Horowitz: Carter ist ein "Judenfeind, Völkermord-Ermöglicher und Lügner"
Nachdem der Schriftsteller Jack Engelhard das Buch “Palestine: Peace Not Apartheid” des ehemaligen US-Präsidenten Jimmy Carter als “neue Version von Mein Kampf” bezeichnet und es auf eine Linie mit den Protokollen der Weisen von Zion gestellt hat, kommt nun die nächste öffentliche Diffamierung.
David Horowitz, der nebenberuflich auf Amerikas Hochschulgeländen Lehrkräfte denunzieren lässt, bezeichnete Carter im Front Page Magazine als “Judenfeind, Völkermord-Ermöglicher (genocide-enabler) und Lügner”.
Horowitz formulierte Carters angebliche Haltung so: “Mit anderen Worten: Amerikaner, hütet euch vor dem Juden in eurer Mitte”. Diese Formulierung ist ähnlich wie die von Engelhard, der Carter unterstellte, auch er würde (wie Borat) die Massen dazu animieren, “den Juden in den Brunnen zu werfen”.
Als sei das irgendwie unvermeidlich, holt Horowitz das alte Kampfwort heraus: Er nennt die Palästinenser nicht einfach Israelgegner oder wie auch immer, er nennt sie die “Nazis aus Palästina”. Ich finde diese Bezeichnung für alles angeblich Judenfeindliche deshalb bedenklich, weil damit unterschlagen wird, wie perfide die Nazis eigentlich waren. Der Nationalsozialismus war weitaus mehr als einfach Judenhass und -vernichtung. Er war die organisierte Mobilisierung der Massen durch Lügen, Einschüchterung und Gewalt. Durch Propaganda. Das alles sollte bei all dem wie hier angedeuteten Fokus auf die antisemitische Seite des Nazitums nicht vergessen werden.
Wie schon bei Engelhards Tiraden sind diese überzogenen Beschuldigungen gegen Carter dafür verantwortlich, dass legitime und argumentative Verteidigung Israels übertönt wird - ob das nun mit Absicht oder unbeabsichtigt geschieht.
Horowitz verbreitet in dem Artikel einmal mehr die antiislamische Propagandaformel: “Heute schreiht eine Mehrheit der Muslime in Nahost danach (…), die Juden zurück ins Meer zu treiben”.
Mit Sicherheit gibt es unter den nahöstlichen Muslimen welche, die “die Juden zurück ins Meer treiben wollen”. Genau so wie es in der israelischen Armee bestimmt manche Juden gibt, die es gerne so vielen Arabern wie möglich heimzahlen wollen. Aber die Mehrheit?
Indem man arabische/islamische Wut auf Israel einfach als tiefen angeborenen Judenhass abtut, unterschlägt man jegliche vielleicht legitime Wut auf Israel und macht es darüberhinaus schwerer, diese Wut mit Argumenten zu entkräften. Indem Horowitz “der Mehrheit” der nahöstlichen Moslems diese Attitüde unterstellt, sind seine Worte zu Israel selbst mehr oder weniger überflüssig.
Eine positive Seite konnte ich Horowitz’ Tirade doch abgewinnen. Er versucht den Spieß umzukehren und die USA mit Israel zu vergleichen Dabei stellt er fest, dass auch die USA ihre heutigen Gebiete erst erobert und besetzt haben, so zum Beispiel Texas.
Angesichts des seit Jahren mehr oder weniger stagnierenden Friedensprozesses in Nahost ist generell jede neue Initiative zu begrüßen. Ich kann nicht sagen, dass Carters Buch und Argumente fehlerfrei wären, da ich es nicht gelesen habe. Aber wenn es diese Fehler gibt dann muss es doch möglich sein, eine Kritik an dem Buch zu formulieren die Carter nicht gleich als einen weiteren Hitler und Judenhasser darstellt.
Über die Israellobby in den USA:
http://politblog.net/internationale-politik/fur-zion.htm
http://politblog.net/tag/israellobby
DaRockwilda
David Horowitz, der nebenberuflich auf Amerikas Hochschulgeländen Lehrkräfte denunzieren lässt, bezeichnete Carter im Front Page Magazine als “Judenfeind, Völkermord-Ermöglicher (genocide-enabler) und Lügner”.
Horowitz formulierte Carters angebliche Haltung so: “Mit anderen Worten: Amerikaner, hütet euch vor dem Juden in eurer Mitte”. Diese Formulierung ist ähnlich wie die von Engelhard, der Carter unterstellte, auch er würde (wie Borat) die Massen dazu animieren, “den Juden in den Brunnen zu werfen”.
