finde es sehr unfair von dir DaRockWilda hier Meinungen uind DInge nachzusagen, die er so nie gesagt hat. Hier wurde nichts gegen Juden oder den jüdischen Glauben gesagt, es heißt auch nicht “Die Juden shclagen zurück”, sondern ISRAELLOBBY, hier wird nur das Land Israel, die israelische Regierung und die Menschen die sie unterstützen kritisiert (zu 99% Juden, daher meinst du vielleicht hier würde Antisemitismus betrieben). Und vielleicht solltest du mal die anderen Artikel lesen, wir sind auch nicht Antiamerikansich, oder Antidemotratisch oder was weiß ich was. Aber die Diskussion hatten wir schonmal… also bitte seinlassen, hier werden Juden weder pauschalisiert noch sonst etwas, es hat mich “jüdisch” gar nichts zu tun, und wenn der Staat christlich wäre, eine christliche Lobby hätte und Streubomben werfen würde (und z.b. weißen Phosphor), dann würden wir das genauso kritisieren (btw. DaRockwilda hat auch das schon gemacht…).
Und zu deinem Papsbeispiel, wir würden nicht den Papst dafür anklagen Katholik zu sein, sondern dafür wie er den katholischen Glauben auslegt und was er damit für Missstände erzeugt.

Kommentar von Andreas Friedrich am 23. Oktober um 18:52 Uhr

Etwas zum Thema “Repräsentanten”

Offener Brief: Olmert, Lieberman und der “blinde” Rest der Welt
Von
Andreas Friedrich

Ehud Olmert macht endgültig Nägel mit Köpfen und holt den rechtsradikalen Avigor Lieberman und dessen Partei in die Koalition, wie es heißt, um “kleinen Parteien den Einzug ins Parlament zu erschweren”.

Es darf davon ausgegangen werden, dass es sich um die arabisch- israelischen Parteien handelt, sie passen einfach nicht ins politische zionistische System der Regierung in Tel Aviv, einer Regierung, der in den kommenden Tagen eben auch eine rechtsradikale Partei angehören wird.

Die Frage, die dabei auftaucht: Wie reagiert der Rest der Welt, vor allem der ach so an Demokratie interessierte Westen?

Wird er- der Westen- nun unter Federführung der USA und der Bundesrepublik Deutschland der israelischen Regierung den Geldhahn zudrehen, wie er es bei den Palästinensern seit der Regierungsübernahme durch Hamas gemacht hat, oder bleibt der Westen blind und unterstützt die israelische Regierung politisch wie finanziell trotz der rechtsradikalen Partei “Israel Beitenu?”

Werden Bush, Rice, Merkel und Steinmeier bald mit Lieberman verhandeln, einem Menschen, der zum Transfer der Palästinenser aus den Westbank aufruft, somit einen Staat Palästina selbst in den Grenzen von 1967 strikt ablehnt?
Die Leugnung des Existenzrecht der Palästinenser scheint hier wohl kaum eine Rolle zu spielen.

Werden Bush, Rice, Merkel und Steinmeier gleichgültig ob der Entscheidung des Herrn Olmert reagieren und stillschweigend die israelische Regierung unter Einfluss einer rechtsradikalen Partei weiterhin die Unterstützung zukommen lassen, welche Tel Aviv sich erhofft?

Und wie werden die Reaktionen sein, wenn Lieberman seine politischen Ziele von der ethnischen Säuberung des jüdischen Israels, einschl. der Westbank tatsächlich realisieren kann?

Rechtsradikalismus soll auf den eigenen Straßen bekämpft werden, andrerseits wird er aber stillschweigend geduldet, somit sogar unterstützt.

Da sag noch einer, der Westen sei an Demokratie und am Kampf gegen rechts interessiert.
Vor den Toren Israels wird dieser Kampf beendet.
Olmert und Lieberman sind der Beweis.

Hier sind nicht die Repräsentanten von Juden oder Nicht-Juden gefragt, sondern vor allem die Repräsentanten der “demokratischen westlichen Nationen”, welche Tel Aviv politisch wie finanziell unterstützen.

