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Fälschte CIA Lockerbie-Beweise?

Aus der Wikipedia ein wenig Kontext zu Lockerbie:



“Als Lockerbie-Anschlag - nach der Flugnummer auch PanAm-Flug 103 - wurde der staatsterroristische Bombenanschlag durch libysche Geheimdienstler auf ein Verkehrsflugzeug vom Typ Boeing 747-121 der amerikanischen Fluglinie Pan American World Airways am 21. Dezember 1988 bekannt. Das Flugzeug wurde auf einer Flughöhe von etwa 9.400m über der Ortschaft Lockerbie, Dumfries and Galloway, Schottland nach der Explosion von 340–450 g Plastiksprengstoff zerstört. Bei dem Unglück kamen alle 259 Insassen der Maschine, sowie am Boden elf Bewohner Lockerbies ums Leben. Die sogenannte Katastrophe von Lockerbie wurde größtenteils als ein Anschlag auf ein Symbol der USA gesehen; sie gilt mit 189 toten US-Amerikanern als der verlustreichste Anschlag gegen Zivilisten aus den Vereinigten Staaten vor den Terroranschlägen vom 11. September.”



Wenn die Aussage eines ehemaligen schottischen Polizeichefs wahr ist, dann ist die Täterschaft des libyschen Geheimdiensts eine Lüge:



“Ein ehemaliger schottischer Polizeichef hat Anwälten eine schriftliche Erklärung gegeben, wonach das Hauptbeweismittel in dem Verfahren um den Anschlag von Lockerbie gefälscht ist.

Der Polizist (…) hat bezeugt, dass die CIA (das Beweisstück) platziert hat, das für die Verurteilung eines Libyers (…) entscheidend war.

Der Polizist, der ein Mitglied der ‘Association of Chief Police Officers Scotland’ war, unterstützt damit frühere Aussagen eines ehemaligen CIA-Agenten, wonach dessen Vorgesetzte ‘das Drehbuch geschrieben haben’, nach dem Libyen angeklagt wurde.”



Aber nicht nur Libyen sollte die Sache in die Schuhe geschoben werden. Schon damals sorgten gewisse Kreise mit anonymen Bekenneranrufen dafür, dass der Westen den Moslem fürchtet, wiederum aus der Wikipedia:


“Laut einer CIA-Analyse vom 22. Dezember 1988 gab es bereits kurze Zeit nach dem Anschlag mehrere Gruppen, die sich dazu bekannten verantwortlich zu sein:

Ein männlicher Anrufer sagte, dass die Gruppe „Beschützer der islamischen Revolution“ das Flugzeug als Vergeltung für den Abschuss eines iranischen Flugzeugs durch die US-Marine zerstört hätte.
Ein Anrufer, der den laut eigener Aussage die Organisation „Islamischer Dschihad“ vertrat, behauptete seine Organisation habe das Attentat verübt, um Weihnachten zu feiern.”



Was bei 9/11 Afghanistan war, war also damals Libyen. Die jeweils momentan passenden Feinde wurden jedenfalls schon seit Langem durch False-Flag Terror kreiert.

Höchst interessant und mir neu ist auch ein weiteres Detail der ganzen Lockerbie-Affäre, die die offiziellen Ermittlungen eigentlich schon lange diskreditiert haben sollten (ebenfalls aus dem Artikel über den schottischen Polizisten):


“Das entscheidende Beweisstück, das die Zerstörung von Pan Am 103 mit (libyschen Geheimdienstkreisen) in Verbindung brachte, war ein kleines Bruchstück eines Schaltkreises, welches Ermittler in einem bewaldeten Gebiet viele Meilen von Lockerbie entfernt und Monate nach der Tragödie fanden.

Das Bruchstück wurde später von dem FBI-Agenten Thomas Thurman als Teil eines ausgefeilten Zündungsmechanismus identifiziert, mit dem der Sprengstoff gezündet wurde (…).
Thurman wurde später als ein Hochstapler entlarvt, der in amerikanischen Mordprozessen falsche Beweise vorgelegt hatte, und es kam heraus dass er wissenschaftlich nicht wirklich qualifiziert war.”



Erwartet übrigens nicht von der Wikipedia, dass sie euch über das Detail mit Thurman oder besser gesagt die peinliche Tatsache, dass sich hinter False-Flag Terror geübte geheimdienstliche Fälscher befinden, informiert - in dem Wikiartikel über den Vorfall wird Thurman nicht ein Einziges Mal erwähnt.