Als sei das irgendwie unvermeidlich, holt Horowitz das alte Kampfwort heraus: Er nennt die Palästinenser nicht einfach Israelgegner oder wie auch immer, er nennt sie die “Nazis aus Palästina”. Ich finde diese Bezeichnung für alles angeblich Judenfeindliche deshalb bedenklich, weil damit unterschlagen wird, wie perfide die Nazis eigentlich waren. Der Nationalsozialismus war weitaus mehr als einfach Judenhass und -vernichtung. Er war die organisierte Mobilisierung der Massen durch Lügen, Einschüchterung und Gewalt. Durch Propaganda. Das alles sollte bei all dem wie hier angedeuteten Fokus auf die antisemitische Seite des Nazitums nicht vergessen werden.
Wie schon bei Engelhards Tiraden sind diese überzogenen Beschuldigungen gegen Carter dafür verantwortlich, dass legitime und argumentative Verteidigung Israels übertönt wird - ob das nun mit Absicht oder unbeabsichtigt geschieht.
Horowitz verbreitet in dem Artikel einmal mehr die antiislamische Propagandaformel: “Heute schreiht eine Mehrheit der Muslime in Nahost danach (…), die Juden zurück ins Meer zu treiben”.
Mit Sicherheit gibt es unter den nahöstlichen Muslimen welche, die “die Juden zurück ins Meer treiben wollen”. Genau so wie es in der israelischen Armee bestimmt manche Juden gibt, die es gerne so vielen Arabern wie möglich heimzahlen wollen. Aber die Mehrheit?
Indem man arabische/islamische Wut auf Israel einfach als tiefen angeborenen Judenhass abtut, unterschlägt man jegliche vielleicht legitime Wut auf Israel und macht es darüberhinaus schwerer, diese Wut mit Argumenten zu entkräften. Indem Horowitz “der Mehrheit” der nahöstlichen Moslems diese Attitüde unterstellt, sind seine Worte zu Israel selbst mehr oder weniger überflüssig.
Eine positive Seite konnte ich Horowitz’ Tirade doch abgewinnen. Er versucht den Spieß umzukehren und die USA mit Israel zu vergleichen Dabei stellt er fest, dass auch die USA ihre heutigen Gebiete erst erobert und besetzt haben, so zum Beispiel Texas.
Angesichts des seit Jahren mehr oder weniger stagnierenden Friedensprozesses in Nahost ist generell jede neue Initiative zu begrüßen. Ich kann nicht sagen, dass Carters Buch und Argumente fehlerfrei wären, da ich es nicht gelesen habe. Aber wenn es diese Fehler gibt dann muss es doch möglich sein, eine Kritik an dem Buch zu formulieren die Carter nicht gleich als einen weiteren Hitler und Judenhasser darstellt.
Über die Israellobby in den USA:
http://politblog.net/internationale-politik/fur-zion.htm
http://politblog.net/tag/israellobby
DaRockwilda
Kommentar von Lawrenti am 18. Dezember um 11:10 Uhr
David Horowitz’ Frontpage Magazine ist eines der übelsten neokonservativen Propagandaoorgane (vergleichbar mit Goebbels’ Angriff). Im Vergleich dazu ist William Kristols “Weekly Standard” ein seriöses Blatt.
Zur Illustration ein Link zu einem Anti-Rußland-Artikel des Blattes
How Russia Arms Terror
By Stephen Brown
FrontPageMagazine.com | November 3, 2020
http://www.frontpagemag.com/Ar.....p?ID=25252
Kommentar von parat0x am 18. Dezember um 11:32 Uhr
wieder das alte problem, dass ein freund palästinas nur schwer ein freund israels sein kann. aber daraus den umkehrschluss zu ziehen, dass ein freund palästinas ein feind der juden wäre, ist wiedermal im höchsten masse unzulässig. denkt man mal diese these zuende, ist horowitz jener der zum genozid aufruft.
Kommentar von DaRockwilda am 18. Dezember um 15:01 Uhr
“wieder das alte problem, dass ein freund palästinas nur schwer ein freund israels sein kann.”
Das sehe ich nicht so. Man kann durchaus ein Freund beider Länder sein. Beide haben schließlich über die Jahre gelitten und sollten endlich in Frieden leben können. Ich finde nicht dass sich eine Freundschaft zu beiden ausschließt.
Indem man Israel dazu aufruft, zB in die Grenzen von vor 1967 zurückzukehren oder illegale Siedlungen aufzugeben ist man kein Feind Israels. Man kann damit ein Freund Israels sein, der sich nichts anderes wünscht als dass auch die Israelis in Frieden leben wollen.