Kommentar von hercules am 24. Oktober um 13:37 Uhr

@rockdawilda
das ist eine ziemlich merkwürdige logik. wer jude ist, kann sich noch nicht einmal aussuchen, DASS er jude ist. nach halacha ist nunmal jeder jüdisch, der eine jüdische mutter hat. zeitgleich ist sie auch eine religionsgemeinschaft. zdj ist aber keine religiöse einrichtung. sie hat keinerlei rabbinische befugnisse. er ist auch kein parlament, sondern eine körperschaft des öffentlichen rechts, deren präsident weder direkt noch indirekt von den mitglieder gewählt wird, sondern nur durch das präsidium legitimiert. ein deutsche hingegen hat die staatsbürgerliche rechte und pflichten, legitimiert durch gesetze. ein deutsche kann sich aussuchen NICHT mehr deutsche zu sein. judentum ist aber KEINE staatsangehörigkeit. genau sowenig wie die gemeine katholiken sich aussuchen können, wer der papst ist, kann sich der jude aussuchen, wer nun präsident von zdj ist. ich laufe auch nicht durch die gegend um katholiken aufzufordern, für irgendwelche dümmliche äußerungen eines kardinals x rechenschaft abzulegen, nur weil es mir nicht passt und sie tun es ja auch nicht

aber für sie haben die juden zu verantworten, was frau knobloch gesagt oder nicht gesagt hat. doppelmoral?

Kommentar von hercules am 24. Oktober um 13:45 Uhr

@frieder

ich zitiere: “Jeder Jude, jeder Mensch dem das Wohl seiner jüdischen Mitmenschen am Herzen liegt, sollte Foxman und Konsorten schnellstmöglich absetzen. Die Organisationen und Zentralräte, die eingerichtet wurden um jüdische Menschen überall auf der Welt zu schützen, wurden pervertiert. Sie dienen jetzt nur noch dazu, israelische Kriegsverbrecher zu schützen. Es wird Zeit, dass Juden wieder Repräsentationsorgane haben, die vom Rest der Bevölkerung nicht verachtet, sondern respektiert werden.”

beleidigen sie nicht intelligenz der leser. spätestens hier die grenze von “israellobby” und “judenlobby” fließend.

Kommentar von DaRockwilda am 24. Oktober um 14:25 Uhr

@hercules:

Du tust das vielleicht nicht, aber die Katholiken der Welt werden durchaus auch teilweise am Papst gemessen. Das sinkt und fällt natürlich mit dem Grad des “Katholisch-Seins”, es gibt ja auch Katholiken die den Papst nicht mögen.

Da du nun dargelegt hast, wie der Zentralratsvorsitzende legitimiert ist frage ich dich, was ihn dazu legitimiert eine deutsche Ministerin so anzufahren ? Wenn er noch nicht mal die deutschen Juden repräsentiert sondern mehr oder weniger ein Präsidium von alten Knackern ?

Ich sage nicht die Juden haben “zu verantworten” was Frau Knobloch sagt, aber sie werden auch anhand dieser Äußerungen beurteilt, so wie Moslems anhand von Äußerungen dieses oder jenes Obermoslem beurteilt werden.

Jetzt zu dem was du Frieder geantortet hast:

Natürlich ist die Grenze mittlerweile zwischen Juden-und Israellobby fließend, aber das ist die Schuld der Lobby. Sie hat den Anspruch, Juden zu vertreten, dabei vertritt sie Israel. Sie selbst macht sich von einer Juden- zu einer Israellobby, nicht der Beobachter. Und dabei entfernt sie sich mit Sicherheit von ihrer eigentlichen Aufgabe und so hoffe ich auch von der Meinung der Juden. Wie gesagt,Kriegsverbrechen zu verteidigen ist bestimmt kein jüdischer Wert.

Es gibt einen Grund für die Einrichtung und Aufrechterhaltung eines jüdischen Zentralrats, und einen Grund dafür warum dessen Stimme in der BRD geachtet werden sollte. Dieser Grund ist der Schutz der Juden, und nicht der Schutz eines verbrecherischen Haufens.

