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Giuliani stellt außenpolitische Berater vor, PNAC mit an Bord

Der republikanische Präsidentschaftskandidat Rudolph Giuliani hat sein außenpolitisches Beraterteam vorgestellt: Mit dabei sind fürs Erste Charles Hill, Norman Podhoretz, Bob Kasten, Steve Rosen, Martin Kramer, S. Enders Wimbush, Peter Berkowitz und Kim R. Holmes.

Ein Name springt sofort ins Auge, Norman Podhoretz. Er ist einer der Gründer des Project for the New American Century (PNAC). Neurdings spricht er auf Kreuzfahrten der Linie “Die Moslems kommen” von seiner Vision, die mysteriösen “irakischen Massenvernichtungswaffen” befänden sich in Syrien. 2004 wurde er für seine “Verdienste” von Präsident Bush mit der “Presidential Medal of Freedom” ausgezeichnet, der höchstmöglichen Ehrung für Zivilisten.

Auch die anderen “Berater” lassen erkennen, wohin die Reise mit einem Kapitän Giuliani gehen würde.

Charles Hill war früher Berater von George P. Shultz, als dieser noch Außenminister war. Aus Shultz damaligen Büro kommt auch Robert Kagan, eines der weiteren Gründungsmitglieder des PNAC. Hill selbst hat mehrere der kriegstreibenden Briefe des PNAC unterschrieben.

Stephen Rosen (übrigens nicht zu verwechseln mit dem Verräter und AIPAC-Spion Steve J. Rosen) hält in Harvard einen Lehrstuhl für Nationale Sicherheit und Militärforschung. Rosen war außerdem schon im Nationalen Sicherheitsrat tätig und lehrte am Militärcollege der Marine. Außerdem war Rosen an der vom Präsidenten eingesetzten Forschungsgruppe für eine “integrierte langfristige Strategie” und für “Luftüberlegenheit im Golfkrieg” beteiligt. Er hat Artikel zur umstrittenen Raketenabwehr sowie ein Buch über die Modernisierung der Streitkräfte veröffentlicht.

Über Martin Kramer schreibt Jim Lobe, der Chef des Washingtoner Büros der IPS-Nachrichtenagentur Folgendes:
“(Kramer) ist eng mit Daniel Pipes und dessen Campus Watch-Programm verbunden, von dem viele Akademiker (…) sagen es sei McCarthy-esque. Außerdem ist Kramer ein Mitglied des Shalem Center in Jerusalem, welches seinerseits eng mit dem ehemaligen israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu verbunden ist.”

Laut Lobe hat der bereits erwähnte Professor Rosen auch zu PNACs berühmten “Rebuilding America’s Defenses” beigetragen, das Strategiepapier in dem die massive Militarisierung der USA gefordert und ein “neues Pearl Harbor” (= 9/11) gewünscht wird.

Über Bob Kasten schreibt Lobe, dieser sei während seiner Zeit als Senator von 1981 bis 1993 “einer der Senatoren mit der stärksten pro-Likud-Haltung” gewesen. Lobe zu Folge sei außerdem Kim R. Holmes während der ersten Amtszeit von Präsident Bush im Außenministerium für Beziehungen zu internationalen Organisationen zuständig gewesen, also praktisch für die Unterminierung der UNO.

Zum Schluss wäre da noch Professor Peter Berkowitz, und der ist Gründer des Israel Program on Constitutional Government. Unter dessen Schirmherrschaft werden laut Lobe jedes Jahr prominente US-Akademiker und Journalisten an die UniversitätTel Aviv gekarrt, um dort die Blutsbruderschaft mit Israel eingebläut zu bekommen.

Man muss kein Quantenphysiker sein um zu erkennen, dass ein Präsident Giuliani im Wesentlichen die Politik des amtierenden Präsidenten weiterführen wird, weil hinter beiden die selben Interessen stehen. Der Militärisch-Industrielle Komplex und die Israellobby haben beide fest im Griff, und das sollte Giuliani in den Augen des amerikanischen Wählers zum Unberührbaren machen. Genauso übrigens wie Barack Obama auf der demokratischen Seite, der sich ebenfalls beim PNAC angebiedert hat.

Es bleibt dabei. Wer Frieden will muss die Kandidaten Gravel, Kucinich und Paul unterstützen, alle anderen Präsidentschaftskandidaten beider Parteien sind nur das alte Programm mit neuem Make-Up.

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DaRockwilda
Dieser Eintrag wurde am Freitag, den 13. Juli 2007 von DaRockwilda geschrieben und in die Kategorie Internationale Politik eingeordnet. Du kannst alle Kommentare zu diesem Artikel mit dem RSS 2.0 Feed beobachten. Du kannst eine Antwort hinterlassen, oder durch einen Trackback auf diesen Artikel verlinken.
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Kommentar von Ingo Wobig am 13. Juli um 09:59 Uhr

Es bleibt dabei. Wer Frieden will muss die Kandidaten Gravel, Kucinich und Paul unterstützen, alle anderen Präsidentschaftskandidaten beider Parteien sind nur das alte Programm mit neuem Make-Up.

Ich glaube nicht, dass es in den USA bei “Wahlen” anders zugeht wie bei uns. Siehe hier

Es wird eine Marionette an die Macht gehievt und wenn ein ungenehmer Kandidat all zu sehr ins Rampenlicht rückt, ist er ziemlich schnell ziemlich tot. Mord, Rufmord, Selbstmord, wer fagt da schon genau nach?

Kommentar von Lawrenti am 13. Juli um 12:51 Uhr

Hier unten geht es zu einem am 30. Mai diesen Jahres veröffentlichten Artikel des Giuliani-Beraters Norman Podhoretz:

http://www.opinionjournal.com/federation/feature/?id=110010139

Wenn ein künftiger Präsident Giuliani die Haltung seines Beraters teilen sollte, kann man sich auf etwas gefasst machen: der nächste Präsident wäre dann noch schlimmer als George W. Bush

Die anderen Kanidaten (mit Ausnahme von Ron Paul, Dennis Kucinich und Mike Gravel) sind allerdings auch nicht besser.

Kommentar von Sitting-Bull am 15. Juli um 12:44 Uhr

Gibbt nen neuen Film:

http://www.alternet.org/waroniraq/56526/

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