Die einzigen die das nicht wollen sind die Kriegstreiber auf beiden Seiten, und die greifen deshalb Leute wie Carter als IsraelGEGNER an, damit seine Vorschläge bei Israelis weniger Gehör finden.
Kommentar von parat0x am 18. Dezember um 15:09 Uhr
rockwilda. ich habe nicht gesagt, dass nicht freund sein feind sein bedeuted. täte ich das wäre ich der selben ansicht wie bush, wenn er meint “either you are with us or you are with the enemy”.
man könnte auch völlig neutral sein. also weder ein freund palästinas noch ein freund israels. genauso könnte man antisemit sein, also ein feind palästinas _und_ ein feind israels, bzw. ein feind der palästinenser und ein feind der juden. oder man könnte freund palästinas sein und kein freund israels. wobei man im letzteren fall nicht zwangsläufig ein feind israels wäre.
Kommentar von DaRockwilda am 18. Dezember um 15:13 Uhr
“ich habe nicht gesagt, dass nicht freund sein feind sein bedeuted”
Weiß ich doch, deshalb habe ich auch nicht geschrieben “Ein Freund von P, der nicht Freund von I ist muss zwingend ein Feind von I sein” oder dir das unterstellt, sondern “Man kann durchaus ein Freund beider Länder sein”. Das kann man laut dir “nur schwer” sein, und das kann ich nicht nachvollziehen.
Kommentar von parat0x am 18. Dezember um 15:18 Uhr
“nur schwer” bedeuted, dass imo jmd der behauptet ein freund palästinas _und_ ein freund israels zu sein mindestens in einem punkt heuchelt.
Kommentar von DaRockwilda am 18. Dezember um 15:21 Uhr
Eben jetzt kommen wir zur Sache, wie kommst du auf diese Idee?
Kommentar von parat0x am 18. Dezember um 15:31 Uhr
zu anfang steht jeder mensch im idealfall einer sache von der er nichts weiss neutral gegenüber. später folgt (wenn die vorraussetzungen stimmen) toleranz, und noch später freundschaft. im weniger idealen fall wird das gegenteil eintreffen. wenn also sowohl idealfall als auch worst case im direkten zusammenhang stehen kann man wohl kaum von freundschaft in beiden fällen sprechen.
Kommentar von DaRockwilda am 18. Dezember um 15:39 Uhr
“zu anfang steht jeder mensch im idealfall einer sache von der er nichts weiss neutral gegenüber”
Was ist denn diese Sache? Ich sage ich stehe beiden Ländern, beiden Völkern positiv gegenüber. Nicht den beiden Regierungen, dem Militär oder den Gewaltbefürwortern.
Was spricht dagegen, sich da unten umzuschauen und zu sagen “ich würde mir sowohl für die Israelis als auch für die Palästinenser einen echten Frieden wünschen”?
Kommentar von parat0x am 18. Dezember um 15:49 Uhr
und was hat das genau mit freundschaft zu tun? wünschst du jedem dessen freund du nicht bist krieg?
Kommentar von DaRockwilda am 18. Dezember um 16:38 Uhr
Zu der letzten Frage: Nein. Aber vielleicht kannst ja du mal formulieren was du unter Freundschaft verstehst?
Kommentar von parat0x am 18. Dezember um 16:50 Uhr
in dem konkreten fall verstehe ich unter freundschaft sympathie und solidarität.
Kommentar von DaRockwilda am 18. Dezember um 17:13 Uhr
Schon besser mit was Konkretem kann man arbeiten. Sympathie würde ich sagen kann man schon für beide Seiten haben. Wie gesagt vielleicht nicht für ihre Repräsentanten, aber doch für die Bürger? Hm Solidarität, der Begriff passt mir irgendwie nicht… auch hier kann man sich mit Teilen beider Völker schon solidarisch zeigen, was immer das auch bedeutet. Zum Beispiel mit der israelischen Friedensbewegung und dem palästinensischen Familienvater, der nichts lieber will als dass seine Kinder endlich wieder in Ruhe zur Schule gehen können.
Kommentar von parat0x am 18. Dezember um 17:23 Uhr
ganz genau das ist aber der knackpunkt. die israelische friedensbewegung ist keine institution israels, sondern es ist eine institution in israel. das lässt sich nicht so einfach übertragen. ähnlich wie bspw. attack nicht die EU ist. israel identifiziere ich an der knesset, an seiner regierung, die von israelis gewählt wurde an seinen gerichten und an seiner armee. das sind staatliche institutionen und daran messe ich israel. das meine ich wenn ich von israel spreche. und da kommt bei mir weder sympathie auf noch solidarität in frage.