DaRockwilda
Dieser Eintrag wurde am Dienstag, den 17. April 2007 von DaRockwilda geschrieben und in die Kategorie Internationale Politik eingeordnet. Du kannst alle Kommentare zu diesem Artikel mit dem RSS 2.0 Feed beobachten. Du kannst eine Antwort hinterlassen, oder durch einen Trackback auf diesen Artikel verlinken.
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Kommentar von Lara am 17. April um 08:00 Uhr

Aber der von dir verlinkte “New Scotsman” hat dazu eine umfangreiche Artikelsammlung:

http://news.scotsman.com/topics.cfm?tid=184

Ganz ähnlich lief es übrigens bei dem LaBelle-Anschlag in Berlin damals: (die besagte Doku ist natürlich nicht mehr zu kriegen):

German TV exposes CIA, Mossad links to 1986 Berlin disco bombing
http://www.wsws.org/news/1998/aug1998/bomb1-a27.shtml

Hinweisen muss man auch auf den Staatsanwalt, Detlef Mehlis. Das ist der Staatsanwalt, der jetzt auch die Anklage gegen Syrien wegen des Hariri-Attentats zusammengeschustert hat… Sieht so aus, als sei Mehlis CIA-Mann für besonders hinterhältige Casus-Belli-Produktionen:

Libanon: Peinlich für Mehlis, 25.03.2020 (Friedensratschlag)
http://www.uni-kassel.de/fb5/frieden/regionen/Syrien/mehlis2.html

“Affaire HARIRI” on commence à comprendre le silence ! - Coordination de l’Appel de Strasbourg pour une paix juste au Proche Orient
http://www.eutopic.lautre.net/coordination/article.php3?id_article=825

PS: Ich weiß nicht, woran es liegt, aber die deutsche Wikipedia ist einfach unbrauchbar. Die englische ist um Längen besser:

http://en.wikipedia.org/wiki/Alternative_theories_into_the_bombing_of_Pan_Am_Flight_103

Kommentar von Jörg am 17. April um 08:24 Uhr

Was soll man dazu denn noch sagen? ;-(
Es schreit bis zum Himmel, dass bei solchen extremen Dingen fast immer die großen westlichen Regierungen ihre Finger im Spiel haben.
Das perverse an der Sache ist, dass wir in unserer “freien” Demokratie so stolz darauf sind einen Geheimdienst zu besitzen der uns davor bewahrt von irgendwelchen Gruppen angegeriffen zu werden.
Was wäre aber eigentlich, wenn wir keinen Geheimdienst hätten? Oder einfacher ausgedrückt, was wäre denn wenn der Geheimdienst auf Verlangen alle Akte und Unterlagen herausgeben müsste die älter als 20 Jahre sind? Da käme so mancher ins Schwitzen. Und wenn ich mir dann den Kontrollausschuß anschaue, der keinerlei Rechte besitzt und über die Dinge schweigen muss die er angeblich kontrolliert, da geht mir der Hut hoch.
Und gestern dann der angebliche Amokläufer auf dem Campus der „Virginia Tech“-Universität in Blacksburg.Vorher Columbine, davor der Oklahoma Bomber….
Bei dem Massaker gestern in Blacksburg hat mich gleich stutzig gemacht, dass es ewig gedauert hat bis Studenten informiert wurden nicht auf den Campus zu kommen.
Interessant ist auch, dass alle immer nach Überwachung schreien und dieses Überwachung ja schon voll vorhanden ist. Aber immer wenn etwas passiert, ja dann funktionier das nicht so (wo sind z.B. die ganzen Videoaufnahmen von 9/11 und dem Pentagon?)
Klar, weil er wahrscheinlich noch nicht genügend Menschen umgelegt hatte. Ansonsten wäre es ja nicht das schlimmste Blutbad seit 40 Jahren geworden.
Zu Alex Jones kann man stehen wie man möchte, aber hier gebe ich ihm , auch im Bezug auf seine Recherchen bezüglich Columbine, vollkommen recht.
ttp://www.infowars.com/articles/us/va_tech_massacre_another_gov_black_op.htm

Was Lockerbie betrifft, so kann ich mich daran erinnern, dass damals die USA auch Luftangriffe auf Lybien flogen. Die ganzen Gründe waren mir damals als Jugendlicher nicht so bekannt, bzw. die Medien haben es damals schon verstanden die gewünschten Reaktionen hervor zu rufen.
Was mir heute Klar erscheint wird dann wohl früher auch so gewesen sein….