Indem er diesen Haufen schützt, delegitimiert sich der Zentralrat. Und damit nimmt er den Juden in Deutschland ein Stück Sicherheit und öffentliche Beachtung wie ich meinen will.

Kommentar von Andreas Friedrich am 24. Oktober um 18:29 Uhr

Das grundsätzliche Problem der “Israellobby” und des damit in Verbindung gebrachten Judentums ist, dass sich zwar glücklicherweise ein grosser Teil jüdischer BürgerInnen auch in Deutschland gegen die Politik und Aussagen seitens des Zentralrat zur Wehr setzen, dieser Teil der jüdischen MitbürgerInnen jedoch von unseren hiesigen Medien wie von der deutschen Politik nicht wahr genommen werden.
Woran mag das wohl liegen?

Kommentar von Andreas Friedrich am 24. Oktober um 19:44 Uhr

Wie wäre es, wenn die Israellobby dazu mal Stellung nimmt:

Jüdische Siedlungen im Westjordanland wachsen weiter/ Geheimbericht der Regierung über “ungezügelte Bautätigkeit”

Die jüdischen Siedlungen im Westjordanland werden einer Zeitung zufolge trotz der Vorgaben des Nahost-Friedensplans und zum Teil gegen israelisches Recht ausgebaut.

Die “Haaretz” meldete am Dienstag unter Berufung auf einen Geheimbericht der israelischen Regierung, es gebe eine “ungezügelte Bautätigkeit”.
Einige israelische Beamte würden “Einträge aus einer Datenbank für Siedlungen löschen, um den Umfang des Ausbaus zu vertuschen”, hieß es.
Es werde seit Jahren illegal gebaut.
Namen oder konkrete Zahlen nannte die Zeitung nicht.

Eine Sprecherin des israelischen Verteidigungsministeriums bestätigte die Existenz einer Studie über die Siedlungen.
Deren Inhalt sei jedoch geheim, da sie noch nicht der Regierung vorgelegt worden sei.
“Wenn es an der Zeit ist, werden die angemessenen Passagen veröffentlicht”, erklärte sie.
Die Dachorganisation der Siedler Jescha nahm zu dem Bericht nicht Stellung.
Der israelischen Friedensgruppe Peace Now zufolge wurden in den ersten acht Monaten dieses Jahres Ausschreibungen für 952 neue Häuser herausgegeben.
Dies entspreche in etwa der Zahl des Vorjahreszeitraums.

Stopp

Der “Road Map” genannte Nahost-Friedensplan sieht einen Stopp der Bautätigkeit im Westjordanland vor.
Israel behält sich vor, bestehende Siedlungen auszubauen.
“Haaretz” zufolge werden jedoch auch Häuser außerhalb der bestehenden Grenzen errichtet.
Israels Ministerpräsident Ehud Olmert hatte im März zwar angekündigt, die kleineren Siedlungen würden aufgelöst, um die größeren zu stärken.
Seit dem Krieg im Sommer gegen die Hisbollah-Miliz im Libanon ist dieser Plan jedoch nicht weiter verfolgt worden.

Kommentar von hercules am 25. Oktober um 15:09 Uhr

@darockwilda

1) es ist grundsätzlich falsch eine ganze gruppe von menschen allgemein daran zu messen, was der einzelne von der gruppe verbrochen hat. es ist falsch, moslems allgemein wegen äußerungen radikalen fundamentalisten verantwortlich zu machen. und genau so falsch ist es, juden in die verantwortung zu nehmen, wenn frau knobloch wieder mal schwachsinn daher redet. aber das zdj ist nunmal eine interessenvertretung, wie alle andere interessenvertretung läuft seine linie manchmal diagonal zu den der anderen interessenverbänden. das lässt sich nicht vermeiden.