Kommentar von DaRockwilda am 18. Dezember um 17:30 Uhr
Okay dann ist die Sache eigentlich klar, wir legen da einfach unterschiedliche Maßstäbe an. Wenn man es so sieht wie du ist tatsächlich Sympathie oder Solidarität mit dem “offiziellen” Israel praktisch unmöglich. Allerdings würde ich auch nicht sagen dass ich den offiziellen Institutionen der Palästinenser im Ganzen positiv gegenüberstehe.
Ich dagegen meine damit wie bereits erläutert das Volk bzw. Teile davon.
Damit denke ich haben wir das geklärt.
Kommentar von parat0x am 18. Dezember um 17:45 Uhr
solange die palästinenser keinen eigenen staat haben kann man da aber nicht die gleichen masstäbe wie an israel anlegen. das wäre äpfel mit birnen zu vergleichen.
Kommentar von DaRockwilda am 18. Dezember um 17:55 Uhr
Das sowieso.
Kommentar von weisse katze am 19. Dezember um 01:11 Uhr
Was Horowitz (Horrorwitz) sagt, ist leider nicht als Witz, sondern ernst gemeint. Nun ja, wenn er meint, die USA hätten wie Israel ihr heutiges Territorium auch erst durch Besetzung aufgerundet, so bin ich - um den Vergleich der beiden Staaten zu gebrauchen - wo ich befürworte, daß der zionistische Staat sich auf sein ursprüngliches Gebiet, nämlich auf null Quadratmillimeter, zurückziehen soll, auch dafür, daß sich die USA auf ihr ursprüngliches Gebiet zurückziehen: Texas und Kalifornien gehen an Mexiko zurück, Alaska an Rußland, die Nachkommen der aus Afrika deportierten Negersklaven werden dorthin zurückgebracht, die Nachkommen der europäischen Einwanderer in die Ursprungländer ihrer Vorfahren usw., und ganze große Rest des Landes geht an die Nachkommen der Ureinwohner zurück, die darüber entscheiden dürfen, ob nicht doch ein paar Nachkommen von Einwanderern bleiben dürfen. Wenn dies gelänge, würde es die Welt viel sicherer und friedlicher machen, als sie derzeit ist.
Kommentar von Allan am 19. Dezember um 10:42 Uhr
wo ich befürworte, daß der zionistische Staat sich auf sein ursprüngliches Gebiet, nämlich auf null Quadratmillimeter, zurückziehen soll, auch dafür, daß sich die USA auf ihr ursprüngliches Gebiet zurückziehen: Texas und Kalifornien gehen an Mexiko zurück, Alaska an Rußland, die Nachkommen der aus Afrika deportierten Negersklaven werden dorthin zurückgebracht, die Nachkommen der europäischen Einwanderer in die Ursprungländer ihrer Vorfahren usw., und ganze große Rest des Landes geht an die Nachkommen der Ureinwohner zurück, die darüber entscheiden dürfen, ob nicht doch ein paar Nachkommen von Einwanderern bleiben dürfen.
- AHHH ein ganz besonders schlauer Revisionist am Werk.
Wenn du so weiter machst, dann kommst du sehr schnell in Schwierigkeiten. Was ist mit Königsberg oder Straßburg, mit Alandalus, mit Tibet, Böhmen, mit Byzanz, mit Chevron ?
Wie weit willst du in der Geschichte zurückgehen ?
Bis auf wenige Ausnahmen ist doch kein Staatsgebiet auf friedliche Art und Weise zustande gekommen. Die Übergabe Alaskas übringens schon.
Deine Auswahl an Tausch oder Rückgabezielen offenbart nur deine politische Couleur und… solltest du das Ganze wirklich ernst nehmen, was ich nicht glaube, Deine Naivität.
Wenn dies gelänge, würde es die Welt viel sicherer und friedlicher machen, als sie derzeit ist.
- Ja. Was soll man zu so einem flammenden Fazit noch sagen ? Die Welt wäre so friedlich, wenn die USA nichts zu sagen hätten. Wenn die Russen in Alaska herrschen un man alle Schwarzen nach Afrika verschiffen,und Mexiko über Californien herrschen würde.
Viel sicherer wäre dann die Welt, meine Noten wären besser und der Kaffee nie wieder zu heiß.
Kommentar von winfried aus chemnitz am 19. Dezember um 15:07 Uhr
Horror Witz?
Die Weisen von Zion?
Fälschung versus Prophezeiung?
Voll Antisemi? http://tinyurl.com/y8gcjc
Kommentar von Allan am 21. Dezember um 16:53 Uhr
@ winni
kannst du eigentlich auch noch was anderes als auf dieses seltsame Seite zu verweisen.