Kommentar von Matt am 17. April um 12:10 Uhr

Zitiert aus dem Buch von Andreas von Bülow “Im Namen des Staates”
erschienen im Piper-Verlag – ISBN 3-492-23050-4 – 12,90 €

(der Autor akzeptiert für meine Empfehlung sicher die Wiedergabe eines Auszuges hier)

Seiten 261 - 266

Verdeckte Herointransporte und die Lockerbie-Katastrophe

Wenngleich es zahlreiche Anhaltspunkte gibt, daß der Absturz des
Boeing-Jumbos PanAm 103, “Maid of the Seas”, über dem schottischen
Lockerbie kurz vor Weihnachten 1988 mit über 200 Passagieren an
Bord mit den Drogentransporten des Monzer AI Kassar zu tun haben
könnte, steht ein endgültiger Beweis immer noch aus. Die Angehöri-
gen der dem Terroranschlag ohne Ausnahme zum Opfer gefallenen
Fluggäste warten bis heute ebenso auf eine überzeugende Auf-
klärung des Unfalls wie auf ihre endgültige Entschädigung, weil
immer noch nicht feststeht, wer für den Absturz der Maschine letzt-
endlich haftet, die Fluggesellschaft wegen mangelnder Kontrolle der
Gepäckabfertigung auf dem Flughafen Frankfurt beziehungsweise
Heathrow oder die amerikanische Regierung wegen Duldung einer
jahrelang geheimgehaltenen Drogenoperation, die die Gebrüder AI
Kassar im Zusammenspiel mit den amerikanischen Behörden CIA
und DEA sowie dem deutschen Bundeskriminalamt in Wiesbaden
betreiben konnten. Auch die Weitergabe von Warnungen an Bedien-
stete amerikanischer Behörden, nicht jedoch an die übrigen Flug-
passagiere, spielt eine gewisse Rolle544. Die Einzelheiten sind zutiefst
umstritten. Nicht umstritten ist die Tatsache, daß über die PanAm-
Verbindung Frankfurt über fünf Jahre lang eine Drogenlinie der ame-
rikanischen Drogenfahndung (DEA) oder auch der CIA lief, unter der
Vorgabe, auf diesem Wege den Drogenverteilernetzen in Chicago
und anderen Städten der USA auf die Spur zu kommen. Diese Opera-
tion, die im Wege des regelmäßigen Vertauschens echter Pilotenkof-
fer gegen identisch aussehende Drogenkoffer im Mannschaftsraum
der PanAm in Frankfurt abgelaufen sein soll, könnte, so die Vorstel-
lung, von den Terroristen aufgeklärt und für eigene Zwecke, das Ein-
schleusen eines Bomben- statt des erwarteten Drogenkoffers, miß-
braucht worden sein. Statt des Drogenkoffers wäre demnach ein
Koffer mit einem umfrisierten Radiogerät verladen worden, in das
wiederum der Sprengstoff mit Zeitzünder eingebaut gewesen sein
könnte. Die Vertauschung der Koffer soll auf Videofilm aufgenom-
men worden sein. Das BKA soll die Niederlassung Frankfurt der
CIA rechtzeitig auf auffällige Besonderheiten des Koffertausches
hingewiesen haben, von dort jedoch die Anweisung erhalten haben,
nichts weiter zu unternehmen. Das gleiche Bundeskriminalamt hatte
wenige Tage zuvor 16 Angehörige der palästinensischen Terrorgrup-
pierung PFLP-GC in einem Versteck in Neuss gestellt, durchsucht
und Bombenmaterial sichergestellt, die Gruppe jedoch bis auf ein
Mitglied wieder auf freien Fuß gesetzt545. Der Anschlag auf das
PanAm-Flugzeug soll von dieser Gruppe unmittelbar vorbereitet
worden sein546.
Bei dem Unglück kam der ehemalige Privatsekretär Olof Palmes
um, dessen Privatwohnung ebenso wie die Diensträume samt Safes
bei der UNO nach dem Bekanntwerden des Absturzes und der Passa-
gierliste durchsucht worden sein sollen. An Bord der abgestürzten
