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Italien führt Gedenktag für Calipari ein

Es war nur eines der vielen Verbrechen der Amerikaner im Irak. Am 4. März 2004 erschossen US-Soldaten den Vizechef des italienischen Geheimdienstes SISMI, Nicolas Calipari. Calipari hatte soeben die entführte Journalistin Giuliana Sgrena befreit, und auch diese wurde schwer verletzt.

Jetzt da Bushfreund und Mafiapate Silvio Berlusconi in Italien das Feld räumen musste, drückt sich die neue Regierung nich mehr davor, die Ermordung öffentlich anzuprangern.

Wayne Madsen berichtet, dass die italienische Regierung den 4. März als “SISMI-Day” ausgerufen hat, um dem ermordeten Geheimdienstveteranen zu gedenken.
Derweil zog Rosa Villecco, Witwe des Verstorbenen Calipari, in den italienischen Senat ein. Dort wird sie mit entschiedener Stimme die sich mehrenden US-kritischen Stimmen in Italien und die Forderung des Truppenabzugs aus dem Irak fordern.
Auch Heidi Giuliani, Mutter des bei den 2001 bei Krawallen in Genua erschossenen Globalisierungsgegners Carlo Giuliani hat einen Senatsitz in der Regierungskoalition.

Man darf mit Spannung erwarten, wie sich Italien künftig auf der Weltbühne verhalten wird.

DaRockwilda
Dieser Eintrag wurde am Mittwoch, den 10. Mai 2006 von DaRockwilda geschrieben und in die Kategorie Internationale Politik eingeordnet. Du kannst alle Kommentare zu diesem Artikel mit dem RSS 2.0 Feed beobachten. Du kannst eine Antwort hinterlassen, oder durch einen Trackback auf diesen Artikel verlinken.
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Kommentar von Basti am 15. Mai um 10:15 Uhr

Ich finde es ebenso bezeichnend, dass kurz nach dem Rücktritt Berlusconis ein Skandal in der italienischen Serie A aufgedeckt wird. Und wie sich am Wochenende herausstellte ist auch der AC Mailand, also Berlusconis Club darin verwickelt.
Offen bleibt, warum die italienischen Staatsanwaltschaften bisher nicht den Mut hatten, solche entwicklungen anzuprangern…

Kommentar von DaRockwilda am 15. Mai um 16:31 Uhr

Huch ich wusste bis jetzt nur von Juve… aber tatsächlich:

“Nach Juventus Turin, Lazio Rom und dem AC Florenz ist mit dem AC Mailand ein vierter Traditionsklub in den italienischen Fußballskandal hineingezogen worden. Die Staatsanwaltschaft Neapel habe nun auch den Klub des früheren Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi ins Visier genommen, berichtete „La Gazzetta dello Sport“.”

Tja also es scheint auf jeden Fall plausibel, dass sich jetzt nach dem Abgang des Dons einige Staatsanwäte weniger eingeschüchtert sehen.

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