2)
wenn sie im vornherein israel als ein verbrecherhaufen ansehen, dann erübrigt sich auch jede diskussion um äußerungen vom zdj. es ist sehr offensichtlich wieso das zdj die israelische außenpolitik verteidigt. genau so offensichtlich ist es für sie, dass diese linie vom zdj verachtungswürdig ist, weil sie jenseits einer vernünftigen diskussion um eines konflikts schon die seite festgelegt haben, das nennt man vorurteile, auf diese basis stützen sie dann ihre argumentation. das ist sehr dünn.

3) letztendlich haben sie immer wieder den gleichen argumentationsmuster. israel ist die quelle des übels und unterschwellig suggerieren sie den leser, dass die juden es selbst zu verantworten haben, dass sie gehasst werden. es ich wie ich schon sagte, eine möllemann-binse, die nicht funktioniert.

Kommentar von hercules am 25. Oktober um 15:11 Uhr

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Kommentar von DaRockwilda am 25. Oktober um 15:31 Uhr

1)

Ich will es noch einmal anders versuchen. Der Zentralrat hat den Anspruch, sich “für das gegenseitige Verständnis von Juden und Nichtjuden” einzusetzen.

Aber inwiefern fördert die Verteidigung eines Streubombeneinsatzes das Verständnis zwischen Juden und Nicht-Juden ?

Und wie um alles in der Welt fördert das dezente “Halt die Klappe” an eine deutsche Ministerin dieses Verständnis ?

2)

Ich betrachte hier den entsprechenden Vorfall, auf den sich die deutsche Ministerin bezog, isoliert. Und ja, beim Streubombeneinsatz hat sich die israelische Führung als ein Verbrecherhaufen entpuppt. Das ist kein Vorurteil, das ist eine nüchterne Feststellung.

Wenn es so offensichtlich ist, warum also verteidigt denn der ZdJ dann die israelische Außenpolitik deiner Meinung nach ?

3)

In dieser Situation der Streubomben ist die israelische Führung tatsächlich die Quelle des Übels. Wer denn sonst ?

Es geht nicht um Hass auf Juden, es geht um Verachtung für den ZdJ. Juden können aber mehr als ein Deutscher dagegen tun, dass ihr Repräsentationsorgan in Deutschland nicht verachtet wird. Denn jüdische Kritik am ZdJ wäre um Einiges effektiver als Kritik von deutscher Seite.

Kommentar von Andreas Friedrich am 25. Oktober um 19:14 Uhr

@ hercules: Israel ist nicht Quell alles Übel, aber Sie müssen doch anerkennen, dass die Vorgehensweise der Regierung in TA nicht nur gegen die Road-Map, sondern auch gegen internationales- und gegen das Menschenrecht verstößt.
Und nun mal ehrlich: Welche Regierung auf diesem Planeten neben der israelischen darf sich derartige Verfehlungen leisten, ohne Sanktionen befürchten zu müssen (nehmen wir die USA mal aus)???

Und warum bitte schön gibt es kein einziges Wort der Kritik an dieser Vorgehensweise seitens des ZdJ?
Im Gegenteil: Wer Kritik an Tel Aviv übt, wird als Israelfeindlich und als Antisemit tituliert.

Und nochmal: Nicht die Juden, sondern diverse Lobbygruppen sind es, welche auch den Teil unserer jüdischen MitbürgerInnen in ihrer Kritik abblockt, zudem die deutschen Medien wie auch die Politik in Deutschland.

Frage: Wo werden kritische Worte an die Adresse der israelischen Regierung aus dem Kreis diverser jüdischer Gruppen veröffentlicht?
Weder in der deutschen Presse noch in Kreisen der Politik wird Kritik öffentlich gemacht; der ZdJ hingegen wird bei jedem kleinsten Wortlaut von der hiesigen Presse wie auch den Politikern hofiert.

Und wenn wie unsere BK Angela Merkel deutsche PolitikerInnen auf einem Kongress von US-amerikanischen Zionisten auftrieten, frage ich mich, wie weit das noch gehen soll?
Frau Merkel ist jedenfalls der Begriff Zionismus fremd.

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