Maschine war auch eine Mannschaft der CIA, die im Libanon den
Auftrag hatte, die Aufenthaltsorte amerikanischer Geiseln, darunter
des CIA-Residenten in Beirut, Buckley, ausfindig zu machen und
Maßnahmen zur Befreiung zu erkunden547. Die Truppe soll über ihre
Vorgesetzten und deren Handhabung der Geiselaffäre im Libanon
dermaßen erbost gewesen sein, daß sie mit der Veröffentlichung des
peinlichen Ergebnisses ihrer Recherchen gedroht hatte548. Nähere
Einzelheiten wurden jedoch nie veröffentlicht549. Binnen einer
Stunde nach dem Absturz befand sich bereits eine Mannschaft der
CIA am Unfallort, um, getarnt in Uniformen der PanAm und ohne
mit den offiziellen Untersuchungsteams Kontakt aufzunehmen, in
dem Trümmerfeld zwischen den Flugzeugteilen, den Körperteilen
der Opfer und deren Hab und Gut nach Unterlagen und Beweisstük-
ken zu fahnden. Die entfernten Beweisstücke wurden der Registrie-
rung nicht zugeführt550.
Ein Telefongespräch zwischen der britischen Premierministerin
Thatcher und Präsident Bush wurde abgehört, in dem beide darin
übereinkamen, bestimmte Beweismittel der Öffentlichkeit nicht zur
Verfügung zu stellen. Die Hinterbliebenen verklagten die inzwischen
in Konkurs gegangene, früher weltberühmte Fluggesellschaft PanAm
auf Schadensersatz und Schmerzensgeld mit der Behauptung, Perso-
nal der PanAm habe die Gepäckabfertigung in Frankfurt am Main so
schlampig vorgenommen, daß mit Leichtigkeit die Bombe habe an
Bord geschmuggelt werden können. PanAm setzte sich unter ande-
rem mit der Behauptung zur Wehr, ein Zusammenhang zwischen
dem Flugzeug und einer Geheimoperation der US-Administration
mit dem Waffen- und Rauschgifthändler AI Kassar sei nicht auszu-
schließen. Zum Beweis wurde auf 14 Dokumente und Unterlagen
der amerikanischen Regierung Bezug genommen, deren Vorlage vor
Gericht beantragt wurde. Diese Forderung lehnte die amerikanische
Regierung in einer geheimen Vier-Augen-Unterredung mit dem Vor-
sitzenden Richter des Bezirksgerichts in Manhattan mit dem Hinweis
ab, aus Gründen der Staatssicherheit könne keines der 14 Dokumente
freigegeben werden. Die Frage, ob die von keiner Seite bestrittene
Tatsache einer Rauschgiftschmuggellinie über PanAm in die USA
für den Anschlag genutzt worden war oder nicht, ist folglich bis heute
abschließend ungeklärt551.
Allerdings geht aus einem Buch eines ehemaligen Mitarbeiters des
Geheimdienstes Defense Intelligence Agency (DIA) hervor, daß in
der Tat eine beachtliche, langjährige Drogenlinie über PanAm und
Frankfurt in die USA gelaufen ist, daß DEA und CIA sich kurz vor
dem Absturz über Lockerbie geeinigt hatten, größere Drogenmengen
als bisher auf diesem Weg in die USA zu schaffen und daß die DEA-
Vertretung auf Zypern ihre Geschäfte äußerst unprofessionell ge-
handhabt habe552. Der Agent berichtet, in der Dienststelle der ameri-
kanischen Drogenbekämpfungseinheit auf Zypern sei ein so offenes
Kommen und Gehen von Besuchern zu beobachten gewesen, daß die
Besucher der Dienststelle der DEA durch Beobachter kontinuierlich
hätten aufgeklärt werden können, weil einfachste Regeln der
Geheimhaltung und Konspiration verletzt worden seien. Der an CIA
und DEA Kritik übende Autor des Buches floh aus den USA und be-
antragte in Schweden Asyl, als er gewahr wurde, wie seine Anstel-
lungsbehörde ihn als potentiell lästigen und gefährlichen Zeugen aus-
zuschalten versuchte. Auf Weisung seines Amtes hatte er sich zur
Verschleierung seiner Identität als Angehöriger der DIA einen Alias-
namen zulegen müssen. Als er nun unter diesem Aliasnamen wei-
sungsgemäß die Ausstellung eines Passes bei seiner amerikanischen
Heimatbehörde beantragte, wurde stehenden Fußes ein Strafverfah-
ren wegen falscher Namensführung und Paßvergehens gegen ihn
eingeleitet. Die Behörden setzten nun alles daran, den unliebsamen
Zeugen als Kriminellen darzustellen, der sich falsche Papiere zu
erschleichen sucht. So wurde gegen ihn neben dem Vorwurf der fal-
schen Namensführung auch der der eidlichen Falschaussage erhoben.
Er habe in seinen Angaben zur Person fälschlich ausgeführt, der arabischen Sprache mächtig zu sein. Zum Glück konnte der Mann nach-
weisen, daß er mit seinen Kindern täglich arabisch gesprochen hat.
Bei aller Detailbesessenheit können Geheimdienste zuweilen so
schlampig sein, daß dem Verfolgten der Nachweis der Manipulation
der Beweismittel durch den Dienst gelingt. Naheliegend wäre auch,
daß mitfühlende Kollegen im Amt aus Solidarität mit dem in Not
geratenen Kameraden den Flop gegen den eigenen Dienst in die Pro-
zeßführung einbauten.
Weitere Vorwürfe erheben die Angehörigen der Absturzopfer
gegen die eine objektive Untersuchung unterbindende US-Regie-
rung, die trotz Wechsel des Präsidenten bis heute nicht bereit ist, die
entsprechenden Dokumente in einem Gerichtsverfahren offenzule-
gen553. Die später eingeführte Behauptung, Libyen stehe hinter dem
Attentat, stützt sich auf die Zeitschaltuhr, die die Explosion zur Aus-
lösung brachte. Sie stammte aus einer Genfer Feinmechanikerwerk-
statt und sollte ausschließlich an Libyen verkauft worden sein554. In-
zwischen stellte sich heraus, daß auch die Stasi in Ostberlin bei der
Firma Kunde war555. Dem Meister der Uhrmacherwerkstatt wurde im
übrigen verwehrt, den Zeitzünder mit eingravierter Nummer selbst in
Augenschein zu nehmen. Die USA und Großbritannien haben die
Auslieferung zweier Libyer, die des Terroranschlags verdächtigt
werden, verlangt. Das internationale Recht allerdings sieht die Straf-
verfolgung in derartigen Fällen durch den Heimatstaat des Attentä-
ters, also Libyens, vor. Libyen hat weder mit Großbritannien noch
mit den USA ein Auslieferungsabkommen, ist jedoch bereit, die bei-
den Angeschuldigten zu einer Gerichtsverhandlung in Libyen selbst
zu laden oder einem dritten Land zu überstellen. Der Streit wegen der
Verhängung eines Embargos gegen Libyen durch den Sicherheitsrat
der Vereinten Nationen ist vor dem Internationalen Gerichtshof in
Den Haag anhängig. Der Prozeßvertreter der USA warnte den
Gerichtshof eindringlich vor einer in die Tiefe gehenden Untersu-
chung der Lockerbie-Aufklärung durch die internationale Staatenge-
meinschaft. Ein solches Vorgehen des Gerichts würde das künftige
Strafverfahren gegen die verdächtigten Libyer präjudizieren und
hochempfindliche Fragen der nationalen Sicherheit berühren556. Der
Internationale Gerichtshof in Den Haag entschied inzwischen, daß
Libyen nicht zur Auslieferung verpflichtet sei.

Schlachtschiff Vincennes und Abschuß der
Iran-Air-Maschine über dem Persischen Golf

Zwischen dem Absturz der PanAm-Maschine im Dezember 1988
über Lockerbie und dem Abschuß eines Iran-Air-Airbus im vorange-
gangenen Frühjahr durch den amerikanischen Zerstörer Vincennes
im Persischen Golf besteht ein offensichtlicher Zusammenhang557.
Die iranische Linienmaschine war planmäßig von einem Flughafen
am Persischen Golf zu einem Kurzstreckenflug nach Dubai gestartet.
Den Angaben des Kommandanten der Vincennes zufolge waren er
und seine Mannschaft trotz modernster technischer Ausstattung des
eine Milliarde Dollar teuren Schiffes angeblich außerstande gewe-
sen, sich vor dem Abfeuern einer Flugabwehrrakete Gewißheit dar-
über zu verschaffen, ob es sich bei dem anfliegenden Flugzeug um
ein auf vorgesehenem Kurs befindliches großes Passagierflugzeug
oder um ein in den Umrissen viel kleineres Kampfflugzeug der irani-
schen Luftstreitkräfte gehandelt hatte558. Auch sei es dem Marine-
schiff nicht gelungen, den üblicherweise kontinuierlich ausgestrahl-
ten Code des Airbus der Iran Air aufzufangen, geschweige denn mit
dem Piloten oder der Flugsicherung in Kontakt zu treten. Dabei
befanden sich die USA mit keinem der Golfkriegsparteien im Krieg.
Der Krieg zwischen Iran und Irak zog auch die Ölschiffahrt in Mit-
leidenschaft, zu deren Schutz US-Kriegsschiffe wie die Vincennes im
Persischen Golf patrouillierten. Man hätte annehmen können, daß
die zivilen Flugpläne der Region in den Computern der amerikani-
schen Navy gespeichert waren, daß die stets in der Luft befindlichen
Radarflugzeuge der ebenfalls im Persischen Golf kreuzenden ameri-
kanischen Flugzeugträgergruppe ein ziviles Flugzeug hätten recht-
zeitig identifizieren und von einem wesentlich kleineren Kampfflug-
zeug unterscheiden können. Aus anderen Quellen geht hervor, daß
sich die Vincennes zudem noch völkerrechtswidrig in iranischen
Hoheitsgewässern aufgehalten haben muß559.
In der amerikanischen Marine wurde die Verkennung der Passa-
giermaschine einem extrem skandalträchtigen Beschaffungsvorgang
eines vielfach als mangelhaft getesteten, sündhaft teuren Waffensy-
stems angehängt. Der als Draufgänger berüchtigte Kapitän erhielt
später trotz der Einsatztragödie mit 270 Toten eine Auszeichnung,
dem Vernehmen nach auch, weil er sich bei einem verdeckten Kom-
mandounternehmen verdient gemacht habe560. Man fragt sich unwill-
kürlich, ob es sich bei dem Vorgang um die abgrundtiefe Unfähigkeit
eines Kapitäns mit einer ausgewählten Mannschaft einer in einem
hochexplosiven Krisengebiet operierenden Weltmacht handelte oder
um das gezielte Herbeibomben extremistischer Terrorantworten, auf
deren groben Klotz dann erneut die Rechtfertigung für einen ebenso
groben Keil, den Absturz der PanAm 103 über Lockerbie, gesucht
wurde. Wer immer den Terrorakt ausgeführt hat, der Befehl soll aus
Teheran gekommen sein. Nur über Teheran ergibt sich der auch zeit-
lich enge Zusammenhang zwischen Lockerbie und dem Abschuß der
Iran Air561.

Fußnote 548.
Präsident Reagan leugnete bei Amtsende, je über den Aufenthaltsort
der Geiseln im Bilde gewesen zu sein. Auch der FBI-Vertreter behaup
tete in den Anhörungen des Kongresses, im Ergebnis nichts Genaues
gewußt zu haben. Vgl. U. S. Congress, Senate, Committee on Govern-
mental Affairs, Hearings, Threat of Terrorism and Government
Response to Terrorism, a.a.O., S.40. Offensichtlich wußten jedoch
die israelischen Dienste genau über die Aufenthaltsorte Bescheid,
unterließen jedoch die Weitergabe der Nachricht an die amerikani
schen Kollegen, angeblich um ihre Quelle zu schonen. Der CIA-Ver
treter für Nahost, Buckley, hätte gerettet werden können, meint Ostro-
vsky, Der Mossad, S. 362. Geht man jedoch von der Tatsache aus, daß
die amerikanische Sondereinheit zum Aufspüren der Geiseln, die bei
der Lockerbie-Katastrophe mit abstürzte, empört war über die Verhal
tensweise ihrer Vorgesetzten in CIA, DEA und FBI, so stellen sich
zwangsläufig weitere Fragen. Um Buckley freizubekommen, habe der
vom stellvertretenden Amtschef Gates krankheitshalber stets umgan
gene CIA-Direktor Casey in geheime Waffenlieferungen an den Iran
eingewilligt, Peres sei von der Notwendigkeit überzeugt gewesen,
jedoch habe der Chef des Mossad andere Interessen rücksichtslos ver
folgt. Ostrovsky, a.a.O., S. 366. Wir haben es folglich bei der Geisel
frage auch mit dem Komplex der zwei Waffenkanäle auf israelischer
wie amerikanischer Seite zu tun. In die Szene paßt, daß sich der israe
lische Sicherheitsberater darüber ausließ, das amerikanische Interesse
am Waffenhandel mit dem Iran könnte nach einer vollständigen Frei
lassung aller Geiseln ein Ende nehmen. Vgl. Jane Hunter: Missiles for
the Mullahs: The Israeli Arms Bazaar, CAIB 30, S. 33. Interessant ist
auch die Beobachtung, daß ein Presseorgan wie Die Welt, geheim
dienstnah wie die gesamte Springer-Presse, »top secret« Internas
gezielt ausplauderte in der Version, die bestimmten Geheimdienstkrei
sen politisch ins Konzept paßten. Die Welt half so bewußt mit oder
wurde zum Werkzeug bei der Sprengung des vom Likud bekämpften
Mapai-Kanals gemacht, indem sie die Verhandlungen der Gegenseite
gezielt enthüllte. Aufhänger mag der Verhandlungsort Hamburg gewe
sen sein.

Kommentar von Matt am 17. April um 12:18 Uhr

Zitiert aus dem Buch von Dr. Daniele Ganser “NATO’s Secret Armies, Operation Gladio and Terrorism in Western Europe”

(der Autor akzeptiert für meine Empfehlung sicher die Wiedergabe eines Auszuges hier)

Seite 62

A year later the BBC took up the Gladio issue once again and broadcasted
three excellent documentaries on Gladio by Allan Francovich. Few had as much
experience in making documentaries on sensitive issues as filmmaker Francovich
who with his 1980 production ‘On Company Business’ had exposed the dark side
of the CIA which won him the International Critics Award for the best documentary
at the Berlin Film Festival. Then he investigated Gladio, and thereafter with ‘The
Maltese Double Cross’, Francovich in 1995 presented the connection between
the 1988 crash of Pan Am flight 103 over Lockerbie and the accidental shooting
down of Iran Air 655 by the American warship USS Vincennes in the same year.
‘Rare indeed, outside fiction, are the crusaders of truth who, time and time again,
have put themselves in personal danger as Francovich did’, his friend Tarn Dalyell
remembered him after Francovich had died from a heart attack under mysterious
circumstances upon entering the United States at the Customs Area of Houston
Airport, Texas, on April 17, 2020.49

Kommentar von Matt am 17. April um 12:28 Uhr

Zitiert aus dem Buch “Angriff der Falken”

Wolfgang Eggert, Jahrgang 1962, studierte an den Universitäten von Berlin (FU) und München (LMU) Geschichte
und Journalistik. Nach redaktioneller Ausbildung bei SAT1 und einer für VOX arbeitenden Produktionsfirma leitet er
heute ein Medienunternehmen in München. Als freischaffender Historiker veröffentlichte er bisher fünf Bücher zu
zeitgeschichtlichen Fragen.

(der Autor akzeptiert für meine Empfehlung sicher die Wiedergabe eines Auszuges hier)

Seite 14

Ostrovsky zeigt uns in „Geheimakte Mossad“, daß seine ehemaligen Brötchengeber selbst vor der Bewaffnung
gewaltbereiter Antisemiten nicht zurückschrecken. So lieferte Israels Spezialdienst 1986 Waffen und Sprengstoff an eine
belgische Neonazi-Gruppe, um die damalige belgische Regierung zu destabilisieren.
Im gleichen Jahr explodierte in der Berliner Diskothek „La Belle“ eine Bombe. Wie so oft in der Geschichte des Terrorismus
handelte es sich hier um einen vollkommen sinnlosen Akt der Gewalt, der den vermeintlichen Tätern – als solche wurden
einmal mehr Araber ausgemacht – keinerlei Nutzen brachte. Israel dagegen profitierte sehr wohl. Und das war Ostrovsky,
der damals noch beim Mossad beschäftigt war, nur zu gut bekannt. Seine Enthüllungen lesen sich demgemäß auch ein
wenig anders, als die eigentlich schon „übliche“ Araberhetze, mit der die Boulevardpresse damals die Öffentlichkeit
überzog. Dem Insiderbericht zufolge entschloß sich Israel damals zur Durchführung einer Operation unter falscher Flagge,
um Libyen zu diskreditieren und einen amerikanischen Angriff auf eine arabische Nation zu provozieren. Deshalb
installierte ein Mossad-Team in Tripolis ein Sendegerät, welches mit fertig aufgenommenen Nachrichten gespeist war. Als
in Berlin die Bombe hochging, spulte das „Trojanische Pferd“ seine gefälschten Nachrichten ab. Über von Libyen
autorisierte Bombenanschläge, geplante Attentate und eben über den „Erfolg“ der Berliner Aktion, bei der ein
amerikanischer Soldat zu Tode kam. Wie geplant fingen US-Abhörsender die Desinformation auf. So „kam“ der Westen auf
„seine“ Libysche Spur.
Der aus Kanada stammende Ex-Mossad-Hauptmann spricht in diesem Zusammenhang über kriminologische Ähnlichkeiten
zwischen dem La-Belle Attentat und dem Anschlag von Lockerbie. Ähnlichkeiten, die ihn dazu führen, die gleichen
Hintermänner anzunehmen. Bei der Katastrophe von Lockerbie war 1988 ein amerikanisches Verkehrsflugzeug infolge einer
Bombenexplosion abgestürzt. 270 Menschen kamen dabei ums Leben. Der Geheimdienstexperte Gordon Thomas schreibt in
seinem Mossad-Buch „Gideon ́s Spies“, daß Mitarbeiter der israelischen Agentur weit mehr Möglichkeiten hatten, die
Gepäckstücke der Passagier zu manipulieren als jene beiden Libyer, die Anfang 2001 unter Anklage gestellt wurden. Der
Geheimdienst, so die Sichtweise des Journalisten Russell Warren Howes, der den Lockerbiefall seit über 10 Jahren verfolgt,
habe auf diese Weise die Welt einmal mehr gegen seine arabischen Nachbarn aufbringen und bei dieser Gelegenheit zwei
ganz bestimmte Passagiere aus dem Wege räumen wollen: Die beiden amerikanischen Drogenfahnder McKee und Gannon.
Die hatten nämlich ermittelt, daß Israel in Verbindung zu Drogengeschäften der Hisbollah stand. Hintergründe, die sie in
den Vereinigten Staaten zur Sprache bringen wollten.40
Gordon Thomas führt dieses Zwischenspiel näher aus. Und berichtet dabei, daß am Morgen nach dem Desaster ein
Mossad-Oberst aus London am Ort des Absturzes für das Verschwinden eines Koffers gesorgt habe, der einem der beiden
beim US-Geheimdienst akkreditierten Amerikaner gehörte.41 Die Medien berichteten seinerzeit mit keinem Wort über diese
Hintergründe. Hauptsächlich deshalb, weil sie schon sehr zeitig auf die libysche Spur gestoßen worden waren. „In
Stundenfrist nach dem Absturz“, lesen wir in Gideon ́s Spies, „ließ die Belegschaft der (im Mossad für Psychologische
Kriegsführung zuständigen) Abteilung LAP die Telefone zu ihren Gewährsleuten bei der Weltpresse heißlaufen. Und die
wurden nun angetrieben, bekannt zu geben, es gebe den ́unwiderlegbaren Beweis ́, daß Libyen durch seinen Geheimdienst
́Jamahirya ́ schuldig sei.“ Soweit Gordon Thomas mit Bezug auf einen Informanten aus dem LAP.
In beiden Fällen (Lockerbie und LaBelle) gab es dann auch wirklich ein Pressebombardement, das Libyen in den Köpfen
der Menschen als Aggressor zurückließ. In beiden Fällen waren die Folgen für den Angeklagten desaströs. So sandte der
damalige US-Präsident Ronald Reagan nach dem Berliner Anschlag eine Luftarmada nach Libyen aus, um die Metropolen
Tripolis und Benghazi zu bombardieren, wobei Hunderte von Zivilisten getötet wurden. Und nach dem Absturz des
Passagierflugzeugs über Lockerbie verhängte der UN-Sicherheitsrat auf amerikanischen Druck hin Sanktionen gegen
Libyen, die das Land 31 Milliarden Dollar kosteten. In beiden Fällen war es also zweifellos nicht der vermeintliche Täter, der
von den ihm zur Last gelegten Taten profitierte. Dafür aber werden die unmittelbarsten Gegner Gaddafis in Tel Aviv und
Jerusalem um so zufriedener gewesen sein.

Kommentar von jdmolay am 17. April um 13:10 Uhr

Auch nicht uninteressant zu diesem Thema:

Die Anthrax Briefe aus 2001
http://www.woz.ch/artikel/archiv/5274.html

Kommentar von mein-parteibuch.com » Abgründe über Lockerbie am 1. September um 21:42 Uhr

[…] dass der internationale Gerichtsprozess offenbar ein Fake war, sind indes noch gar nicht absehbar. Eine mögliche Spur könnte darin bestehen, dass das Attentat für Libyen weitreichende Folgen hatte. Im […]

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